Volvo V40 Cross Country T5 AWD im Fahrbericht
Nur optisch ein Abenteurer

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Eine Alternative zu eher biederen Kombis will der Volvo V40 Cross Country sein. Doch er ist eher ein Wanderer zwischen SUV, Kompakten und Premium-Alternative.

Volvo V40 Cross Country T5 AWD, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Cross Country, also quer durchs Land. Da stellt man sich ein Auto vor, das sich notfalls über Stock und Stein, durch dick und dünn sowie auf und jenseits der Straße durchkämpft. Doch der Zusatz steht beim Volvo V40 nur für eine umfangreicher modifizierte Ausstattungslinie mit höher- gesetzter Karosserie und bulligeren Schürzen.

Volvo knüpft damit an den V70 von 1996 mit dem gleichen vielversprechenden Namen an; der war noch ein robuster Naturbursche. Dagegen tritt der kompakte Volvo V40 Cross Country jetzt deutlich bürgerlicher auf. Die SUV-Anleihen kosten 1.800 Euro Aufpreis zum vergleichbaren Volvo V40 – und verleihen doch nur den Anschein von Abenteuer. In Wahrheit kapituliert der Volvo im Gelände schon mangels ausreichender Bodenfreiheit vorzeitig.

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Volvo V40 Cross Country bietet wenig Platz und viel Härte

Speziell in der höchsten Variante Summum ist der Volvo V40 Cross Country T5 AWD (allradgetriebene Topmotorisierung) sehr gut ausgestattet. Traditionell steht der Buchstabe V bei den schwedischen Modellen für Kombi, was hier aber in die Irre führt: Schrägheck wäre die richtige Bezeichnung für den Volvo V40 Cross Country mit seinem kleinen Gepäckabteil (335 Liter). Das vor allem im Fond beengte Raumangebot erinnert stark an die Kompaktklasse. Wohingegen ihn die kaum höhere Sitzposition auch nicht gerade zum Vorzeige-SUV macht.

Von einem Fahrzeug dieser Preisklasse erwartet man vor allem Komfort; diesen bietet der V40 beispielsweise. Doch dem V40 Cross Country hat Volvo durch eine einseitige Fahrwerksabstimmung Sportlichkeit geradezu aufgezwungen. Damit ist der Viertürer nicht nur übertrieben hart, er nervt auf langen Strecken auch mit katapultartigen Hubbewegungen, und seine Lenkung vermittelt viel zu wenig Gefühl für die Vorderräder.

Beim schnellen Fahren auf der Landstraße überwiegt der frontgetriebene Charakter; die hintere Achse greift zu spät ins Geschehen ein, um den Volvo in engen Kurven vor stärkerem Untersteuern zu bewahren.

Viel Sicherheit, wenig Druck

Beim Beschleunigen brodelt der Turbo-Fünfzylinder angenehm tiefbassig, ohne aufdringlich zu wirken. Und die Sechsgang-Automatik verkneift sich hektische Schaltarbeit. Doch scheint ein Teil der 254 PS im Wandler zu verschlupfen, denn beeindruckenden Vortrieb vermittelt er vor allem auf der unlimitierten Autobahn nicht. Es spricht also wenig dafür, sich für die Topmotorisierung zu entscheiden – der Diesel mit 150 PS etwa ist günstiger und zudem deutlich sparsamer.

Die Kernkompetenz des Volvo liegt in der Sicherheitsausstattung; Assistenten für Spurhaltung- und -wechsel, Müdigkeitserkennung, Notbremsfunktion sowie Tempomat mit Distanzregelung. Somit kommt der Cross Country vor allem für jene Klientel in Frage, der die bulligere Optik 1.800 Euro Aufpreis wert ist – und die mit Nachteilen beim Komfort leben kann. Alle anderen sind mit einem V40 deutlich besser bedient.

Fazit

Die 1800 Euro Cross Country-Aufpreis sind nicht gerechtfertigt. Ein V40 ist die bessere Wahl – am besten mit dem 150-PS-Diesel.

Technische Daten
Volvo V40 Cross Country T5 AWD Summum
Grundpreis39.880 €
Außenmaße4370 x 1783 x 1458 mm
Kofferraumvolumen335 bis 1032 l
Hubraum / Motor2497 cm³ / 5-Zylinder
Leistung187 kW / 254 PS bei 5400 U/min
Höchstgeschwindigkeit210 km/h
Verbrauch8,3 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
Auto Straßenverkehr 13 / 2021
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Erscheinungsdatum 26.05.2021

76 Seiten