Sportwagen-WM (WEC) in Bahrain, Rennen
Toyota holt Laufsieg und WM-Titel in Bahrain

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Toyota konnte beim siebten und vorletzten Lauf zur Sportwagen-WM WEC in Bahrain ein großes Saisonziel abhaken: Sebastien Buemi und Anthony Davidson holten sich den WM-Fahrertitel – während ihre Teamkollegen auch noch den Rennsieg gegen Porsche heimfahren konnten.

WEC Bahrain
Foto: © Richard Washbrooke - AdrenalMedia.com

Trotz Lichtmaschinenschaden zum WM-Titel

Die große WM-Kür gelang den neuen Titelhelden sogar noch mit einem mittelschweren Rückschlag: die neuen Weltmeister Sebastien Buemi und Anthony Davidson führten den WEC-WM-Lauf in Bahrain bis Runde 57 überlegen an - doch dann verursachte ein Lichtmaschinenschaden eine längere Reparaturzeit von über 17 Runden. Doch das machte gar nichts, denn ihre Hauptgegner in der Fahrer-WM, die Audi-Piloten Andre Lotterer, Benoit Tréluyer und Marcel Fässler, hätten siegen oder wenigstens als Zweite im Ziel einlaufen müssen, um die WM-Entscheidung noch bis zum Finale in Sao Paulo Ende November offenzuhalten.

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Wurz, Sarrazin und Conway holen den Laufsieg in Bahrain

Doch Audi kam auch beim WEC-Lauf in Bahrain niemals richtig in die Gänge: mit einer Runde Rückstand kamen Lotterer, Tréluyer und Fässler nur auf Platz vier ins Ziel – damit hakte Toyota das erste große Saisonziel - nämlich den Gewinn der Fahrer-WM - schon mal ab. Ihre Teamkollegen Alex Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway sicherten sich den Laufsieg, was ordentlich Punkte auf das WM-Konto für die Herstellerwertung spülte und die Wahrscheinlichkeit extrem erhöht, dass Toyota beim Finale in Brasilien auch noch den Herstellertitel einfahren wird.

Dass der WEC-Titelgewinn für Toyota mehr als verdient ist, wird im Fahrerlager der Sportwagen-WM von niemand bezweifelt: zu überlegen fielen die Laufsiege der Toyota TS040 Hybrid in den letzten Wochen und Monaten aus. Toyota hat 2014 das fraglos das beste LMP1-Auto gebaut. "Der Titel freut uns natürlich sehr", so Toyota-Technikdirektor Pascal Vasselon kurz nach dem Rennen, "aber gerade, weil wir so ein überlegenes LMP1-Auto gebaut haben, schmerzt uns der Ausfall beim wichtigsten Rennen der Saison in Le Mans immer noch sehr."

Porsche 919 steigert sich deutlich

In der Wüste von Bahrain musste das Toyota-Werksteam allerdings noch ordentlich für den Rennsieg schuften: denn Porsche konnte sich mit den 919 Hybrid im Vergleich zum letzten WEC-Rennen in Shanghai nochmals deutlich steigern, was erstens zu einer recht überlegenen Pole Position im Qualifying führte und zweitens zu einem harten Schlagabtausch mit Toyota im Rennen.

Zwar war der Toyota einen Tick schneller, aber gegen Rennende ging das Porsche-Werksteam nochmal volles Risiko, setzte als einziges LMP1-Werksteam auf Doppel-Stints, um auf diese Weise Zeit zu sparen - und den führenden Toyota unter Druck zu setzen. Doch weil der führende Toyota schon zuvor in einer kurzen Gelbphase den nötigen Splash&Dash-Stopp vorgezogen hatte, konnte Toyota-Schlussfahrer Alex Wurz den WEC- Laufsieg mit einem Vorsprung von 50 Sekunden nach sechs Rennstunden ins Ziel fahren. Letztlich musste sich Porsche also geschlagen geben - aber die Schwaben schafften erstmals eine Zielankunft, beidem ihre beiden LMP1-Werkswagen zusammen auf dem Podest standen.

Ferrari feiert Sieg in der GT-Klasse

In der GT-Klasse konnte Ferrari einen Sieg gegen Aston Martin feiern: Die Briten hatten zwar den besseren Speed, ihre Widersacher von Ferrari aber den besseren Verbrauch und damit die bessere Reichweite. So konnten Gianmaria Bruni und Toni Vilander den Aston Martin von Stefan Mücke und Darren Turner in Schach halten, weil sie sich über die Renndistanz insgesamt einen Boxenstopp sparten - da nützten Mücke und Turner auch die tendenziell besseren Rundenzeiten nichts.

Das Porsche-GT-Werksteam von Olaf Manthey war mit einigermaßen großen Hoffnungen nach Bahrain gereist, doch es fehlte nicht nur an Speed, sondern vor allem auch an Konstanz. So kamen die beiden deutschen Werkswagen nur auf den enttäuschenden Plätzen vier und fünf ins Ziel.

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