Suzuki Swift (2017) im Fahrbericht
Kleinwagen mit Dreizylinder-Turbo und mild Hybrid

In der 6. Generation soll der Suzuki Swift 120 Kilo leichter sein und kommt mit 3-Zylinder-Turbo und Mild-Hybrid. Markteinführung ist Mitte Mai. Wir konnten schon jetzt Probe fahren.

Suzuki Swift Fahrbericht
Foto: Suzuki

Als eines der meistverkauften Modelle von Suzuki setzt der japanische Konzern viel Hoffnung in den rundum erneuerten und in der Basis unter 900 Kilo leichten Kleinwagen, den es unter anderem mit einem 111 PS starken Einliter-3-Zylinder gibt, dem ein optionaler Mild-Hybrid beim Sprit sparen helfen soll. Wir haben bei der Probefahrt 10 Punkte notiert, die uns am neuen Konkurrenten von Audi A1, Renault Clio, Hyundai i20, Opel Corsa oder VW Polo & Co aufgefallen sind.

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Der neue Turbomotor treibt den Swift quirlig voran.
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Das Gesamtbild im neuen Swift passt.
  1. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, so auch über das Design des neuen Swift. Der Swift ist in der sechsten Generation eine gute Spur flächiger und geworden. Das lässt ihn betulicher wirken, obwohl die Karosse flacher geriet, was geminhin als sportlicher gilt. Die Türgriffe sind in die C-Säule gewandert und der Kühlergrill ist deutlich größer geworden. Zuletzt hat Suzuki das Design des Swift 2005 komplett überdacht und neu gestaltet. Das hat damals funktioniert. Ob das mit dem neuen, runderen Design auch so sein wird?
  2. Über den Motor lässt sich nicht streiten: Der quirlige Dreizylinder-Turbo mit exakt 998 ccm³ Hubraum und 111 PS entwickelt 160 Newtonmeter und treibt den Swift zügig durch die Straßen. Hilfe bekommt der Motor auf Wunsch vom Mild-Hybrid, der durch den integrierten Startergenerator (ISG) elektrische Energie zum Losfahren und Beschleunigen beisteuert. Die benötigte Energie wird über rekuperatives Bremsen gewonnen und in einer Lithium-Ionen-Batterie unter dem Fahrersitz gespeichert. Da ein Riemen vom Startgenerator den Motor anwirft, braucht es keinen Anlasser mehr und der Start geht fast geräuschlos von statten. Das Mild-Hybrid-System soll unter anderem den Verbrauch verringern. Suzuki gibt ihn mit 4,3 l/100km an. Aber nicht nur im Stadtverkehr kann der Swift durch zügige Manöver und angenehm kernigen Dreizylinder-Sound punkten. Auch auf der Autobahn schlägt er sich gut und lässt auch Überholmanöver zu. Von Null auf 100 soll der Mild-Hybrid-unterstützte Einliter-Benziner in 10,6 Sekunden laufen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Werk bei 195 km/h. Als weitere Motoren bietet Suzuki den bereits aus dem Vorgänger bekannten 1,2-Liter-Sauger mit optionalem Allradantrieb, 90 PS und 120 Newtonmetern an.

  3. Optional wird es das Automatik-Getriebe geben, aber nur für den Dreizylinder. Regulär ist das Fünfgang-Schaltgetriebe eingebaut. Das lässt sich grundsätzlich leicht durchschalten, ist aber nicht sonderlich präzise.
  4. Der Federungskomfort im neuen Swift ist gut, das Fahrwerk tariert kleine und größere Unebenheiten gut aus, auch wenn es eher straff abgestimmt ist - keine Schaukeleien, wenig Seitenneigung - auch das trägt schließlich zum Komfort bei.
  5. Die Lenkung dagegen gibt etwas wenig Rückmeldung und könnte direkter sein. Beim gemütlichen, wie zügigen Fahren durch Innenstädte oder über Landstraßen wirkt sie steril und unbeteiligt. Insgesamt lässt sich der Swift aber dennoch agil und sportlich durch enge Kurven bewegen.
  6. Der Innenraum wirkt aufgeräumt und klar strukturiert. Die Materialien sind allerdings eher einfach. Der Navigations- und Infotainment-Monitor bildet das Herz des Cockpits. In schwarzer Hochglanzoptik hebt es sich von den robusten Kunststoffen drumherum ab. Die Anzeige im Armaturenbrett zeigt mehrere Informationen an. Darunter auch, wann das Mild-Hybrid-System mit Verbrenner und E-Motor arbeitet.

  7. Der Neue ist einen Zentimeter kürzer, hat aber zwei Zentimeter mehr Radstand. Vier Zentimeter mehr Breite sorgen für mehr Innenraum. Die Sitze im Innenraum sind solide und bieten ausreichend Seitenhalt. Platz hat man darauf genug, zumindest vorne. Selbst mit zwei Metern Größe hat der Fahrer noch Luft nach Oben, man findet eine angenehme Sitzposition und hat eine gute Rundumsicht. Im Fond sind die Platzverhältnisse beengter. Über 1,90 Meter Körperlänge braucht man sein Glück gar nicht erst versuchen, dann stoßen Knie und Kopf an. Wer kleiner ist, trotz ein Zentimeter flacherer Karosse, genügend Platz. Der 7,5 Zentimeter länger gewordene Kofferraum beherbergt nun mindestens 265 Liter Ladevolumen. Das sind 54 mehr als beim Vorgänger. Die Rückbank lässt sich ein Drittel zu zwei Drittel umlegen, bildet dabei zwar keine ebene Ladefläche, bietet aber bis zu 947 Liter Platz. Mit der neuen Generation hat der Swift insgesamt ordentlich abgenommen. Damit hat er ein Leergewicht von angeblich nur mehr 840 Kilogramm, dennoch soll die Karosse steifer geworden sein.
  8. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es ein reichhaltiges Angebot an Assistenzsystemen, zumindest im Klassenvergleich. Kameras, Laser und Radar arbeiten dem Notbremse-, Spurhalte- und Abstandsregel-System zu. Die Systeme unterstützen mit angenehmer Rückmeldung an den Fahrer. Leider kostet alles extra, wie auch das automatisch umschaltende Fern- und Abblendlicht. Aber immerhin ist es im Angebot.
  9. Auch im Angebot sind einige neue Farben. In der Basisausstattung wird der Swift in Rot kommen. Optional sind dann „Burning Red“ (ein glänzenderer Rot-Ton), „Speedy Blue“ und die drei Farben „weiß“, „grau“ und „schwarz“ mit der Option auf andersfarbige Dächer.
  10. Die Preise wird Suzuki im April bekannt geben. Allerdings soll der neue Swift mit 1,2-Liter-Dualjet in der Club-Ausstattung auf dem Preisniveau des vergleichbaren Vorgängers (ca. 14.500 Euro) liegen. Marktstart ist am 13. Mai.

Fazit

Quirliger Dreizylinder-Motor, komfortable Federung, rundum gutes Raumangebot, agiles Handling und ein aufgeräumtes Cockpit – die sechste Generation des Swift ist ein durchaus gelungenes Auto. Nur die Lenkung passt nicht ins Gesamtbild. Die breitere und flachere Karosserie, in Kombination mit dem neuen, runderen Design, macht den Swift optische präsenter und seriöser, aber auch weniger charakterstark. Mal sehen. Wer weniger auffällt, findet vielleicht sogar mehr Freunde.