Nikola Tre BEV mit EU-Start
530 km mit einer Akkuladung

Inhalt von

Bevor der Nikola Tre 2024 als Wasserstoff-Lkw startet, kommt er in Europa mit batterieelektrischem Antrieb auf den Markt. Wir haben alle Daten und Infos.

Nikola Tre BEV 4x2
Foto: Nikola Corporation

Der Nikola Tre (norwegisch für "Drei") ist ein Elektro-Lkw auf Basis des Iveco S-Way; beide Unternehmen fertigen den Lastwagen im Rahmen eines Joint Ventures im ehemaligen Iveco-Werk in Ulm. Auf der italienischen Plattform baut Nikola sowohl ein eigenes Infotainment-System im Cockpit als auch die eigene Antriebstechnik ein. Dabei handelt es sich um eine elektrisch angetriebene Hinterachse, die sowohl aus Batterien als auch aus einer Brennstoffzelle mit der nötigen elektrischen Energie versorgt werden kann.

Unsere Highlights

Der Nikola Tre BEV wird über das bestehende Iveco-Netz vermarktet. Auch den Service erledigen die Stützpunkte der Nutzfahrzeug-Marke. Potenziellen Kunden soll mit einem All-Inclusive-Leasing die Angst vor dem neuen Antriebskonzept genommen werden. Über einen Zeitraum von 84 Monaten (sieben Jahre) und 700.000 Kilometern deckt eine noch nicht definierte Leasingrate neben der Langzeitmiete des Lkw auch alle Servicekosten ab.

653 PS, 530 km Reichweite

Die batterieelektrischen Varianten, die als 4x2 und 6x2-Versionen kommen, setzen auf ein modulares Akkusystem und Motoren mit einer Dauerleistung von 480 kW (653 PS) sowie einem höchstmöglichen Drehmoment von 45.180 Newtonmetern (am Rad gemessen). Das Leergewicht der Nikola Tre BEV 4x2 Artic-Zugmaschine, als die das Lkw-Modell in Europa startet, beträgt zwölf Tonnen. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 44 Tonnen.

Die 4x2 Artic-Version verfügt über einen Radstand von 4.021 Millimetern und neun Batteriemodule. Mit ihrer Kapazität von 738 Kilowattstunden soll diese Modellversion des Nikola Tre BEV mit einer Akkuladung bis zu 530 Kilometer weit kommen. Selbst am Schnelllader mit 350 kW Leistung, der per CCS2-Stecker verbunden wird, bedingt das aber Wartezeiten von ungefähr 1:40 Stunden und mehr für eine 80-prozentige Ladung.

Umfangreiches Sicherheitspaket

Zu den Sicherheitssystemen des Nikola Tre BEV gehören unter anderem ein automatischer Notbremsassistent, ein Spurverlassenswarner, eine Stabilitätskontrolle und ein Überwachungssystem für die Reifendrücke. Auch ein Müdigkeits- und ein Fernlichtassistent für die LED-Scheinwerfer sind an Bord. Obendrein ist alles für die Installation eines Atemalkohol-Prüfsystems vorbereitet und soll der Lkw besonders gut gegen Cyberattacken abgesichert sein. Seine Software wird over-the-air aufgefrischt.

Das Fahrerhaus mit Schlafkabine lässt sich mit einem Aerodynamik-Paket windschnittiger gestalten, indem es verlängert und mit Schürzen versehen wird. Innen gibt es zwei Monitore: Der Instrumenten-Bildschirm misst 12,4 Zoll, während der zum Fahrerplatz geneigte Touchscreen sogar 17 Zoll groß ist.

Erst USA, dann Europa

Die ersten Nikola-Lkw aus Ulm wurden in die USA exportiert. Im Rahmen der IAA Transportation 2022 in Hannover, die noch bis zum 25. September 2022 läuft, gaben Nikola und Iveco darüber hinaus bekannt, dass die Bestellbücher für den Tre BEV nun auch für europäische Kundinnen und Kunden geöffnet sind.

Umfrage
Batterie-Lkw oder Brennstoffzellen-Lkw: Womit funktioniert der Gütertransport in naher Zukunft?
39426 Mal abgestimmt
Batterie-Lkw - davon gibt es schließlich schon Serienfahrzeuge.Brennstoffzellen-Lkw – Reichweite, Gewicht und Kosten sprechen für Wasserstoff.

Fazit

Im Schwerlastverkehr dürfte die Brennstoffzelle als Alternative zu batterielektrischen Antrieben künftig eine große Rolle spielen. Das Angebot beider Formen des Elektroantriebs könnte für den Nikola Tre zum Ass im Ärmel werden. Mit dem Service-Netzwerk von Iveco wird Kunden die Angst vor einem neuen Anbieter genommen. Und dass Nikola das Werk des Kooperationspartners nutzen kann, dürfte den Start zusätzlich erleichtern.