US-Amerikaner starten mit Porsche-Autos
Porsche und Andretti kooperieren in der Formel E

Ab der nächsten Saison erhält Andretti den Antriebsstrang von Porsche. Das gaben die Teams im Vorfeld des Formel-E-Wochenendes in Berlin bekannt. Die US-Amerikaner wechseln damit von BMW zu den Stuttgartern.

Andretti Autosport Porsche-Kundenteam Formel E Thomas Laudenbach Roger Griffiths
Foto: Porsche

Auf dem Gelände des stillgelegten Berliner Flughafens Tempelhof verkündeten die Verantwortlichen um Andretti-Teamchef Roger Griffiths und Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach die Kooperation. Für die neue, neunte Saison starten somit vier Porsche 99X Electric in der Formel E. Das Team aus den USA wechselt beim Antrieb von BMW zu Porsche. Bis zum Ausstieg der Münchener am Ende der siebten Saison der Formel E leitete Andretti den Werkseinsatz der Bayern. In dieser Saison startet Andretti noch mit dem Antriebsstrang von BMW.

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Wie Laudenbach und Griffiths bekanntgaben, spannen die beiden Teams für mindestens zwei Jahre zusammen. Roger Griffiths: "Die Gespräche begannen bereits in Saudi-Arabien in der siebten Saison, nachdem uns BMW über den Ausstieg informiert hatte. Porsche war unser erster Gesprächspartner damals, und von Anfang an haben wir gemerkt, dass unsere Vorstellungen von Motorsport nahe beieinander liegen." Der Andretti-Teamchef unterstrich, dass trotz der Partnerschaft die beiden Teams auf der Strecke "als Wettbewerber gegeneinander fahren" werden.

Andretti Autosport Porsche-Kundenteam Formel E
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Porsche liefert ab der neuen Saison den Antriebsstrang für das Andretti-Team. Der Deal zwischen den beiden Teams läuft mindestens zwei Jahre.

Porsche kann mehr Daten nutzen

Dank der doppelten Datenmenge verspricht sich Porsche einen Vorteil bei der Performance. Durch die geteilten Informationen glauben die Schwaben, ihre Autos schnell verbessern zu können.

Laudenbach dazu: "Die Kooperation bringt beiden Seiten extra Daten und einen zusätzlichen Austausch. In der Formel E geht es darum, das Auto zu 100 Prozent richtig einzustellen. Details machen ganz klar den Unterschied. Beide Seiten werden stark davon profitieren."

Profitieren wollen auch die Fahrer der Teams ab der neuen Saison von der Zusammenarbeit. Wer in den vier Porsche sitzt, ist allerdings noch nicht bekannt. Klar ist nur, dass Porsche keinerlei Einfluss auf die Fahrerpaarung bei Andretti nehmen will. Das bestätigte Laudenbach während der Verkündung der Partnerschaft. Roger Griffiths ergänzte, dass Andretti mit der aktuellen Fahrerpaarung Jake Dennis und Oliver Askew "sehr glücklich" ist. Die Optionen werden sie mit Porsche absprechen, um "Interessenskonflikte zu vermeiden".

Partnerschaften über die Formel E hinaus möglich

Andretti Autosport tritt in vielen Rennserien an. Zudem streben die US-Amerikaner einen Einstieg in die Formel 1 an. Aktuell fokussiere sich die Partnerschaft zwischen Porsche und Andretti allerdings auf die Formel E, wie Laudenbach sagt. Für mögliche Kooperationen in anderen Serien sei man jedoch "immer offen". Griffiths selbst ergänzte, dass sie darüber sprechen, wenn sich die "Möglichkeiten für beide Seiten ergeben". Jedoch haben sowohl Porsche als auch Andretti ihre "eigenen unabhängigen Programme, die ihre eigenen Anforderungen haben."