Nach Horror-Crash im Qualifying
Stroll setzt Singapur-GP aus

GP Singapur 2023

Lance Stroll kann nicht am Grand Prix von Singapur teilnehmen. Der Kanadier ist nach seinem Crash im Qualifying noch nicht wieder bei 100 Prozent. Damit gehen nur 19 Autos ins Rennen.

Lance Stroll - Aston Martin - Formel 1 - GP Singapur - 16. September 2023
Foto: xpb

Es war die spektakulärste Szene des gesamten Singapur-Wochenendes. Lance Stroll ging beim letzten Anlauf in der ersten Quali-Runde in der Zielkurve etwas zu viel Risiko. Bei knapp 250 km/h verlor der Kanadier die Kontrolle über seinen Aston Martin und schlug frontal in die TecPro-Barrieren ein. Das Auto wurde beim Aufprall einmal um die Achse gedreht und mitten auf die Strecke zurückgeschleudert. Die Sensoren zeichneten eine negative Beschleunigung von 29g auf.

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Bei der unfreiwilligen Stunt-Einlage riss es die beiden Räder auf der linken Fahrzeugseite ab. Am vorderen und hinteren Ende des Autos gingen die Flügel verloren. Der Knall des Einschlags war bis ins 200 Meter entfernte Pressezentrum zu hören. Beim Blick auf das qualmende Wrack musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Doch dann konnte der Crashpilot zum Glück schnell Entwarnung geben und sogar aus eigener Kraft aus dem Cockpit klettern.

Lance Stroll - Aston Martin - Formel 1 - GP Singapur - 16. September 2023
Motorsport Images

Nach seinem heftigen Crash konnte Stroll selbstständig aussteigen.

Stroll nach Crash noch angeschlagen

Ein kurzer Check im Medical-Center ergab, dass Stroll komplett unverletzt geblieben war. Er konnte anschließend sogar noch die Presse-Runde absolvieren und an den Technik-Briefings mit den Ingenieuren teilnehmen. Doch zwölf Stunden später entschied das Team, dass der Fahrer beim Rennen am Sonntag nicht am Start stehen wird. Als Begründung wurde unter anderem angegeben, dass der Schaden am Auto eine umfangreiche Reparatur verlangt.

Wichtiger aber war, dass der Pilot nach dem Unfall noch etwas angeschlagen sei. "Er spürt immer noch die Nachwirkungen seines heftigen Crashs", erklärte Teamchef Mike Krack. "Unser Fokus liegt nun darauf, dass er sich wieder schnell und komplett erholt. Wir haben deshalb gemeinsam entschieden, dass er das Rennen heute Abend aussetzt. Er konzentriert sich nun ganz darauf, schon kommende Woche in Japan wieder zurück ins Cockpit zu steigen."

Lance Stroll - Aston Martin - Formel 1 - GP Singapur - 16. September 2023
Wilhelm

Der Aston Martin verlangt nach einer umfangreichen Reparatur.

Suzuka-Einsatz nicht in Gefahr

Es ist nicht der erste gesundheitsbedingte Ausfall von Lance Stroll in dieser Saison. Der 24-Jährige hatte schon die Wintertests aussetzen müssen, nachdem er sich beim Rad-Training die Hand verletzt hatte. Damals wurde er von Ersatzpilot Felipe Drugovich ersetzt. Nur mit Schmerzen konnte Stroll beim Saisonstart in Bahrain wieder mitmischen.

In Singapur darf Aston Martin keinen Ersatzpiloten mehr nachnominieren. Die Regeln schreiben vor, dass Piloten, die im Rennen starten wollen, auch das Qualifying absolvieren müssen. Fernando Alonso ist somit das einzige heiße Eisen, das Aston Martin beim Nachtrennen im Feuer hat. "Er muss nun eben ein paar mehr Punkte holen", spornte Krack seinen Star an.

Der Teamchef ist fest davon überzeugt, dass Stroll in Japan wieder am Start stehen wird. Die Ersatzpiloten Stoffel Vandoorne und Felipe Drugovich brauchen sich also gar keine große Hoffnung machen, dass sie in Suzuka zum Zug kommen. Laut Krack wird man unter der Woche daran arbeiten, das geschröpfte Ersatzteillager wieder aufzufüllen.

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