Hydrogen Vehicle Systems zeigt H2-40-Tonner
Wasserstoff sei Dank: 600 km in 20 Minuten

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Ein britisches Lkw-Start-up stellt eine H2-Sattelzugmaschine vor. Der 40-Tonner soll 600 Kilometer weit und mit Level-4-Technik automatisiert fahren können.

HVS Hydrogen Vehicle Systems Wasserstoff LKW Prototyp
Foto: HVS

Vor sechs Jahren wurde das Start-up Hydrogen Vehicle Systems, kurz HVS, in Glasgow gegründet. Unter anderem durch eine 15 Millionen Pfund (ca. 17 Millionen Euro) schwere Förderung der britischen Regierung gelang es dem Unternehmen jetzt, den Prototypen eines 40-Tonners mit Wasserstoff-Brennstoffzelle vorzustellen. Ein weiterer Investor ist die britische EG-Group, die 2018 das deutsche Esso-Tankstellennetz vom US-Konzern Exxon Mobil kaufte und weltweit mehr als 6.000 Standorte betreibt.

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Mit einer Tankfüllung soll der Truck von HVS rund 600 Kilometer weit fahren können und in etwa 20 Minuten getankt werden. Damit das möglich ist, soll die EG-Group in den kommenden Jahren ein Tankstellennetz für die Fernverkehr-Lkw aufbauen.

Über die Leistungsdaten oder andere technische Details des Antriebs schweigt sich das junge Unternehmen derzeit noch aus. Bekannt ist lediglich, dass es, wie bei elektrifizierten Fahrzeugen üblich, mit einem KERS (Kinetic Energy Recovery System) Bremsenergie zurückgewinnen und in einem Akku speichern soll.

Bereit für automatisiertes Fahren

Bekannt ist dagegen, dass der Lkw von HVS mit umfangreichen Assistenzsystemen ausgestattet werden soll. Ein Projektpartner ist das Unternehmen Fusion Processing, dass sich dem Thema automatisiertes Fahren nach Level 4 verschrieben hat. Dank Lidarsensoren und Kameraspiegeln soll das Fahrzeug mit den Systemen des ADAS-Unternehmens hardwareseitig bereits Level-4-fähig sein.

Einen Produktionsstart hat HVS noch nicht bekannt gegeben. Wohl aber, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren auf 600 Mitarbeiter wachsen soll und auf der Insel produzieren wird. Außerdem plane man, mittelfristig mit einer Frontantriebsvariante sowie einem Linkslenker-Truck für den europäischen Markt zu entwickeln.

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Fazit

Noch ist alles sehr vage. Aber der britische Staat hat im Zuge seiner Wasserstoffstrategie bereits 15 Millionen der insgesamt vier Milliarden Pfund in HVS investiert, die bis 2030 vorgesehen sind. Mit seiner Wasserstoffstrategie will das Königreich bis 2030 die weltweite Wasserstoff-Wirtschaft dominieren und 9.000 neue Arbeitsplätze schaffen.