Mercedes C63 AMG auf dem Autosalon in Paris 2014
Neues V8-Herz für die Sport-Modelle

Inhalt von

Mercedes-AMG schickt die Performance-Varianten der C-Klasse nicht mehr mit einem freisaugenden, sondern aufgeladenen V8-Triebwerk ins Rennen. Weltpremiere feiert der Mercedes C63 AMG auf dem Autosalon in Paris 2014.

Mercedes C63 AMG
Foto: Mercedes

Der Downsizing-Trend macht auch vor Mercedes-AMG keinen Halt. Bislang verrichtete im Mercedes C63 AMG und C63 AMG T-Modell ein freisaugender V8 mit 6,2 Litern Hubraum sein Werk. Dessen Leistungsvermögen: 487 PS. Im neuen Mercedes C63 AMG, der auf dem Pariser Autosalon 2014 debütiert, fand der Saugmotor aber keinen Platz mehr.

Zwar setzt AMG weiterhin auf einen Achtender, doch der Hubraum schrumpfte auf 4,0 Liter. Aus seinen acht Zylindern pressen die Powerlimousine und der Sport-Kombi, die über die Euro-6-Norm verfügen, dank Biturbo-Unterstützung trotzdem annährend dieselbe Leistung - nämlich 476 PS.

Unsere Highlights

Mercedes C63 AMG S mit 510 PS

Wie bitte? Elf Pferdchen weniger als im C63 der Baureihe 204. Richtig gelesen, doch keine Sorge. Eine S-Variante kitzelt aus dem V8-Herz (intern M177), das eng mit dem Triebwerk aus dem AMG GT verwandt ist, 510 PS. Das maximale Drehmoment beträgt dort 700 Nm. Bei einem Leergewicht von 1.655 kg liegt das Leistungsgewicht des C63 AMG S bei 3,4 kg/PS.

Die Verwandtschaft der V8-Motoren macht sich in deren Zusammensetzung bemerkbar. Die Lader sitzen auch im Mercedes C63 AMG nicht an den Zylinderbänken, sondern sind dazwischen im V angeordnet. Der Vorteil: eine kompakte Bauweise, ein besseres Ansprechverhalten und geringere Abgasemissionen. Der Nachteil: Im Inneren des V8 wird es schnell heiß, weshalb die Kühlung gezielt darauf abgestimmt werden muss.

Um das Aggregat im Bug des C63 unterzubringen, mussten die Ingenieure den Vorderbau der C-Klasse um 5,4 Zentimeter verlängern. Gekoppelt wird das Triebwerk an eine Siebengang-Automatik, welche die Gänge zügiger als im Vorgänger-Modell sortieren und auch die Befehle des Fahrers über die Aluminiumschaltwippen reaktionsschneller umsetzen soll.

In 4,0 Sekunden auf Tempo 100

So gerüstet, spurtet der Mercedes C63 AMG in 4,1 Sekunden (T-Modell: 4,2 Sekunden) auf Landstraßentempo. Die S-Variante knabbert dank seines Leistungsplus noch ein Zehntel mehr von der Stoppuhr (T-Modell: 4,1 Sekunden). Zum Vergleich: die Vorgänger-Version benötigte für den Standardsprint 4,4 Sekunden. Besonders stolz ist man bei Mercedes trotz der verbesserten Fahrwerte auf den gesunkenen Spritverbrauch. So heißt es in der Pressemitteilung, dass der C63 das sparsamste Achtzylinder-High-Performance-Fahrzeug weltweit sei. Der Sportler soll rund 32 Prozent weniger konsumieren als zuvor.

Im Vergleich mit der gewöhnlichen C-Klasse stärkten die AMG-Techniker die Rohbaustruktur der Power-Versionen, um den erhöhten Längs- und Querkräften Rechnung zu tragen. Außerdem wuchs der C63 AMG an den vorderen Kotflügeln um je 14 Millimetern in die Breite. Zwei Powerdomes auf der Motorhaube sollen den kraftvollen Auftritt unterstreichen.

Damit der Mercedes C63 AMG entsprechend der Leistung in den Kurven auf die Straße gesaugt wird, erhielt das Fahrzeug einen Frontsplitter. Am Heck soll ein Diffusoreinsatz mit drei Finnen den Auftrieb reduzieren. Dazu trägt die Limousine eine Abrisskante auf dem Heckdeckel, das T-Modell kommt stattdessen mit einem Dachspoiler daher. Verchromte Doppelendrohrblenden der AMG-Sportabgasanlage runden den Look ab. Die S-Varianten heben sich durch spezifische Designelemente im Exterieur und Interieur von den "normalen" Versionen ab.

Mercedes C63 AMG S mit elektronischem Sperrdifferential

Im Innenraum nimmt der Fahrer auf serienmäßigen Sportsitzen Platz. Optional können Kunden auch die Performance-Bestuhlung für eine noch tiefere Gesäßposition samt verbessertem Seitenhalt bestellen. Der Pilot greift in ein Dreispeichenlenkrad und blickt unmittelbar vor sich in ein Ziffernblatt in Carbonoptik. In Sachen Innenraumgestaltung nimmt der C63 AMG die aktuelle Designsprache von Mercedes auf.

Der Mercedes C63 AMG soll seinen Passagieren einerseits sportliche Fahrten ermöglichen, andererseits auch genügend Langstreckenkomfort bieten. Damit das Spagat nicht zu unliebsamen Verrenkungen führt, integrierte AMG sein Ride Control Sportfahrwerk mit elektronisch geregelten Stoßdämpfern (Serie). Per Tastendruck lässt sich das Fahrwerk so in drei Stufen regulieren.

Über das AMG Dynamic Select kann der Pilot mehrere Modi ansteuern. Das Highlight: der "Race"-Modus - exklusiv für den Mercedes C63 S -, der für schnelle Runden auf Rennstrecken angedacht ist. Um die Leistung auf die Piste zu bringen, verfügt das S-Modell über ein elektronisches Hinterachs-Sperrdifferential, das noch feinfühliger und schneller arbeitet als das serienmäßige mechanische Sperrdifferential im C63.

Ebenso verbaut: eine elektomechanische Lenkung mit variabler Unterstützung, die abhängig vom Tempo, der Querbeschleunigung und dem gewählten Fahrprogramm angepasst wird. Wer es nicht benötigt, kann das ESP deaktivieren.

Optionale Performance-Abgasanlage

Der Mercedes C63 AMG steht serienmäßig auf 18-Zoll-Felgen, die S-Variante auf 19 Zollern. Für die negative Beschleunigung zeigt sich eine Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage verantwortlich. Auf die Ohren gibt es mit einer Sportabgasanlage mit Abgasklappe, die das Triebwerk je nach Einstellung dezenter oder kerniger klingen lässt. Auf Wunsch gibt es für beide Motorvarianten eine Performance-Abgasanlage mit drei schaltbaren Klappen. Für die Sicherheit der Passagiere sorgen diverse Assistenzsysteme, wie beispielsweise ein Müdigkeits- und Kollisionswarner (Serie).

Die Markteinführung des Mercedes C63 AMG S erfolgt im Februar 2015. Der C63 sowie das C63 S T-Modell folgen zwei Monate später. Preise wurden noch nicht genannt.

Zum Start wird es auch eine Edition 1 geben (C63 und C63 S). Die Highlights:

  • Schmiederäder in 8,5 x 19 und 9,5 x 19 im Kreuzspeichendesign, schwarz matt lackiert mit rot lackiertem Felgenhorn,
    Reifen 245/35 R 19 (vorn) und 265/35 R 19 (hinten)
  • Night-Paket (A-Wing und Zierleiste in Hochglanzschwarz, Außenspiegelgehäuse in Hochglanzschwarz, Einleger der Seitenschwellerverkleidungen in Hochglanzschwarz, Bordkantenzierstab und Fenstereinfassung in Hochglanzschwarz, Kühlergrill mit Doppellamelle in Silberchrom, wärmedämmend dunkel getöntes Glas ab der B-Säule)
  • Abrisskante in Hochglanzschwarz (nur Limousine)
  • Schwarz verchromte Doppelendrohrblenden
  • Rote Akzente (foliert) für Kühlergrill und Außenspiegel
  • Sportstreifen seitlich in Graphitgrau matt (foliert) oberhalb der Seitenschwellerverkleidungen
  • Performance Sitze, Türmittelfelder und Armauflagen in Leder Nappa schwarz mit Rautendesign und roten Kontrastziernähten
  • Designo Sicherheitsgurte rot
  • Performance Lenkrad in Mikrofaser Dinamica, unten abgeflacht, mit roter 12-Uhr-Markierung, roter Kontrastziernaht, Lenkradblende in Silberchrom mit Edition-1-Schriftzug und silberfarbenen Aluminium-Schaltpaddles
Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten