Ärger wegen Hauptsponsor Stake
Behörden ermitteln gegen Sauber

Die Umbenennung von Sauber in Stake F1 Team könnte noch ein rechtliches Nachspiel haben. Nach Angaben des Schweizer Senders SRF ermittelt die Eidgenössische Spielbankenkommission gegen den Rennstall.

Sauber C44 - Präsentation - Vorstellung - Formel 1 - Saison 2024
Foto: Sauber

Nach dem Abgang von Titelsponsor Alfa Romeo wurde bei Sauber in der Winterpause eine Lücke frei. Die Marketingabteilung des Traditionsrennstalls musste einen neuen Partner für die zweijährige Übergangsphase finden. Audi übernimmt bekanntlich erst in der Saison 2026 offiziell das Zepter und pinselt dann auch seine Werkslackierung auf die beiden Autos.

Das Online-Casino "Stake" war schon im vergangenen Jahr als kleinerer Partner an Bord. Kurzerhand wurde für den Junior-Sponsor ein ganz großes Paket geschnürt. Der Sponsor darf seine Logos nun nicht nur auf prominenten Plätzen anbringen, sondern gleich das ganze Design des Rennwagens bestimmen. Herausgekommen ist eine giftgrüne Lackierung, die sicher aus dem Feld herausstechen wird.

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Wie im Fall von Alfa Romeo zuvor, wurde auch gleich das ganze Team nach dem neuen Partner benannt. Doch von Anfang an gab es Kritik am "Stake F1 Team". Die Fans zeigten sich über die neue Identität wenig begeistert. Auch im Formel-1-Hauptquartier soll sich die Begeisterung in Grenzen gehalten haben. Und jetzt droht auch noch Ärger von den Schweizer Behörden.

Sauber C44 - Präsentation - Vorstellung - Formel 1 - Saison 2024
Sauber

Die Enthüllung des neuen Autos wurde nach London verlegt. Reicht das aus, um die Schweizer Gesetze einzuhalten?

Sauber droht Bußgeld

Im Heimatland von Sauber gelten strenge Gesetze für Glücksspiele aller Art. Werbung für Online-Casinos oder Sportwettenanbieter ist nicht erlaubt. Deshalb hatte Sauber die Präsentation des neuen C44 auch nicht wie üblich in der Fabrik in Hinwil durchgeführt, sondern war mit dem neuen Auto kurzerhand nach London gereist.

Doch damit geben sich die Regelhüter offenbar nicht zufrieden. Wie der Schweizer Sender "SRF" berichtet, wurde ein offizielles Verfahren gegen den Rennstall aus Hinwil eingeleitet. Zwar verzichtet Sauber auf Werbung in der Heimat, trotzdem sei der Schriftzug rund um das Team omnipräsent. Die Eidgenössische Spielbankenkommission ermittelt nun, ob hier ein Verstoß gegen die Gesetze vorliegt.

Angeblich drohe dem F1-Team eine Geldstrafe von 500.000 Franken, umgerechnet rund 530.000 Euro. Die große Frage lautet, ob mit einer Verurteilung auch eine Pflicht zur Umbenennung einhergehen würde. Interimsteamchef Alessandro Alunni Bravi reagierte gegenüber dem SRF gelassen: "Wir halten uns immer an alle geltenden Gesetze, auch in der Schweiz. Und natürlich haben wir alle Maßnahmen ergriffen, um diese einzuhalten."

Sauber C44 - Präsentation - Vorstellung - Formel 1 - Saison 2024
Sauber

Stake bestimmte nicht nur den Namen, sondern auch die neuen Farben. Teamchef Alunni Bravi sieht keine rechtlichen Verstöße.

Stake wechselt auf Kick

Interessanterweise waren einen Tag nach Bekanntwerden der Untersuchung keine Logos und Hinweise auf den Hauptsponsor Stake auf der eigenen Sauber-Website mehr zu finden. Die Seite, auf denen der Rennstall seine Partner auflistet, waren am Mittwoch (7.2.) plötzlich nicht mehr zu erreichen. Ob das schon ausreicht, um die Schweizer Regelhüter zufriedenzustellen, wird die Untersuchung zeigen.

Weil die Schweiz nicht das einzige Land ist, in dem strenge Werbeverbote für Glücksspiele gelten, hatte Sauber schon beim Launch angekündigt, die Logos von "Stake" nicht bei allen Rennen auf das Auto zu kleben. Sie werden zum Beispiel in Belgien, Australien oder Spanien kurzerhand durch das Logo von "Kick" ersetzt. Hierbei handelt es sich um eine Tochterfirma von Stake, die ihr Geld mit Video-Streaming verdient.

"Wir hatten schon letzte Saison zwei verschiedene Namen verwendet, je nachdem, in welchen Ländern wir Rennen gefahren sind", erklärt Alunni Bravi. "Wir werden alle lokalen Gesetze einhalten und dort, wo Glücksspiel-Werbung verboten ist, werden wir einen anderen Namen nutzen. Die offizielle Bezeichnung des Autos ist Kick Sauber. Überall, wo wir nicht als Stake F1 Team antreten, nutzen wir unseren zweiten Namen."

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