Komplizierter Spiralbruch in der Hand
Wann kommt Ricciardo zurück?

GP Katar 2023

Daniel Ricciardo muss nach seinem Zandvoort-Unfall pausieren. Wir haben bei Red Bull nachgefragt, wie schlimm die Verletzung ist und wann er wieder ins Cockpit steigen kann.

Daniel Ricciardo - GP Niederlande 2023
Foto: xpb

Eigentlich wollte Daniel Ricciardo nach der Sommerpause voll durchstarten. Die ersten beiden Comeback-Rennen in Budapest und Spa-Francorchamps hatte der Australier genutzt, um sich an die Eigenheiten des Alpha Tauri zu gewöhnen. In den Ferien folgte ein intensives Fitnessprogramm, mit dem auch der Körper des 34-Jährigen wieder in den Rennmodus gebracht wurde.

Doch dann folgte ein unglücklicher Crash im ersten Training von Zandvoort. Beim Einschlag in die Bande verschlug es das Lenkrad so heftig, dass Ricciardo die linke Hand nicht mehr rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich ziehen konnte. Laut Red-Bull-Sportchef Helmut Marko trug der Pilot einen komplizierten Spiralbruch des Mittelhandknochens davon.

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Am Grand-Prix-Sonntag von Zandvoort wurde Ricciardo direkt operiert. Dabei setzten die Ärzte mehrere Schrauben in die Hand ein, um die Knochen zu fixieren. Eine feste Schiene auf der Außenseite sorgt dafür, dass der quirlige Aussie den Heilungsprozess nicht aus Versehen mit einer unbedarften Bewegung verlängert.

Daniel Ricciardo - Krankenhaus - 2023
Instagram: @danielricciardo

Vor seiner Operation hatte Ricciardo seinem Ersatzmann Liam Lawson noch ein paar Tipps gegeben.

Comeback für Katar geplant

Die Ärzte haben dem Mann aus Perth zu einer sechswöchigen Pause geraten. Damit wäre er erst in Katar wieder einsatzbereit. Ricciardo soll also mindestens noch die kommenden beiden Rennen in Singapur und Suzuka auslassen. "Ausgerechnet diese beide Rennen sind für die Hand am schwierigsten", erteilte Marko einer vorzeitigen Rückkehr eine Abfuhr.

Red Bull dürfte keine Eile haben. Ersatzmann Liam Lawson zeigte in Monza, dass er das Tempo von Yuki Tsunoda mitgehen kann. Im Qualifying lag er direkt hinter seinem Teamkollegen auf Rang 12. Im Rennen verpasste er den ersten WM-Punkt nur um sechs Sekunden. Highlight des Wochenendes war ein starkes Überholmanöver gegen Nico Hülkenberg in Kurve 1.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bestätigte, dass man mit Ricciardo nichts überstürzen will: "Wir haben bei Motorradfahrern gesehen, dass sie bei vorschnellen Comebacks manchmal mehr Schaden anrichten können. Also möchten wir sicherstellen, dass Daniel vollständig fit ist, bevor wir ihn wieder ins Auto setzen."

Liam Lawson - Suzuka - Super Formula 2023
Red Bull

Liam Lawson war erst im April in Suzuka im Einsatz.

Lawson mit Suzuka-Erfahrung

Dafür, dass Lawson zumindest noch das Rennen in Suzuka bestreiten wird, spricht auch seine Erfahrung auf der Honda-Heimstrecke. Hier hatte der Neuseeländer erst im April ein Rennwochenende im Rahmen der Super Formula absolviert. In Suzuka findet übrigens auch das Saisonfinale mit zwei Rennen Ende Oktober statt – parallel zum Grand Prix von Mexiko.

Lawson hat als Meisterschaftszweiter noch gute Chancen auf den Titel. Bis dahin sollte Ricciardo also spätestens wieder fit sein. Helmut Marko verriet in Monza übrigens auch, was passiert, sollte jetzt auch noch einer der Red-Bull-Stammpiloten ausfallen. Dann würde nicht Tsunoda ins A-Team aufrücken, sondern Lawson.

Bei Alpha Tauri würde man auf den erst 18 Jahre alten Formel-2-Piloten Isack Hadjar zurückgreifen. Der Franzose ist immerhin schon in Besitz einer Superlizenz, verfügt aber noch über gar keine Erfahrung auf den kommenden Überseestrecken. Eine Rückkehr des geschassten Nyck de Vries sei keine Option.

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