DS7
Zwei E-Motoren machen noch keinen Sportler

Vier Jahre machte der glamouröse DS7 Crossback den Weg frei für weitere kleinere Modelle. Nun wird er für seine Arbeit belohnt, erhält ein frisches Entertainment und eine kraftvolle Topversion.

DS7 Crossback
Foto: @GREG

Okay, er ist selten, aber sicher haben sie den ersten eigenständigen DS in freier Wildbahn schon mal getroffen und gar verwundert hinterher geblickt oder ins Cockpit geschielt? Ja – so ein DS7 Crossback lockt an. Außen wie innen; und ist es mehr als bemerkenswert, wie selbstbewusst die kleine Marke im Stellantis-Geflecht auf Design, Glamour und Fahrkomfort setzt. Nur zur Erinnerung: der große SUV ist auch ein Bruder des Opel Grandland.

Nun also erhält der DS7 ein Update. Dabei verliert er den Crossback-Zusatz, gewinnt aber am Heck einen neuen Schriftzug, der derart plakativ wirkt, dass wohl jeder Zuschauer das überspitze DS-Logo nur mit der Marke "DS Automobiles" in Verbindung setzt. Dazu servieren die Franzosen allerlei optische und technische Änderungen. Erstmals leuchtet der in Muhlhouse gefertigte DS7 mit Pixel-LED-Scheinwerfern und adaptivem Fernlicht in die Nacht, das digitale Kombiinstrument erhält ein neues Layout und im weiterhin zwölf Zoll großen Infotainment läuft die Bedienung via frei konfigurierbaren Kacheln nun fixer.

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DS7 Crossback
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Der DS7 beschleunigt recht zügig in 5,6 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 100.

Darüber hinaus nutzt DS das Update taktisch klug und schickt die klassischen Benziner mit Drei- und Vierzylindern in Rente (Puretech 130/180/225). Nur der BlueHDi 130, ein Vierzylinder-Diesel mit 130 PS und 300 Nm Drehmoment plus Achtstufen-Wandlerautomatik, bleibt im Programm. Mit einem Preis von 42.490 Euro ist der Selbstzünder übrigens der preiswerteste DS7 und für Vielfahrer sicher ein interessantes Modell. Dahinter folgt dann schon der erste PHEV, ein E-Tense 225 mit Frontantrieb und 165 kW Leistung für 49.590 Euro.

Ein neuer Star im Hause DS

Besonders stolz sind die Franzosen auf das neue geschaffene Topmodell E-Tense 4x4 360. Dank zweier kräftiger E-Motoren (vorn: 81 kW, hinten: 83 kW) und einem 200 PS starkem Verbrenner bringt er es auf eine Systemleistung von 265 kW (360 PS) und ein dickes Paket an Newtonmeter: 520. Zudem veredelt DS den gewichtigen Plug-in mit einer Tieferlegung um 15 Millimeter, die Spur fällt breiter aus (24 mm vorn, 10 mm hinten) und die Bremsscheiben vorne wachsen im Durchmesser von 330 auf 380 Millimeter. Darüber hinaus rollt der SUV auf 245er Michelin Pilot Sport 4S im 21-Zoll-Format.

DS7 Crossback
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Das Cockpit des DS7.

Womit wir direkt losfahren und uns dem Federungskomfort zuwenden. Nur kurz – denn angesichts der neuen Abstimmung rollt der große SUV deutlich herber ab, kopiert insbesondere kleine Wellen sehr bereitwillig – da hilft auch das adaptive, teils kameragesteuerte Fahrwerk nicht weiter. Wem das nicht behagt, sollte also lieber eine schwächere Variante wählen. Zumal der DS7 nicht zum Kurvenkünstler reift. Dazu fehlt es der um die Mittellage leichtgängigen und indirekten Lenkung an Präzision und Rückmeldung. Freilich verdient das Topmodell auch Lob. Denn wie sämig und gewaltig der DS (im Sport-Modus bei vollem Akku) beschleunigt, ist schon große Klasse. Der 0-100-Sprint gelingt laut technischen Daten in 5,6 Sekunden, bei 235 km/h ist erst Schluss.

DS7 Crossback
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Wer hier nicht genug Gepäck hineinbekommt, kann einen 1,2 Tonnen schweren Anhänger ziehen.

Das bisherige Topmodell sollte man nicht unterschätzen

Also unbedingt zugreifen? Nö, lieber mal die Daten zum bisherigen 300er-Topmodell checken, das bei ähnlicher Ausstattung (Performance Line +) immerhin 4.200 Euro günstiger zu haben ist. Hintergrund: die 45 KW mehr Systemleistung sind reine Spielerei am Rechner und die drei Aggregate nahezu identisch. Nur die E-Maschine im Heck leistet zwei kW Kilowatt mehr und eine andere Übersetzung erlaubt dem PHEV eine Höchstgeschwindigkeit im reinen E-Modus von 190 km/h. Der E-Tense 4x4 300 belässt es bei den üblichen 135 km/h. Im Gegenzug weist seine Konfiguration etwas mehr Reichweite (66 statt 58 Kilometer) aus; und – wichtig für alle Gespannfahrer – eine Anhängelast von immerhin 1,2 Tonnen. Das neue Topmodell darf gar nichts ziehen. Die gewaltigen Reifen könnten in den Radhäusern schrammeln

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Fazit

Der Plan, den DS7 mittels neuem Topmodell in Richtung Sport zu trimmen, geht zwar nicht ganz auf. Ansonsten hat der edle SUV weiter an Wert gewonnen und bleibt eine extravagante Alternative.