Alle VW Up-Varianten im Fahrbericht
Viertürer, Automatik, Erdgas, Cross und E-Up

Dass der VW Up jetzt auch mit Fondtüren zu haben ist, war zu erwarten. Dafür überraschen die anderen Varianten, die aus dem Kleinstwagen eine Familie machen. Ob Automatik-, Erdgas-, Cross- oder Elektroversion – wir sind alle Up bereits für Sie gefahren.

VW Up
Foto: Hersteller

Wenn schon, denn schon – der alte Slogan passt perfekt zu den neuen Varianten des VW Up, mit denen VW seinen Kleinstwagen zu einer umfangreichen Modellfamilie ausbauen will. Ganz recht, es bleibt nicht beim Zweitürer, der bislang jeden Vergleichstest gewonnen hat und direkt auf den ersten Platz in der Zulassungsstatistik seiner Klasse gesaust ist. Es kommt noch einiges mehr.

Als ersten Schritt wird der VW Up Viertürer ab Mai angeboten, was nichts an seiner Länge (3,54 Meter) und Höhe (1,48 Meter) und nur wenig am Gewicht ändert. Auch der Aufpreis fällt mit 475 Euro deutlich moderater als etwa beim größeren Polo (760 Euro) aus. Allerdings stecken dann in den hinteren Pforten keine elektrisch versenkbaren Scheiben, sondern schlichte, preisgünstige Ausstellfenster. Das stört schon deshalb nicht wirklich, weil auf den Rücksitzen des VW Up wohl keiner eine Urlaubsreise ans Schwarze Meer plant. Vielmehr geht es darum, die lieben Kinder bequemer in ihren Sitz schnallen oder die drei besten Freundinnen zum Kino chauffieren zu können.

VW Up Viertürer mit unveränderten Maßen

Dafür eignen sich die Extratüren bestens, wie unser kleiner Versuch zeigt: Wir baten vier Damen, im VW Up Viertürer Platz zu nehmen, und stoppten die Zeit. Nach genau 15 Sekunden saßen alle auf ihren Plätzen. Beim Zweitürer brauchte das Quartett exakt doppelt so lange. Der Viertürer hat noch eine andere Funktion: Er soll erfolgreichen Mehrtürern wie Fiat Panda und Kia Picanto Paroli bieten.

Am Motorenangebot des VW Up – bislang gibt es nur zwei Einliter-Benziner mit 60 und 75 PS – ändert VW nichts. Zumindest vorerst. Ab Mai kann man den quer eingebauten Dreizylinder jedoch wahlweise mit einem automatisierten Schaltgetriebe ordern. Für 700 Euro extra wird es künftig fünf Schaltstufen selbstständig wechseln – und dabei hoffentlich nicht für solch starke Kopfschüttler sorgen, wie wir sie bei der ersten Probefahrt erlebten. Denn ähnlich wie beim Smart Fortwo kommen die Schaltpausen im VW Up Automatik plötzlich und dauern im Vergleich zum DSG-Getriebe eine Ewigkeit. Nicht viel besser gelingt das Ganze, wenn man den Schalthebel selbst bedient. Klares Fazit: Da sollte VW noch ein wenig feintunen.

Kaum Feinschliff braucht dagegen der VW Up CNG, die Erdgasversion mit 68 PS. Sie bereichert die kleine Familie ab September und wird vor allem Sparfreaks erfreuen. Ein zwölf Kilogramm fassender Erdgastank sichert 350 Kilometer Reichweite, und sollte dann keine Tankstelle in Sichtweite sein, beruhigt der Zehn-Liter-Benzintank. Einen Hauch von Fernweh und Flippigkeit beschert uns zum nächsten Weihnachtsfest der VW Cross Up – eine um 1,5 Zentimeter höhergesetzte Spaßversion im Stil des Cross Polo mit serienmäßig vier Türen, 75 PS und auffälligen Kunststoffbeplankungen, aber ohne Allradantrieb.

VW E-Up nicht mehr als 25.000 Euro

Innovativer ist der VW E-Up, der Mitte 2013 in den Handel rollt. Seine Lithium-Ionen-Akkus mit 18,7 kWh trägt der Zwerg mittig unter dem Fahrzeugboden, was den Kofferraum nicht verkleinert und die Gewichtsverteilung optimiert. Unter der Haube erzeugt ein 60 Kilowatt starker E-Motor 210 Newtonmeter Drehmoment, womit der VW E-Up bei unserer ersten Ausfahrt entschlossen nach vorn sprintet. Abgebremst wird er entweder konventionell oder durch drei Rekuperationsmodi, die über den Schalthebel aktiviert werden. Dabei arbeitet der E-Motor als Generator und füllt die Batterien mit Strom. Zu welchem Preis VW den E-Up anbieten wird, ist noch nicht sicher. Mehr als 25.000 Euro sollen es aber nicht sein.

Was noch fehlt? Emotionale Varianten wie der 110 PS starke VW Up GT, der in weniger als neun Sekunden auf von null auf 100 km/h spurtet. Und eine Kleinserie des Buggy! Bei beiden Conzept Cars von der IAA hat VW das letzte Wort noch nicht gesprochen. Hoffentlich fängt es mit J an – die Markenfans werden es danken.