BMW 520d im Fahrbericht
Brillant veredelte Limousine

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Es ist ja nicht so, dass es am BMW 520d wirklich viel zu verbessern gegeben hätte. Aber mit neuem Dieselmotor wird er noch brillanter.

BMW 520d, Frontansicht
Foto: Achim Hartmann

Der BMW 520d ist ein Auto, das Fragen aufwirft. Also genau das gefahrene Modell, denn das hat das sensationelle Online-Entertainment an Bord. Ja, ja, eigentlich müssten wir nun erst über den neuen Antrieb sprechen. Aber wenn du in ein Auto steigst, die Zündung drückst und daraufhin Eminem aus dem Soundsystem brüllt, dass du zusammenzuckst, möchtest du doch gern wissen, wer vor dir damit unterwegs war. Bei anderen Autos verraten nur die gespeicherten Radiosender etwas über Geschmack und kulturelle Ansprüche der Vorfahrer, hier die Suchfunktion aus zwölf Millionen Musiktiteln.

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BMW 520d bietet 190 PS

Und eigentlich sind es große, schwere Symphonien, die am besten zu dem BMW 520d passen. Sie übertönen das milde Anfangsnageln des neuen Vierzylinder-Diesel mit dem internen Code B47. Der unterscheidet sich beim ersten Blick auf die Daten und Abmessungen kaum vom gleich großen Vorgänger. Auf den zweiten auch nicht, ist er doch eine Weiterentwicklung des bisherigen N47 und stellt gleichzeitig die Basis für die neue Motorenbaureihe von BMW und Mini mit Mono- oder Biturbo sowie jeweils knapp 500 Kubik Einzelzylindervolumen.

Dem bisherigen Motor des BMW 520d hat der neue sechs PS, 20 Nm (190 PS/400 Nm), andere Kolben, ein Alu-Kurbelgehäuse und ein effizienteres Brennverfahren voraus. All das soll Fahrleistungen und Verbrauch verbessern. Das will auch die optimierte ZF-Achtstufenautomatik.

BMW 520d mit 51 Sonderausstattungen

Zuerst hilft der 8HP-Automat dem Turbodiesel des BMW 520d mit mildem Wandlerschlupf noch weicher über sein kleines Anfahrzögern hinweg, perlt danach durch die acht Stufen – schnell und fugenlos wie ein Doppelkupplungsgetriebe, weich wie ein Wandler alter Schule und selbst im Sport-Modus so treffsicher, dass man sich die 150 Euro für die Schaltpaddel sparen könnte. Doch auf die kommt es ohnehin nicht mehr an, bei einem Basispreis von 44.850 Euro – und wenn man bedenkt, dass allein die Infotainment-Abteilung mit Navi, Online-Musik, Internetzugang und Echtzeit-Verkehrsinfo über 4.000 Euro kostet ...

Das gefahrene Modell zieren 51 Sonderausstattungen und ein Preis nördlich von 70.000 Euro, doch ist er jeden Cent wert. Es fällt nicht schwer, den BMW 520d für die derzeit beste Limousine der oberen Mittelklasse überhaupt zu halten. Man kann das natürlich gleichermaßen gerechtfertigt von Audi A6 2.0 TDI oder Mercedes E 220 Bluetec behaupten. Doch der BMW bietet etwas, das den beiden abgeht: eine größere Spannbreite der Möglichkeiten.

Verbrauch liegt bei 7,3 Liter auf 100 Kilometer

Daran hat das adaptive Fahrwerk großen Anteil. Auf Comfort+ kuschelt der BMW 520d über die Autobahn, auf Sport strafft er sich für die eilige Landpartie, von der Integral-Aktivlenkung enorm präzise und mit kleinen Lenkwinkeln geführt. Und nie wirkt der Motor dabei zu schwach oder zu vierzylindrig für dieses Segment. Er mampft Hunderte Kilometer am Stück weg, treibt den 5er energisch voran oder knausert im Eco-Pro-Modus um jeden Zehntelliter Kraftstoff. Die Automatik legt da eilig den Leerlauf ein, wenn der 5er im Schiebebetrieb rollt.

So genügen dem BMW 520d im Schnitt 7,3 l/100 km, womit dann auch die zweitwichtigste Frage geklärt wäre. Die Antwort auf die wichtigste: Es war der Chef.

Fazit

Kleine Änderungen machen ein großartiges Auto noch besser. Der BMW 520d ist brillant, ein Sechszylinder fast überflüssig.

Technische Daten
BMW 520d
Grundpreis45.150 €
Außenmaße4907 x 1860 x 1464 mm
Kofferraumvolumen520 l
Hubraum / Motor1995 cm³ / 4-Zylinder
Leistung140 kW / 190 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit233 km/h
Verbrauch4,1 l/100 km