Mercedes CLA 45 AMG im Fahrbericht
Kleiner CLS mit Allradantrieb

Ab Frühjahr 2013 bereichert der Mercedes CLA die A-Klasse-Familie um ein viertüriges Coupé à la CLS – mit Front- oder Allradantrieb und sogar als 350 PS starker AMG.

Mercedes CLA, Frontansicht
Foto: Christian Schulte

Die A-Klasse wächst – im Familiensinn sowie auch in der Länge. Denn der neue Mercedes CLA, der Mitte nächsten Jahres das Portfolio der kompakten Baureihe um ein äußerst schickes Derivat erweitert, kommt sogar einen Hauch länger daher als eine aktuelle C-Klasse. Kompakter bleibt der flache, elegante Viertürer aber trotzdem, denn der als Fronttriebler konzipierte Mercedes CLA setzt weniger auf konsequente Raumausnutzung als auf elegantes Design. Damit folgt der Kleine ganz klar seinem großen Vorbild CLS – womit sein Kürzel als Coupé-Limousine der A-Klasse auch erklärt wäre.

Im Mercedes CLA-Fond geht es eng zu

Enthüllt sind bei der ersten Mitfahrt trotz wilder Tarnbeklebung und Abdeckung des Armaturenbretts (das sich von dem der herkömmlichen A-Klasse aber nicht maßgeblich unterscheidet) allerdings auch die Platzverhältnisse. Zwar steht es vorne trotz flacher Frontscheibe bestens um Raumangebot und -gefühl. Hinten sieht die Mercedes CLA-Welt schon etwas beklemmender aus. An der Beinfreiheit gibt es nichts im Rahmen unseres Fahrberichts zu mäkeln, aber die Kopffreiheit ist doch sehr gering. Zudem schränkt die breite, stark abfallende C-Säule nicht nur die Sicht nach schräg hinten ein, sondern behindert auch den Ein- und Ausstieg im Fond.

Somit geht das ansprechende Design nicht ohne Verzicht einher, aber als eine Art der Wiedergutmachung bietet der neue Mercedes CLA das Angebot zweier unterschiedlicher Antriebskonzepte. Einerseits den von der A-Klasse übernommenen Frontantrieb und optional den neu entwickelten Allradantrieb 4matic. Dieser ist beim Mercedes CLA 45 AMG ausschließlich an das Doppelkupplungsgetriebe 7G-DCT gekoppelt und trägt sein Herzstück im Heck.

Kompakter und leichter Allradantrieb im Mercedes CLA

Im Differenzialgehäuse der Hinterachse steckt auch die elektrohydraulisch angesteuerte Lamellenkupplung, die die Kräfte voll variabel und bedarfsgerecht zwischen den Achsen verteilt. Das Konzept des so genannten Hang-on-Allrads ist nicht neu, soll mit einem Gewicht von 70 kg allerdings das leichteste auf dem Markt sein.

Leichtfüßig huscht der über 350 PS starke Mercedes CLA 45 AMG auch über den bewässerten Parcours, lässt bei deaktiviertem ESP sogar ein sachtes Leistungsübersteuern zu. Hierfür ist die Regeleinheit der Lamellenkupplung entsprechend angepasst, schaufelt tendenziell schneller mehr Kraft des Zweiliter-Turbomotors nach hinten.

Im CLA 250 4matic geht es nicht ganz so freizügig dahin. Wie bei den starken Dieselmotoren zielt sein System mehr in Richtung Fahrsicherheit. Aber trotzdem wächst damit der Fahrspaß und künftig auch das Einsatzgebiet der A-Klasse-Familie.

So funktioniert die 4matic-Version

Angetrieben durch alle Viere heißt bei Mercedes 4matic. Allerdings verbergen sich dahinter unterschiedliche Technologien. So ist die 4matic der A-Klasse erstmals mit der Frontantriebsarchitektur gekoppelt und ausschließlich mit dem Doppelkupplungsgetriebe 7G-DCT zu haben, an das ein Winkeltrieb die Kraft via Kardanwelle an die Hinterachse leitet. Dort ist eine elektrohydraulische Lamellenkupplung dem Differential vorgelagert. Diese sorgt, je nach Drehzahlunterschied, für eine vollvariable Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse

Technische Daten
Mercedes CLA 45 AMG 4Matic AMG
Grundpreis56.674 €
Außenmaße4630 x 1777 x 1432 mm
Kofferraumvolumen470 l
Hubraum / Motor1991 cm³ / 4-Zylinder
Leistung265 kW / 360 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch6,9 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten