DFSK Fengon 580 (2021)
Erste Fahrt im Kampfpreis-SUV aus China

Neues Gesicht und neuer Name: Der DFSK Fengon 580 ist die Neuauflage des Glory 580. Wir waren mit dem günstigen SUV aus China unterwegs.

9/2021, DFSK Fengon 580
Foto: Bernd Conrad

Es gibt ja zum Glück Menschen, die von einem Auto keine Premiumallüren oder hochtechnisierte Extras erwarten, sondern einfach ein Gefährt mit viel Platz für Passagiere und Gepäck benötigen. Was die Nachbarn sagen? Das ist zweitranging.

Ein Angebot für diesen Kundenkreis findet sich beim Importeur Indimo Automotive, der seit einigen Jahren den DFSK Glory 580 aus China importiert. Jetzt ist das Facelift-Modell bereit, zu den rund 180 Händlern zu rollen.

Unsere Highlights

Eine komplett neue Frontpartie mit steil stehendem Grill und flachen Scheinwerfern bringt nicht nur ein neues Gesicht, sondern sortiert den Mittelklasse-SUV neben Fengon 5 (SUV-Coupé) und Fengon 7 (großer SUV-Bruder) ins Modellprogramm ein. Dazu passt auch der neue Name: Aus dem Glory 580 wurde der Fengon 580.

Am anderen Ende der 4,68 Meter langen Karosserie schrauben die Chinesen Rückleuchten mit neuem Innenleben ans Auto, das serienmäßige Navigationssystem hat jetzt Kartenmaterial für Westeuropa im Speicher. Bislang konnte man nur Routen in Deutschland planen.

Serienmäßig als Siebensitzer

Ansonsten zeigt sich der 580er unverändert. Auf drei Reihen, serienmäßig mit Kunstleder bezogen, bietet er viel Platz. Ganz hinten sitzen Kinder sehr bequem und nicht allzu große Erwachsene zumindest auf kurzen Strecken einigermaßen artgerecht. Dabei hilft auch die in der Länge verstellbare Bank in der zweiten Reihe.

Hier kann man zwei Kindersitze mit Isofix-Bügel arretieren. Auf den Plätzen Sechs und Sieben fehlen sie leider. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer bieten recht knappe Auflageflächen für Gesäß und Rücken, zudem ist das Lenkrad leider auch beim neuen Modell nicht in der Länge, sondern nur in der Höhe einstellbar.

Die analogen Rundinstrumente sind gut ablesbar, Bordcomputerinformationen liefert ein monochromes Display in ihrer Mitte. Auf dem unveränderten Armaturenbrett thront weiterhin ein 10-Zoll-Display für Navigation und Infotainment. Die Routenführung läuft nach kurzer Startphase recht flüssig. Wer einen Lieblingsradiosender hat, sollte aber dessen Frequenzen gut kennen. RDS-Informationen kann das Radio nämlich nicht verarbeiten.

Musikstreaming und Telefonie erledigt man über die Bluetooth-Freisprecheinrichtung, denn eine Smartphoneintegration über Apple CarPlay oder Android Auto wird auch im neuen Modell nicht angeboten.

An seiner Stelle geblieben ist, da freut sich der Automobilist, ein Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole. Mit ihm kann man während der Fahrt ablenkungsfreier durchs Display-Menü surfen als über den Touchscreen-Monitor.

Benziner mit 145 PS

9/2021, DFSK Fengon 580
Bernd Conrad
Der DFSK Fengon 580 kommt am besten mit ruhiger Gangart zurecht.

Weiter vorne meldet sich der bekannte 1,5-Liter-Turbo mit 107 kW / 145 PS zum Dienst. Er bringt den DFSK Fengon 580 in Verbindung mit der serienmäßigen CVT-Automatik entspannt voran, will aber nach wie vor nichts von dynamischen Ambitionen wissen. Dazu passt auch das Fahrwerk. Die schluckfreudige Federung bietet hohe Komfortreserven. In schnellen Kurven neigt sich der Aufbau aber stark zur Seite und zeigt auch damit, dass die eilige Hatz nicht das Metier des DFSK Fengon 580 ist.

Ein ruhiger Fuß auf dem Gaspedal kann auch helfen, den Verbrauch einigermaßen diesseits der 10-Liter-Marke zu halten. 8,1 Liter gibt der Importeur als NEFZ-Normwert an. Am Ende unserer Testfahrten zeigte der Bordcomputer Werte von 9,8 Litern je 100 Kilometer.

Der Preis? Unter 24.000 Euro

Neben moderner Spritspartechnik fehlen auch Fahrassistenten wie Spurhaltefunktion, Totwinkelwarner oder eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage. Kritische Blicke wischt der Fengon 580 allerdings mit seinem Preis von 23.742 Euro beiseite.

Zu diesem Tarif bekommt man den großen SUV mit einer recht umfangreichen Komfortausstattung, die beispielsweise 360-Grad-Kameras, Einparksensoren, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz und ein großes Panoramadach bietet. Die einzige Option ist eine Anhängerkupplung, mit der man bis zu 1.500 Kilogramm an den Haken nehmen kann.

Spätestens jetzt haben die Nachbarn dann doch Gesprächsstoff. Denn der Siebensitzer in der Einfahrt hat weniger gekostet als mancher Kleinwagen.

Fazit

Der DFSK Fengon 580 fährt mit neuem Namen und neuem Gesicht vor. Dahinter versteckt sich das Facelift des Glory 580. Zum unverändert günstigen Preis von 23742 Euro bekommt man einen ausgewachsenen Siebensitzer mit komfortablem Fahrwerk. Moderne Fahrassistenten sind aber nicht an Bord, zudem ist der Verbrauch recht hoch.

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