Formel E Monaco
Buemi triumphiert im Fürstentum

Sebastien Buemi hat das Formel E-Rennen in Monaco gewonnen. Obwohl der Franzose seine WM-Führung ausbauen konnte, gerät er immer mehr unter Druck der Konkurrenz.

Formel E - Sebastien Buemi - Monaco - 2017
Foto: Formel E

Lucas di Grassi ist ein großer Freund der sozialen Medien. Auf Facebook postet er gerne Episoden aus seinem schnellen Leben. Den e-Prix in seiner Wahlheimat Monaco brachte di Grassi sehr treffend auf eine kurze Formel: „So nah – und doch so fern.“

Fast das ganze Rennen über lag di Grassi in Schlagdistanz zu Pole-Mann Sébastien Buemi. Der papageibunte E-Renner aus dem Hause Abt, Schaeffler und Audi schnüffelte beharrlich am Getriebe des Renault. Doch dass di Grassi letztlich keinen Weg vorbei fand am Renault, ist nicht verwunderlich: Überholmanöver sind auf dem verkürzten GP-Kurs von Monaco eher selten.

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Auf einen Fehler von Buemi hoffen seine Gegner in 99,9 Prozent aller Fälle vergeblich. Lediglich vor sechs Wochen, in Mexiko, war der 0,1-Prozent-Fall eingetroffen: Der Schweizer drehte sich und musste mit einem einzigen mageren Pünktchen für die schnellste Rennrunde abreisen, während di Grassi als Sieger fette Beute machte.

Audi näher dran an Renault

Nach vier Saisonsiegen spricht eigentlich alles für einen Durchmarsch von Titelverteidiger Buemi. Doch es gibt auch gute Nachrichten für Di Grassi und sein Allgäuer Team. In Monaco war Buemi nicht mehr in der Lage, der Konkurrenz so zu enteilen, wie es zu Beginn der Saison im Spätherbst 2016 der Fall war.

Dafür sind zwei Gründe verantwortlich: Zum einen bekommt das Abt-Team die Abstimmung des E-Renners immer besser in den Griff. Zum anderen haderte Buemi in Monaco mit dem Setup des zweiten Autos: „Wir stimmen das Auto, das ich nach dem Wechsel benutze, immer etwas anders ab als dasjenige, mit dem ich den Start fahre“, verriet der Schweizer. „Der Grund dafür liegt darin, dass die Stecke in der zweiten Rennhälfte mehr Grip hat. Aber irgendwie hat dies diesmal nicht so toll funktioniert.“

Den Meistertitel werden auch in dieser Saison wieder Buemi und di Grassi unter sich ausmachen. Der Rest des hochkarätigen Fahrerfelds ist weit abgeschlagen. Erfreulich: Das deutsche Fahrer-Trio kommt immer besser in Schwung: Nick Heidfeld fuhr mit seinem Mahindra zum zweiten Mal in dieser Saison als Dritter aufs Podium. Der in Monaco ansässige Maro Engel profitierte von der verbesserten Zuverlässigkeit seines Venturi und kam auf Platz fünf, zwei Ränge vor Daniel Abt.