Jeep-Chef bestätigt Wünsche von Kunden
Unterwasser-Wrangler kommt 2030 - vielleicht

In einem Zukunfts-Video zeigt Jeep einen Wrangler, der unter Wasser fährt. Autonomes Fahren und die Kopplung an Drohnen sind auch geplant.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Foto: Jeep

Die Wattiefe ist bei Geländefahrzeugen ein wichtiges technisches Datum – schließlich möchte niemand bei einer Wasserdurchfahrt mitten im Fluss liegen bleiben, weil der Verbrennungsmotor Wasser angesaugt hat. Jeep hat jetzt auf einem Elektro-Zukunfts-Event von Konzernmutter Stellantis einen Überraschungs-Coup gelandet: Am Ende eines Image-Films fährt ein Wrangler komplett unter Wasser, während Fische an ihm vorbeischwimmen.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Jeep
Die unterwassertauglichen Scheinwerfer des Wrangler strahlen einen vor ihm querenden Fisch an.
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Tiefgreifende U-Boot-Anpassung wäre nötig

Was wie eine leicht irre Zukunftsvision wirkt, beschreibt Jeep-Chef Christian Meunier als Kundenwunsch: Es gäbe bereits Fans, die mit batteriebetriebenen Fahrzeugen Unterwasserfahrten ausprobieren. Also sei das eine Sache, deren Umsetzung man sich vorstellen könnte, freut sich Meunier gegenüber Detroit News. Allerdings blendet Jeep in dem Video auch den Hinweis "Fictionalization. Do not attempt." (Fiktionalisierung. Nicht nachmachen.) ein. Und tatsächlich wird ein Fahrzeug nicht dadurch unterwassertauglich, weil es einen Elektromotor hat, der natürlich ohne die beim Verbrenner nötige Luft auskommt.

Der Innenraum müsste hermetisch gegen Wassereinbrüche abgedichtet sein, die Insassen bräuchten per Sauerstofflasche zur Verfügung gestellte Atemluft und nicht nur die Fenster des Fahrzeugs müssten dem mit steigender Tiefe ansteigenden Wasserdruck standhalten. Außerdem müssten die Beleuchtung, die Steuerung und die Navigation an die Verhältnisse unter Wasser angepasst sein. Nicht umsonst weist Jeep im Video darauf hin, dass diese Vision eher etwas für die Zeit nach 2030 ist.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Jeep
Eine Drohne kann zum Beispiel vorausfliegen und dabei unwegsames Gelände erkunden.

Elon Musk kennt den Unterwasser-Wunsch

Aber auch die Freunde einer anderen Marke wünschen sich Unterwasser-Fahrzeuge: Bei der Vorstellung des Cybertruck rief ein Fan dem auf der Bühne stehenden Tesla-Chef Elon Musk zu, dass der Cybertruck auch unter Wasser fahren können soll. Musk gab zwar zu bedenken, dass man dafür dann genügend Kunden finden müsste – aber er betonte seine Sympathie für diese Idee. Schließlich gehört dem Tesla-Boss der originale 1976er Lotus Esprit S1, der im James-Bond-Film "Der Spion, der mich liebte" (The Spy Who Loved Me) auf Tauchfahrt ging.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Jeep
Dieser Jeep-Fahrer grüßt einen entgegenkommenden Wrangler - der allerdings vollautonom und unbemannt unterwegs ist.

Jeep mit Drohne bis 2025

Allerdings stellt Stellantis im Rahmen seiner Zukunftsstrategie auch noch realistischere Jeep-Szenarien vor. So soll es bis 2025 Drohnen geben, die mit den Systemen eines Wrangler gekoppelt sind. So eine Drohne kann beispielsweise vorausfliegen und unwegsames Gelände erkunden – oder nachts als frei beweglicher Zusatzscheinwerfer dienen.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Jeep
Die Fahrt des vollautonomen Wranglers soll sich mit einer Spezialbrille verfolgen lassen.

Vollautonom bis 2030

Und 2030 möchte Jeep seine Autos vollständig autonom fahren lassen – im Video grüßt ein Jeep-Fahrer einen entgegenkommenden Wrangler, bis er überrascht feststellt, dass das Auto leer ist. Die Fahrzeuge sollen sich auch über weite Distanzen fernsteuern lassen – im Film schaut dazu ein Mann in seine Brille, auf deren Glas Bilder und Daten zum Wrangler projiziert sind.

Jeep Wrangler ab 2030 unter Wasser
Jeep
Die zu einer ebenen Fläche umklappbaren Liegesitze scheinen technisch noch am einfachsten umsetzbar zu sein.

Liegesitze schon eher?

Was bei der ganzen Zukunftstechnik beinahe schon unspektakulär wirkt: Jeep zeigt auch, wie ein Pärchen auf den zu ebenen Liegeflächen umgeklappten Sitzen liegt und sich durch das offene Dach die Sterne anschaut. Liegesitze scheinen ein Trend zu sein – Ford hat diese sogar schon für die neueste Generation seines Pick-ups F-150 vorgestellt.

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Ja, das eröffnet ganz neue Fahrgebiete.Nein, das halte ich für eine echte Spinnerei.

Fazit

Jeep hat die Zukunft klar im Blick – das soll uns das Stellantis-Video unmissverständlich klar machen. Dabei wirken die zu einer ebenen Liegefläche umklappbaren Sitze kurzfristig umsetzbar und die mit den Systemen des Fahrzeugs verbundene Drohne realistisch. Ob bis 2030 ein Jeep auch vollautonom fährt, ist offen.

Und der Unterwasser-Wrangler wirkt ein wenig, als zeige Jeep ihn mit einem Augenzwinkern. Allerdings hat Tesla-Chef Elon Musk in den vergangenen Jahren serienmäßig bewiesen, dass auch auf den ersten Blick unwahrscheinlich wirkende Lösungen in der Realität umsetzbar sind.