Formel E Berlin - Rennen 3 & 4
Felix Da Costa holt Meistertitel

BMW-Fahrer Maximilian Guenther und Techeetah-Pilot Jean-Eric Vergne holten sich die Laufsiege beim dritten und vierten Rennen in Berlin. Die Meisterschaft machte Antonio Felix da Costa klar. Der Portugiese ist der fünfte Formel E-Meister der Geschichte.

Antonio Felix da Costa - Formel E - Berlin
Foto: Formula E

Die Titelentscheidung der Formel E fiel bereits im drittletzten Lauf in Berlin. António Félix da Costa brachte seinen DS-Techeetah hinter Teamkollege Jean-Eric Vergne ins Ziel und jubelte über seinen ersten Meistertitel in der Elektrorennserie.

Der Portugiese gewann bislang zwei der vier Berlin-Rennen, die bis Sonntagabend auf dem Flughafen Tempelhof über die Bühne gingen. Ebenso haushoch überlegen holte da Costas französisch-chinesischer Rennstall zum zweiten Mal in Folge den Konstrukteurstitel. Was für eine Niederlage für die Werksteams der Premium-Hersteller Audi, BMW, Mercedes, Jaguar und Porsche.

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DS-Techeetah haushoch überlegen

Warum dies so erschütternd für die Konkurrenz ist, zeigt der Blick auf die Tabelle: Die französischen Chinesen häuften bei den bisherigen neun (von elf) Saisonrennen 236 Punkte an, fast doppelt so viele wie der Zweitplatzierte, die Elektro-Équipe von Nissan (Ex-Renault). Die fast vollzählig versammelten Hersteller aus der Premium-Elite-Liga waren allesamt nicht konstant genug, um DS-Techeetah Paroli zu bieten.

Anders die Techeetah-Fahrer: Da Costa holte bei den ersten vier der sechs Berlin-Rennen zwei Siege und nicht weniger als 89 von 120 möglichen Punkten. DS-Techeetah-Mitbesitzer Jean-Éric Vergne, Doppelmeister und Titelverteidiger, kam nach Anlaufschwierigkeiten immer besser in Schwung. Der Franzose steuerte 49 Zähler bei, was DS-Techeetah vorzeitig den Titel in der Konstrukteurswertung bescherte, zum zweiten Mal in Folge.

Mark Preston, der stets lässig-lockere Teamchef von Techeetah, hatte für die krasse Überlegenheit seiner Mannschaft eine simple Erklärung: "Wir haben halt die besten Fahrer."

Rene Rast - Audi - Formel E - Berlin
Audi
Rene Rast holte in den bisherigen vier Berlin-Rennen nur einen Punkt.

Rast zahlte viel Lehrgeld

BMW-Mann Maximilian Günther, als Titelaspirant nach Berlin gekommen, holte zwar beim Rennen am Samstag seinen zweiten Saisonsieg. Aber der Allgäuer leistete sich auch drei Nullrunden, zwei Mal wegen selbst verschuldeter Unfälle. Sein Teamkollege Alexander Sims verschwand völlig in der Versenkung: Drei Pünktchen nur eroberte der bärtige Brite.

Schlechte Stimmung auch bei Porsche. Genau genommen ein Ein-Wagen-Team, denn Neel Jani holte bislang keinen einzigen Punkt. André Lotterer häufte in der inoffiziellen "Berlin-Wertung" immerhin 32 Zähler an. Damit war der Deutsche hinter den Assen von Techeetah und Sébastien Buemi (Nissan, 40) der Vierterfolgreichste in Berlin bislang. Zwei Läufe stehen ja noch aus.

Bei Audi lag die Last allein auf Lucas di Grassi. 31 Punkte holte der Brasilianer in der Hauptstadt. Formel-E-Neuling René Rast blieb nur eine Top-10-Platzierung. Mercedes zog sich ordentlich aus der Affäre: Stoffel Vandoorne holte 19 Punkte, Nyck de Vries 29 Zähler. Einen jähen Absturz erlebte Jaguar: Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet. Die neun Punkte aus vier Rennen von Mitch Evans sind für einen Titelaspiranten indiskutabel.