Neuer Mercedes-Teamkollege für Russell?
Keine Angst vor Max Verstappen

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Es ist die Frage, die sich alle stellen: Geht Max Verstappen 2025 zu Mercedes? George Russell weicht der Frage nicht aus. Jeder müsse den Weltmeister auf dem Radar haben. Er selbst hat keine Angst, sich Verstappen zu stellen.

Max Verstappen & George Russell - Formel 1 - 2024
Foto: Wilhelm

Das Thema wird die Formel 1 nicht loslassen, bis sich die Turbulenzen bei Red Bull beruhigt haben. So lange ist Max Verstappen trotz eines Vertrages bis 2028 ein Fahrer auf dem Markt. Und wenn sich die Wogen beim Weltmeister-Team nicht glätten, dann kann Verstappens erste Wahl nur Mercedes heißen. Kontakte werden erst gar nicht geleugnet.

Auch George Russell bezeichnet einen möglichen Verstappen-Transfer nicht als pure Spekulation. Aus seiner Antwort schwingt mit, dass er sich über so ein Szenario schon Gedanken gemacht hat. "Jedes Team will die bestmögliche Fahrerpaarung. Max ist im Augenblick der beste Fahrer. Deshalb würde ihn auch jedes Team verpflichten, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt."

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Russell verweist aber auch darauf, dass er zu wenig darüber weiß, was derzeit hinter den Kulissen bei Red Bull abgeht. Schließlich muss sich erst einmal eine Tür öffnen, damit der Fahrer aus seinem Vertrag kommt. "Ich denke mal, das liegt nicht in unserer Hand", so Russell.

Die Aussage von Max Verstappens Vater Jos, dass Christian Horner als Teamchef nicht mehr tragbar ist, muss als Drohung an die Leute bei Red Bull gesehen werden, die Horner schützen. Es sieht im Moment nicht so aus, als würden die thailändischen Mehrheitseigner ihre Meinung ändern. Ihnen reicht der Freispruch von allen Vorwürfen durch einen unabhängigen Anwalt.

Max Verstappen & George Russell - Formel 1 - 2024
Wilhelm

Die Kollision 2023 in Baku hat gezeigt, dass mit Russell und Verstappen Feuer unterm Dach wäre.

Eine explosive Fahrerpaarung

Russell heißt den Holländer fast schon willkommen: "Ich fürchte mich vor niemandem. Als Rennfahrer bist du immer der Meinung, dass du jeden im Feld schlagen kannst. Ich hatte mit Lewis drei Jahre lang die ultimative Messlatte an meiner Seite. Er ist der beste Fahrer aller Zeiten, und ich glaube, dass ich mich gegen ihn bis jetzt nicht so schlecht geschlagen habe."

Die beiden Engländer kamen abgesehen von ein paar Scharmützeln auf der Strecke letztes Jahr in Katar und Suzuka gut miteinander aus. Verstappen und Russell wäre da eine viel explosivere Mischung. Das wurde an der Reaktion deutlich, als es letztes Jahr im Sprint von Baku zu einer Kollision in der ersten Runde kam.

Von Verstappens Seite fielen Worte wie Dummkopf. "Er ist mir ins Auto gefahren und hat mich in die Wand gedrückt. Ich verstehe nicht, wieso jemand in der ersten Runde so viel Risiko eingeht." Russell drehte den Spieß um. "Das Risiko lag bei Max. Seit meinen Kart-Tagen gilt: Wer am Scheitelpunkt der Kurve innen liegt, zieht durch. Und wer dann noch außen dagegenhält, geht ein großes Risiko. Speziell in der ersten Runde. Max ist ein harter Racer. Ich bin es auch. Es ist mein Job, um meine Position zu kämpfen und zu gewinnen."

Max Verstappen & George Russell - Formel 1 - 2024
Wilhelm

Man kann erahnen, dass George Russell deutlich näher an Max Verstappen dran wäre, als es Sergio Perez aktuell ist.

Neuer Mercedes hat Potenzial

Solange Verstappen im Red Bull sitzt und Russell in einem Mercedes trennen die beiden noch einige Zehntel pro Runde. Wie viel es genau sind, hat der Saisonauftakt in Bahrain nicht verraten. Die drei Zehntel in der Qualifikation waren genauso wie die acht im Rennen durch Unzulänglichkeiten auf der Seite von Mercedes überschattet.

In der Qualifikation erreichte der W15 nicht sein normales Tempo, weil die Ingenieure die Autos zu stark Richtung Rennen abgestimmt hatten. Im Rennen kosteten allein die Probleme mit den zu heiß laufenden Motoren laut Russell 15 Sekunden. Dazu kam der Kollateralschaden mit zu niedrigen Reifentemperaturen, was Auswirkungen auf die Fahrzeugbalance hatte.

Russell ist überzeugt, dass der neue Silberpfeil Potenzial hat: "Unsere Bestzeiten im zweiten freien Training waren real. Danach konnten wir aus verschiedenen Gründen nicht unsere normale Leistung zeigen. Ohne die Probleme im Rennen hätten wir mit Perez und die Ferrari um den zweiten Platz kämpfen können."

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