Kia Procee‘d GT im Fahrbericht
Konkurrenzlos günstiges Sport-Coupé

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Als Procee’d GT mit 204 PS starkem 1,6-Liter-Turbo unter der Haube fährt sich der coupéartige Zweitürer von Kia endlich so sportlich, wie er aussieht.

Kia Procee‘d GT, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Sportlich ambitionierte Autofahrer wurden bei Kia bislang nicht fündig. Nur der Kia Procee‘d GT, wie Kia den wie ein Coupé auftretenden Zweitürer des kompakten Cee‘d bezeichnet, genügt zumindest optisch den Ansprüchen dieser Klientel. Doch bislang endete die Motorenpalette bereits bei 136 PS – viel zu wenig, um das Interesse der GTI-Fans in dieser Fahrzeugklasse zu wecken. Damit sie aufhorchen, sollten schon mindestens 200 PS unter der Haube schlummern. Im neuen Procee‘d GT entlockt Kia dem 1,6 Liter großen Direkteinspritzer per Twin-Scroll-Turbolader 204 PS bei 6.000/min, die auf ein Leergewicht von knapp 1,4 Tonnen treffen.

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Kia Procee‘d GT ist konkurrenzlos günstig

Das ergibt ein Leistungsgewicht von knapp sieben Kilogramm pro PS, mit dem der stärkste Kia Procee‘d im Kreis von GTI und Co. zwar nicht glänzen, sich aber durchaus sehen lassen kann. Vor allem beim Blick auf den Kaufpreis, der bei konkurrenzlos günstigen 22.990 Euro startet. Ein vergleichbar motorisierter VW Scirocco ist erst ab 27.725 Euro, ein Golf GTI gar ab 28.675 Euro zu haben, und selbst für den technisch verwandten Hyundai Veloster Turbo sind mindestens 24.790 Euro fällig.

Auch ohne die üppige 1st Edition-Ausstattung des 29.990 Euro teuren Testwagens bringt der Kia Procee‘d GT alles mit, was von einer sportlichen Topversion erwartet werden darf. Äußerlich heben ihn tiefer gezogene Stoßfänger mit charakteristischen LED-Spots sowie 18-Zoll-Aluräder mit Reifen im Format 225/40 dezent von seinen schwächeren Brüdern ab. Innen fixiert ein kräftig ausgeformter Recaro-Sportsitz den Fahrer, der wahlweise auf analog oder digital dargestellte Instrumente blickt – der Wechsel erfolgt auf Knopfdruck. Details wie rote Nähte am griffigen Lederlenkrad runden das Ambiente im sauber verarbeiteten Cockpit ab.

Lärmpegel steigt mit der Geschwindigkeit

So weit, so gut. Also Knopf drücken, Motor starten, Gang einlegen und los. Das Triebwerk spricht spontan aufs Gas an und klingt dabei eher verhalten, doch die sechs Gänge flutschen präzise, so dass nach 7,5 Sekunden die Tachonadel die 100-km/h-Marke passiert. Hohe Drehzahlen müssen für flottes Tempo aber nicht sein, denn für den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h im fünften Gang benötigt der Kia Procee‘d GT auch nicht länger.

Auf freier Autobahn ist erst bei 230 km/h Schluss, wobei mit steigender Geschwindigkeit der Lärmpegel erträglich bleibt, aber der Federungskomfort spürbar nachlässt. Bei moderatem Tempo kommt der straff abgestimmte Kia mit Unebenheiten hingegen erstaunlich gut zurecht, und die Lenkung reagiert ausreichend direkt und präzise, ohne übermäßig mit Stößen oder Antriebseinflüssen zu nerven.

Trotz aller Ambitionen – Alltagstauglichkeit kommt auch beim Kia Procee‘d GT vor sportlicher Härte. Wer diese vermisst, muss nachrüsten. Gerne auch beim Kia-Händler: Dieser bietet seit kurzem beispielsweise einen speziell entwickelten Sportauspuff aus Edelstahl an. Preis ohne Einbau: ab 900 Euro.

Fazit

Viel Leistung fürs Geld und ein hohes Maß an Ausgewogenheit kennzeichnen den Einstieg von Kia ins sportliche Kompaktsegment.

Technische Daten
Kia Pro_Cee’d GT 1st Edition
Grundpreis29.990 €
Außenmaße4310 x 1780 x 1430 mm
Kofferraumvolumen380 bis 1225 l
Hubraum / Motor1591 cm³ / 4-Zylinder
Leistung150 kW / 204 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit230 km/h
Verbrauch7,4 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021
Auto Straßenverkehr 13 / 2021

Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten