Formel-1-Teams im Check
Bilanz nach fünf Grands Prix

Fünf Rennen, fünf Siege: Red Bull dominiert das Formel-1-Jahr bisher nach Belieben. Ferrari und Mercedes fahren unter ihren Möglichkeiten. Aston Martin machte den größten Sprung. Wir prüfen die zehn Teams auf ihre aktuelle Form und ihre Entwicklungsmöglichkeiten.

Start - GP Miami 2023
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Die Hoffnung war da, dass diese Saison eine spannende wird. Red Bull nahm sie uns schon bei den Testfahrten. Bereits bei den Probeläufen fuhr der RB19 außer Konkurrenz. Die schlimmsten Befürchtungen wurden zum Saisonauftakt wahr und bestätigten sich in den weiteren Rennen.

Red Bull marschiert in Richtung Titelverteidigung – in der Fahrer- und in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Ferrari und Mercedes sind nicht mal die Nummer zwei im Feld. Aston Martin schob sich dazwischen. Die Zahlen der ersten fünf Rennen sind ernüchternd. Im Schnitt nehmen die Sieger von Red Bull den roten Autos 30,85 Sekunden pro Rennen ab. Der Rückstand des schnellsten Mercedes beläuft sich bis ins Ziel auf 31,28 Sekunden. Safety Cars und Rennabbrüche schönen sogar noch die Bilanz.

Unsere Highlights

Im Mittelfeld schwimmt Alpine für sich allein, ist aber nicht zufrieden. Der Anspruch des französischen Nationalrennstalls ist ein anderer. Das gilt auch für McLaren. Zu den Enttäuschungen der bisherigen Saison gehört auch Alfa-Romeo-Sauber. Wir nutzen die unfreiwillig verlängerte Pause durch den Ausfall des GP Emilia-Romagna, um die Teams auf Stärken und Schwächen abzuklopfen.

Sergio Perez & Max Verstappen - Red Bull - GP Miami 2023
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Red Bull bestimmt die aktuelle Saison bisher nach Belieben.

Red Bull: 1. WM-Platz, 224 Punkte

Vier Pole Positions und fünf Siege in fünf Rennen: Das Weltmeisterteam hat ein sehr gutes Rennauto zu einem exzellenten weiterentwickelt. Asphalt, Wetter, Reifen: alles egal. Der RB19 ist schnell in den Kurven – egal welcher Art – und schnell auf den Geraden. Kein Auto ist mit dem Unterboden so nah an der Straße, ohne von aerodynamischem Bouncing befallen zu werden. Keines gleitet so sanft über Bodenwellen.

Aerodynamik und Mechanik gehen Hand in Hand. Die Aufhängungen scheinen so ausgelegt, dass der RB19 beim Bremsen nicht zu stark nickt, beim Beschleunigen nicht zu sehr in die hinteren Federn geht und in den Kurven nicht über die Längsachse rollt. Die aerodynamische Plattform bleibt dadurch stabil. Die Piloten können das Fahrverhalten ihres Autos berechnen. Böse Überraschungen erfahren sie nicht.

Das Paket ist auf Effizienz getrimmt. Der Red Bull holt viel Abtrieb über den Unterboden. Das geht nicht zulasten des Luftwiderstands. So ist man unabhängiger bei der Wahl des Heckflügels. Man kann einen kleineren wählen, um die Gegner auf den Geraden abzuhängen, ohne in den Kurven zu leiden. Oder man nimmt einen größeren, um noch mehr in den Kurven zu glänzen, ohne geradeaus eingeschränkt zu sein. Das DRS ist eine Waffe. Ferrari und Mercedes rätseln. In drei der fünf Qualis hatten die Red Bull den höchsten Topspeed: Miami, Australien, Saudi-Arabien. Im Rennen lassen sie ihre Gegner beim Überholvorgang einfach stehen.

Die anfänglichen Probleme mit der Zuverlässigkeit sind aussortiert. Der Defekt in der Qualifikation zum GP Saudi-Arabien am Auto von Max Verstappen war auf einen menschlichen Fehler zurückzuführen. Eine Schraube auf der Getriebeseite war beim Einbau nicht ordnungsgemäß festgezogen worden. Die rechte Antriebswelle schüttelte sich lose.

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP Miami - 5. Mai 2023
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Aston Martin ist dank Fernando Alonso die zweite Kraft im Feld.

Aston Martin: 2. WM-Platz, 102 Punkte

Das Team aus Silverstone hat in fünf Grands Prix 102 Punkte gesammelt. Im letzten Jahr waren es in 22 Rennen gerade 55 Zähler. Bisher hat Aston Martin in jedem Lauf zweistellig gepunktet. Fernando Alonso steuerte seinen AMR23 in vier von fünf Fällen auf den dritten Podestrang. Mercedes und Ferrari stehen bei jeweils einem Podium.

Die Ingenieure um TEchnik-Direktor Dan Fallows haben das grüne Auto gegenüber dem Vorjahr zu über 90 Prozent verändert. Es hat sich ausgezahlt. Der Aston Martin hat sich mit seiner Konstanz zur Nummer zwei im Feld aufgeschwungen. Im Prinzip ist der AMR23 wie der Red Bull ein vielseitiges Auto. Nur eben in allen Beziehungen eine halbe oder eine ganze Klasse schlechter.

Stark auf der Bremse, eine sehr gute Traktion, mit einer Vorliebe für mittelschnelle Kurven: Wenn es eine Schwachstelle gibt, dann der Speed auf den Geraden. Alonso hat mit seinem Wechsel zu Aston Martin alles richtig gemacht. Jetzt wird es darauf ankommen, wie das Team den Rennwagen über die Saison weiterentwickelt.

Aston Martin hat nicht die Infrastruktur von Red Bull, Mercedes oder Ferrari. Allerdings muss man im Gegensatz zu den beiden Letztgenannten auch keine offensichtlichen Schwächen abstellen. Das Auto funktioniert bisher auf jedem Reifentyp und unter allen Wetterverhältnissen. Operativ machte Aston bisher nur einen Fehler: mit Lance Stroll in der Qualifikation zum GP Miami. Ein schlechter Startplatz verhinderte WM-Punkte für den Kanadier. Alonso selbst traut sich unter gewissen Umständen sogar einen Sieg zu. Dafür muss Red Bull schwächeln, und der Routinier selbst seine kleine Schwäche in der Qualifikation abstellen.

Mercedes - DRS - GP Australien 2023
Wilhelm
Mit einem runderneuerten W14 will Mercedes den Turnaround in dieser Saison schaffen.

Mercedes: 3. WM-Platz, 96 Punkte

Mercedes ist nur in einer Disziplin der erste Red-Bull-Verfolger: bei den angeführten Rennrunden. In dieser Beziehung kommen George Russell und Lewis Hamilton auf elf Umläufe. Red Bull steht bei 257 Führungsrunden, Aston Martin bei drei, Ferrari bei deren zwei. In der WM-Tabelle muss sich Mercedes hinter Aston Martin anstellen. Der Ausfall von George Russell in Australien wegen eines Motorschadens trübt die Bilanz.

Die Saison verläuft enttäuschend. Der W14 ist zu launisch und zu schwer abzustimmen. Das Heck führt teilweise ein Eigenleben. Das lässt die Fahrer (ver-)zweifeln. Es fehlt Abtrieb. Ein Lichtblick war das Rennwochenende in Australien. Der wellige Belag zwang alle Teams, ihre Autos mit mehr Bodenfreiheit zu fahren. Das mag der Mercedes. Die Aerodynamik des schwarzen Silberpfeils ist darauf ausgelegt. In Baku und Miami war es anders herum: Ein neuer Asphalt erlaubte es, tiefer zu gehen. Davon profitierte Mercedes nicht wie die Gegner.

Mal gut, mal schlecht: Noch immer sind die Ausschläge bei der Performance ein Rätsel für die Teamführung und die Ingenieure. Ein Konzeptwechsel soll Besserung bringen. Nach dem Ausfall von Imola hat ihn Mercedes auf Monte Carlo verschoben. Im Fürstentum wollen die Ex-Weltmeister das Upgrade aus neuer Vorderachse, neuem Unterboden und verändertem Bodywork (Seitenkasten, Motorabdeckung) anbringen. Es soll ungeliebte Variablen eliminieren, und die Plattform auf eine stabilere (Entwicklungs-)Basis bringen. Die Simulationen versprechen einen guten Fortschritt.

Carlos Sainz - Ferrari - Formel 1 - GP Miami - 7. Mai 2023
Wilhelm
Ferrari ist schnell auf eine Runde, bekommt aber die Reifen über die Distanz nicht in den Griff.

Ferrari: 4. WM-Platz, 78 Punkte

Wie Mercedes hat Ferrari den Saisonstart verpatzt. Das rote Auto ist schneller als das schwarze, jedoch ist das Setup-Fenster noch kleiner. Die Piloten bekommen das besonders auf Rennstrecken mit hoher Kurven-Varianz zu spüren. Wie zuletzt in Miami. Dort zeigte sich der SF-23 besonders launisch. Teilweise verschob sich die Balance sogar innerhalb der Kurve vom Unter- ins Übersteuern. Die Reifen bekommt Ferrari einfach nicht in den Griff. Im Rennen ist man meist nur auf einer Mischung schnell. Der Wechsel wirft die roten Autos aus der Bahn.

Das Wochenende in den USA raubte die Zuversicht, die Ferrari eigentlich in Australien und Baku zuvor gewonnen hatte. Eine neue Richtung mit dem Setup hatte in Aserbaidschan für das beste Saisonergebnis gesorgt. Charles Leclerc schnappte sich in einem tieferliegenden SF-23 sowohl für den Sprint- als auch das Hauptrennen die Pole Position. Die Strecke half: Der Baku City Circuit besteht hauptsächlich aus 90-Grad-Kurven. Das erleichtert die Abstimmung.

Ferrari ist nur in der Qualifikation ein Gegner für Red Bull. Besonders mit Leclerc im Auto. Das macht den Fans des italienischen Nationalrennstalls Hoffnung für das Rennen in Monte Carlo. Der neue Unterboden brachte in Miami noch keinen durchschlagenden Erfolg. Der nächste größere Aufschlag ist für den GP Spanien anvisiert. Die Zuverlässigkeit hat Ferrari inzwischen besser im Griff. Die anfänglichen Sorgen mit der Leistungselektronik und dazugehörig mit der Batterie sind zumindest aktuell verflogen.

Lando Norris - McLaren - GP Australien 2023 - Melbourne - Qualifikation
Motorsport Images
McLaren ist zwar WM-Fünfter, doch dieser Platz schmeichelt der Performance des MCL60.

McLaren: 5. WM-Platz, 14 Punkte

Das Australien-Rennen schönt die Bilanz. Im Chaos von Melbourne sammelte McLaren zwölf der bisher 14 WM-Punkte. Nur deshalb befindet sich der zweiterfolgreichste Rennstall der Formel-1-Geschichte (nach Siegen) auf dem fünften Rang. In Baku legte McLaren mit zwei weiteren Zählern nach, bevor man in Miami böse abstürzte.

In den ersten fünf Rennen 2022 hatte Woking 46 Punkte gesammelt. Nun sind es 14. Das zeigt, wie tief der Fall ist. Das Auto ist eine Baustelle: zu wenig Abtrieb, zu hoher Luftwiderstand. Besonders die Rollphasen – ohne Betätigung von Gaspedal oder Bremse – sind Gift für den Papaya-Rennwagen.

Die Ingenieure sind mit der Entwicklung des MCL60 zunächst in die falsche Richtung gerannt. Die Kurskorrektur erfolgte über den Winter, und hat das Team laut Rennleiter Andrea Stella um rund drei Monate zurückgeworfen. Das ist in einer schnelllebigen Welt wie der Formel 1 sehr viel Zeit.

Das Upgrade in Baku brachte McLaren auf den Stand, den man gerne schon am Saisonstart gehabt hätte. Vor der Sommerpause will man mit einer B-Version nachlegen. Sie soll in zwei Portionen in Montreal und Silverstone ausgerollt werden. Mindestens ein weiterer großer Entwicklungsschritt ist danach noch in Planung. Das Minimalziel lautet, den fünften WM-Platz einzufahren. Dafür müssen die Neuentwicklungen einschlagen.

Pierre Gasly - Alpine - GP Miami 2023
Alpine
Alpine ist punktgleich mit McLaren. Die Ergebnisse genügen den eigenen Ansprüchen nicht.

Alpine: 6. WM-Platz, 14 Punkte

Alpine versteckte sich bei den Testfahrten und spielte nach außen Coolness vor. Nach dem Motto: "Wir wissen, was wir tun." Offenbar hat sich Alpine selbst getäuscht. Bisher hat das Team in keinem Lauf zweistellig gepunktet. In Australien hätte es passieren können. Es kam ein später Neustart und eine teaminterne Kollision dazwischen.

Der Rennstall mit Hauptsitz im britischen Enstone ist im Winter unter den eigenen Möglichkeiten geblieben. Alpine-CEO Laurent Rossi rechnete vor, dass man drei bis vier Zehntel unter den Erwartungen liege. Das ist die Zeit, die zu den schwächelnden Ferrari und Mercedes fehlt.

In einer Brandrede gab es öffentliche Backpfeifen. Das kann als Wachmacher wirken, aber auch den gegenteiligen Effekt erzielen. Die Fahrer äußern grundsätzlich keine akuten Beschwerden zum A523. Es mangelt im Vergleich mit den besseren Autos an Anpressdruck und etwas an Motorleistung.

Fehler im System sind nicht wegzudiskutieren, wie das Pannen-Wochenende in Baku zeigte. Updates sollen die Situation bessern. Neue Seitenkästen versprechen rund eineinhalb Zehntelsekunden. Die Ausrede einer defizitären Infrastruktur und von fehlendem Knowhow zieht nur bedingt. Seit 2016 ist Renault wieder als Werksrennstall in der Formel 1 unterwegs. Seither hat man es nicht geschafft, in die Topgruppe vorzudringen. Irgendwie hat man das Gefühl, dass der letzte Einsatzwille fehlt.

Haas - Formel 1 - GP Australien 2023
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Haas strebt nach dem sechsten WM-Platz. Aktuell ist der US-Rennstall Siebter in der WM.

Haas: 7. WM-Platz, 8 Punkte

Das 150. Rennen der Teamgeschichte ist um eine Woche aufgeschoben. Eigentlich wollte es Haas in Imola feiern, jetzt wird Monaco daraus. Der Edelstein im Formel-1-Kalender wird zur Bewährungsprobe für den US-Rennstall. Eine kleine Korrektur am Unterboden in Miami hatte große Wirkung entfaltet. Die Ingenieure konnten das Auto dem Asphalt nähern. Das brachte Abtrieb. Auf dem Stadtkurs in Monaco wird man nicht so tief fahren können. Die Frage lautet, ob man dennoch ähnlich schnell sein kann.

Die Abnutzung der Reifen über die Distanz bereitet die größten Sorgen – wie bei Ferrari. Auf Strecken, die der Hinterachse mehr zusetzen und einen rauen Asphalt haben, tut sich Haas schwer. Die Reifen sollten zumindest in Monte Carlo kein Problem sein. Einstopprennen sind dort gesetzt. Asphalt und Kurven strapazieren die Reifen hier nicht übermäßig. Historisch gesehen ist das Fürstentum nicht unbedingt das bevorzugte Jagdgebiet von Haas. Dort sammelte man nur 2017 und 2019 Zählbares ein.

Ein weiteres Problem teilt sich der Haas mit dem Ferrari: Es sind die beiden Autos, die im Verkehr am anfälligsten sind. Beide verlieren hinter einem anderen Rennwagen mehr Abtrieb als die unmittelbare Konkurrenz.

Valtteri Bottas - Alfa Romeo - Formel 1 - GP Miami - 5. Mai 2023
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Alfa Romeo versteht sein Auto nicht zu 100 Prozent. Ein großes Upgrade-Paket soll die Wende bringen.

Alfa Romeo: 8. WM-Platz, 6 Punkte

2022 war Alfa-Sauber mit Wucht aus den Startblöcken gekommen. Dagegen entfachte der C43 in den ersten Rennen 2023 nur ein laues Lüftchen nach einem ordentlichen Beginn in Bahrain. Sechs Punkte in den ersten fünf Läufen: Das hatte sich die Mannschaft aus Hinwil anders vorgestellt. Besonders die Rennen in Australien und Aserbaidschan taten weh. Da bewegten sich die Schweizer Autos auf den hintersten Plätzen. Im Team wirkte man ein wenig ratlos, weil kleinste Änderungen große Formschwankungen auslösten.

In Miami ging es wieder aufwärts. Es reichte für den Einzug ins Q3, allerdings nicht für WM-Punkte. In dieser Form wird das nichts mit einem sechsten WM-Rang. Die Hoffnung ruht auf einem Paket von Neuentwicklungen, das in Imola hätte erstmals ausprobiert werden sollen. Im Team verspricht man sich davon ein paar Zehntelsekunden, wie Pilot Guanyu Zhou ausführte.

Die bisherigen Upgrades haben Alfa-Sauber nicht wirklich vorangebracht. Speziell die neue Nase und der dazugehörige Frontflügel waren für den GP Australien eine größere Operation. Es gibt nicht den einen Bereich, indem das Auto zurückliegt. Und auch nicht die eine Stärke, die den C43 ausmacht. Es fehlt einfach überall – mindestens ein Bisschen was. Auch am Verständnis zum Paket.

Nyck de Vries - Alpha Tauri - Formel 1 - GP Miami - 5. Mai 2023
Red Bull
Die Sorgenkinder im Motorsport-Kosmos von Red Bull: Nyck de Vries und der Alpha-Tauri-Rennstall.

Alpha Tauri: 9. WM-Platz, 2 Punkte

Alpha Tauri ist bis jetzt ein Einmann-Team. Yuki Tsunoda sammelte in Australien und Aserbaidschan je einen WM-Punkt ein, und kratzte in Miami als Elfter an den Top 10. Stallgefährte Nyck de Vries erfüllt noch nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. Der Druck in der Öffentlichkeit steigt – auch intern im Red-Bull-Lager.

Von einem Platz im vorderen Mittelfeld, wie ihn die Teamführung anstrebt, ist Alpha tauri weit weg. Der AT04 war besonders zu Saisonbeginn eine Enttäuschung: instabil in der Bremsphase, befangen von chronischem Untersteuern und mit zu wenig Abtrieb behaftet. Wenigstens das Defizit in schnellen Kurven stach nicht mehr so heraus wie noch 2022.

Die Ingenieure verfolgen ein aggressives Entwicklungsprogramm, um die Defizite auszumerzen. Die neuen Teile halfen, das Auto am Kurveneingang stabiler zu machen. Mit einem neuen Unterboden soll der nächste größere Schritt gelingen. Für die Zukunft werden mehr Synergien mit Bruder Red Bull gesucht.

xpb
Williams macht Fortschritte, schafft es allerdings nicht, vom Tabellenende zu lösen.

Williams: 10. WM-Platz, 1 Punkt

Rookie Logan Sargeant lässt sein Talent in Ansätzen erkennen, agiert aber oft noch zu ungestüm. Das Ergebnis sind Dreher oder Unfälle. Alexander Albon holt heraus, was im Williams drinsteckt. Bis auf einen WM-Punkt zum Auftakt in Bahrain ist nicht mehr herausgesprungen. In Australien verhinderte ein Unfall Zählbares.

Auf Strecken mit hohem Volllastanteil und langen Geraden kann Williams glänzen. Das zeigte Melbourne mit einem Vollgasanteil von über 80 Prozent. Langsame Ecken sind dagegen unerwünscht. Dort untersteuert der FW45 zu sehr.

Vielleicht reicht es, um in dieser Saison den letzten Platz in der Team-WM abzutreten. Ansonsten hat Teamchef James Vowles das Jahr dazu ausgerufen, möglichst bei jedem Rennen zu lernen. Dafür sollen an den GP-Wochenenden auch Setup-Experimente durchgeführt werden. Williams will 2023 nutzen, um sich für 2024 deutlich besser aufzustellen.