Opel Grandland
Erste Fahrt im Blitz ohne X

Nach vier Jahren Verkaufszeit erhält der Opel Grandland eine schnittige Front samt Wärmebildkamera sowie ein neues Infotainment-System – und verliert das X im Namen.

Opel Grandland
Foto: Dani Heyne

Vizor nennt Opel das neue Design. Es bezeichnet den abgedunkelten Bereich der Front, der dem namensgebenden Visier eines Helms ähnelt. Durch ihn sieht man im Grandland tatsächlich mehr als bisher, denn er beinhaltet gegen Aufpreis eine Infrarotkamera sowie das sogenannte Intellilux-LED, ein Matrixlicht.

Statt an Fahrwerk und Motor haben die Techniker vorwiegend am Innenraum und an der Front gewerkelt. Das Vizor-Design, die Wärmebildtechnik sowie die Matrixscheinwerfer mit 84 Segmenten pro Seite sind Teil des Facelifts, das der kompakte SUV nach vier Jahren Laufzeit erhält. 70.000 Mal hat er sich in Deutschland verkauft, 300.000 Mal weltweit, wobei die Hauptmärkte zu Europa gehören. Wo wir uns schon mit Zahlen beschäftigen: Hierzulande hatte Opel in der ersten Jahreshälfte 2021, genauer: bis Juli, einen Marktanteil von sechs Prozent.

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Dani Heyne
Der Widescreen setzt sich aus einem zwölf und einem zehn Zoll messenden Bildschirm zusammen.

Dank Night-Vision wird die Nacht zum Tag

Im Zuge der Modellpflege büßt der Grandland seinen Namenszusatz X ein, erhält aber eine Art Widescreen mit je einem zwölf und einem zehn Zoll messenden Bildschirm. Davon profitiert unter anderem die Kartendarstellung des Navigationssystems ebenso wie die Sprachbedienung; sie versteht nun ein größeres Repertoire an Befehlen. Glücklicherweise durfte der Grandland noch seine Taster zur Bedienung des Infotainments behalten; sie sind wie bisher angeordnet und steuern auch die Klimaanlage. Die Software versteht sich nun auf Apple Carplay und Android Auto; in der Topversion zeigt sie dank Online-Verbindung via SIM-Karte Echtzeit-Verkehrsdaten an. Außerdem lässt sich das Smartphone induktiv laden.

Der besseren Sicht dient Night-Vision, eine Art Nachtsichtgerät auf Basis einer Wärmebildkamera; es kostet 1.000 Euro Aufpreis, erkennt Menschen und Tiere anhand ihrer abgestrahlten Körperwärme und projiziert deren Abbild auf den Monitor. Allerdings ist Night-Vision ausschließlich in den teuren Ausstattungslinien Ultimate und Business Elegance lieferbar.

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Dani Heyne
Fast 40 Kilometer kommt der Grandland Hybrid4 rein elektrisch.

Riesige, unkomfortable 19-Zöller

Obwohl uns der Grandland Hybrid4 noch sehr geläufig sein müsste, wollen wir uns eine kleine Runde mit dem Top-Hybriden beim Wiedersehen in Rüsselsheim nicht nehmen lassen. Was nach kurzer Fahrstrecke sofort (wieder) auffällt und begeistert: der Antritt der bis zu 520 Nm, wenn die Batterie voll ist und der E-Motor sozusagen im Saft steht. Das Fahren selbst kommt uns nahezu unverändert vor; der Grandland verhält sich genau so, wie wir das aus dem Test kennen. Obwohl: Ein kleiner Unterschied fällt uns beim Anfedern doch auf. Es erscheint etwas harscher, was sich auf die neuen, riesigen 19-Zöller schieben lässt. Der Testwagen hat sie montiert, sie stehen mit 650 Euro in der Preisliste und man kann sie sich guten Gewissens verkneifen. Abgespeichert haben wir noch, dass der Grandland X mit gleicher Technik auf unserer Test-Runde 37 km weit kam. Und, dass er sich prinzipiell in der Stadt sowie über Land locker rein elektrisch vorwärtsbewegen ließ.

Das gilt natürlich auch für den Hybrid, der am 16. Oktober runderneuert zu den deutschen Händlern rollt. Ihn gibt es in zwei Varianten, einmal als Fronttriebler mit einer Systemleistung von 224 PS für 44.290 Euro, wobei für ihn eine Förderung von 7.177,50 Euro in Aussicht gestellt wird. Zum anderen als 300-PS-Version, die zeitweise allradgetrieben ist und für 50.440 Euro in der Liste steht. Hierfür lassen sich 5.981,25 Euro Förderung beantragen. Weiterhin kommt der 1,2-Liter-Benziner als Einstiegsmodell mit 130 PS ab 27.250 Euro. Gleich stark ist der 1.5 Diesel ab 32.810 Euro.

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Fazit

Fahrerisch bleibt beim Opel Grandland fast alles beim Alten. Neu sind nur Extras wie Wärmebildkamera und Matrixlicht – sowie natürlich die Front im Vizor-Design.