Renault Captur (2020)
Sitzprobe im Clio-SUV

Wenn Ende 2019 der neue Renault Captur auf den Markt kommt, wollen die Franzosen genau dort weitermachen, wo sie aufgehört haben: ganz oben im Großstadt-SUV-Segment. Über 1,2 Millionen Käufer können sich nicht irren.

Renault Captur 2020 Embargo 3.7.09:00 CMT
Foto: Renault

Auf den ersten Blick macht der neue Renault Captur einen durchaus frischen, dynamischen und damit auch positiven Eindruck. Na gut, die Plastik-Beplankungen an der Front, dem Heck und der Seite sind vielleicht für einen SUV, der schon allein aufgrund seines fehlenden Allradantriebs nahezu ausschließlich Innenstädte befahren wird, ein wenig zu viel des Guten. Aber, sie schauen weder aufdringlich noch prollig aus. Sie passen sogar zu ihm.

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Das Interieur.Das Exterieur.

Im Innenraum herrscht erstmal das Gefühl eines Déjà-vu. Denn nur wenige Tage zuvor stellte Renault den Clio vor. Und ja, das Cockpit des neuen Captur ist mit dem des Clio baugleich. Soll heißen, die beiden Franzosen teilen sich nicht nur die CMF-B Plattform, sondern auch jede Menge anderer Komponenten. Nichts desto trotz wirkt das neue Cockpit auch beim Captur passgenau und gut durchdacht. Mit einer gewaltigen Ausnahme: dem Handschuhfach. Oder besser formuliert, der Handschuh-Schublade im XXL-Format. Ohne Beifahrersitz-Belegung verdient diese Schublade das Prädikat sehenswert. Bei gleichzeitiger Nutzung des Beifahrersitzes, lautet dieses Prädikat schmerzhaft. Sie ist dann nur noch von Personen nutzbar, die über keinerlei Unterschenkel verfügen. Andernfalls fehlt schlicht der Platz zum Öffnen.

Unsere Highlights

Bis 1,95 Meter macht das Sitzen Spaß

Von dieser Kniescheiben-Zerstörerin einmal abgesehen, lassen sich alle weiteren Bedienelemente intuitiv nutzen. Die Klimatisierungseinheit hat ihren festen Platz oberhalb der beiden USB-Buchsen in der Mittelkonsole inne und muss nicht umständlich über das ansonsten einfach zu durchschauende Multimediasystem konfiguriert werden. Dank Easy Link sind sowohl Besitzer von Apple- als auch Android-Geräten in der Lage, ihr mobiles Endgerät mit dem Fahrzeug zu koppeln.

Die Sitze wirken weich und komfortabel. Dank guter Einstellmöglichkeiten von Lenkrad und Sitz findet der Fahrer recht schnell seine optimale Position. Die Kopffreiheit stößt bei 1,95 Meter großen Fahrern an ihr Limit. Im Fond fällt das zugelassene Gardemaß noch geringer aus. Die Kniefreiheit ist im Vergleich zum Vorgänger um wenige Millimeter angewachsen. Besonders erwähnenswert ist die Möglichkeit, die Rückbank bei Nichtbesetzung um 16 Zentimeter nach vorn zu verschieben. Drei ausgewachsene Basketballer sollten auf der vollständig zurückgeschobenen Rückbank jedoch nicht zu den Mitfahrern zählen.

Der Kofferraum ist um 27 Liter auf nun 536 Liter angewachsen. Dank des in zwei Positionen nutzbaren Ladebodens ist die Ladefläche mit einem Handgriff auf Wunsch eben oder das Ladevolumen vergrößert. Die im Verhältnis 60:40 zweigeteilte Rückbank lässt sich zudem leicht umlegen und Gegenstände bis 1,57 Meter Länge transportieren – das sind elf Zentimeter mehr, als bislang möglich waren.

Fazit

Der neue Renault Captur ist die Hochsitz-Alternative zum Clio. Da es ihn etwas später auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb geben wird, stellt er im Zweifel sogar die spannedere Alternative dar.