VW Up 1.0 Bluemotion / Citroën C1 Airscape VTi 82
Kleinstwagen im Vergleich

Als Volkswagen 2011 mit der Up-Familie die kleine Welt der Kleinstwagen aufmischte, war das französisch-japanische Trio aus Citroën C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo bereits sechs Jahre alt. Jetzt folgt der Konter.

VW Up 1.0 Bluemotion, Citroën C1 Airscape VTi 82, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Im Segment der um die 3,50 Meter langen Minicars heißt es ja gern, das Wichtigste sei der kleinste Preis. Wenn das stimmt, wäre mit Basispreisen von 8.890 Euro für den neuen Citroën C1 und 9.975 Euro beim VW Up bereits alles gesagt. Dass dem aber noch einiges hinzuzufügen ist, beweisen die 16.337 Euro, die VW für unseren Testwagen aufruft. Auf diese Summe bringen ihn beispielsweise die zwei zusätzlichen Fondtüren und das Drive Pack Plus mit City-Notbremsfunktion bis 30 km/h sowie Einparkhilfe und Tempomat für 595 Euro. Außerdem lassen allein die Ausstattungsvariante High und das beim Knausern helfende Bluemotion-Paket den Grundpreis des Up auf satte 13.000 Euro steigen.

Citroën C1 mit 82 PS

Dafür steht der so aufgebrezelte VW Up mit 60 PS und Einlitermotor auf schicken 15-Zoll-Aluminiumfelgen, hat unter anderem Nebelscheinwerfer, einen höhenverstellbaren Fahrersitz sowie einen Drehzahlmesser mit Chromrand und soll zudem nur 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Vier Gramm mehr sollen es bei der 82 PS starken Topmotorisierung im Citroën C1 sein, die unseren Testwagen antreibt. Als Basismotor bietet Citroën eine überarbeitete Version des Einliter-Dreizylinders aus dem Vorgänger mit 69 PS an. Im Vergleich zum Up hat er in der Basisvariante Start aber nicht nur mehr PS, sondern serienmäßig auch sechs Airbags, einen Reifendrucksensor und ein Handschuhfach mit Deckel.

Eine geteilte Rückbank, elektrische Fensterheber oder 15-Zoll-Räder sind erst ab der Feel-Variante zu haben, genauso wie das große elektrische Faltschiebedach, das dem Citroën C1 nicht nur mehr Frischluft, sondern auch den Beinamen Airscape beschert und gut zum verspielten Design passt. Für die Extraportion Sauerstoff müssen die Kunden aber mindestens 12.000 Euro in der Feel-Ausstattung bezahlen, im VW Up lässt sich ein Panorama-Schiebedach für 880 Euro auch einzeln für das Basismodell ordern.

Darunter nehmen Fahrer und Beifahrer sowohl im VW Up als auch im C1 auf bequemen Sitzen mit integrierten Kopfstützen Platz. Während der VW seinen Fahrer aufgeräumt und beinahe konservativ begrüßt, gibt sich der Citroën C1 deutlich extrovertierter. Die bunten Sitzflanken gehören in der Feel Edition zur Serie, die Sitzheizung kostet 250 Euro zusätzlich. Schwarzes Leder gibt es für 850 Euro extra, aber erst ab der höheren Shine Edition. Das Leder-Paket im Up kostet dagegen nur 670 Euro.

VW Up ist komfortabler im Fond

Als echte Raumwunder offenbaren sich in den hinteren Reihen beide nicht, etwas komfortabler sitzt es sich aber im VW-Up-Fond. Das liegt nicht zuletzt an der 3,5 Zentimeter größeren Breite und den rund zehn Zentimetern mehr Länge des VW. Zudem macht sein Innenraum insgesamt einen höherwertigen Eindruck, was nicht nur an den einfacher ausgeführten Fensterhebertasten im Citroën C1 liegt, sondern auch an den großen Hartkunststoff-Flächen, die den Citroën vor allem vom Beifahrersitz aus enorm an Charme verlieren lassen.

Deutlich mehr Energie steckten die Franzosen offensichtlich ins jugendliche Design des Citroën C1 rund um den Sieben-Zoll-Touchscreen. Der zeigt zum einen das Bild der optionalen Rückfahrkamera (500 Euro) an, zum anderen mittels dazugehöriger App und Mirror-Screen-Technologie auch den Inhalt des Smartphone-Displays. Die Anschaffung eines zusätzlichen Navigationssystems (ab 139 Euro) wird damit hinfällig. Via App lässt sich das Smartphone-Navi nämlich auch bequem vom Touchscreen des Autos aus nutzen. Standards wie Bluetooth-Freisprechen oder Adressbuchübertragung meistert das System ebenso stressfrei.

Durch die Verbindung zum Handy hält auch das World Wide Web im Citroën C1 Einzug, und mithilfe des integrierten Browsers wird das Surfen im Auto zum Kinderspiel. Nach einer solchen Möglichkeit sucht man im VW Up vergebens. Viel mehr als das portable Navigations- und Infotainmentsystem Maps + More mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Navigation (390 Euro) sowie ein digitales DAB+-Radio für 225 Euro hält die Aufpreisliste in dieser Hinsicht nicht bereit.

Ob man solche Dinge in einem Stadtauto braucht, steht auf einem anderen Blatt. Am Ende entscheidet bei den kleinen Flitzern dann meist doch wieder nur der Preis.

Technische Daten
VW Up 1.0 BMT high up! BlueMotion TechnologyCitroën C1 VTi 82 Airscape Feel
Grundpreis13.480 €13.000 €
Außenmaße3540 x 1645 x 1489 mm3466 x 1615 x 1460 mm
Kofferraumvolumen251 bis 959 l196 bis 780 l
Hubraum / Motor999 cm³ / 3-Zylinder1199 cm³ / 3-Zylinder
Leistung44 kW / 60 PS bei 5000 U/min60 kW / 82 PS bei 5750 U/min
Höchstgeschwindigkeit161 km/h170 km/h
Verbrauch4,1 l/100 km4,3 l/100 km