Formel E in Monaco
Da Costa gewinnt Elektro-Krimi

Antonio Felix da Costa hat das Formel-E-Rennen in Monaco gewonnen. In einem spannenden Elektro-Krimi konnte sich Portugiese erst in der letzten Runde die Führung sichern. Von den deutschen Piloten konnte nur Maximilian Günther überzeugen.

Antonio Felix da Costa - Formel E Monaco 2021
Foto: Formel E / FIA

In Monaco traute sich die Formel E erstmals in ihrer Geschichte auf eine Grand-Prix-Strecke, auf der auch die Formel 1 unterwegs ist. Mit Spannung blickten die Fans deshalb auf die Rundenzeiten. Am Ende fehlten den Elektro-Rennern im Qualifying rund 21 Sekunden auf die Pace der Königsklasse. Das ist schon eine Ansage.

Was die Action im Rennen angeht, brauchen sich die Stromer aber nicht hinter ihren, mit fossilen Brennstoffen betriebenen, Brüdern verstecken. Von der ersten Runde an boten die 24 Piloten im Fürstentum erfrischende Zweikämpfe und viele Überholmanöver, was man von normalen Grand-Prix-Rennen in Monte Carlo ja bekanntlich nicht gewohnt ist.

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Normalerweise ist die Pole Position auf der engen Hafenrundfahrt schon die halbe Miete zum Sieg. Doch Antonio Felix da Costa musste für seinen ersten Erfolg in dieser Saison mehr kämpfen, als es ihm lieb war. Die Verfolger machten es dem Vorjahreschampion nicht einfach.

Schon in der dritten Runde drückte sich Robin Frijns auf der Start-Ziel-Geraden am Techeetah vorbei. Im Laufe der ersten Attack-Modus-Aktivierung wechselte die Führung dann noch einmal hin und her. Erst der Fan-Boost in Runde 18 brachte Da Costa schließlich wieder an die Spitze.

Antonio Felix da Costa - Formel E Monaco 2021
Formel E / FIA
Der Champion ist zurück. Antonio Felix da Costa feierte in Monaco seinen ersten Saisonsieg.

Evans-Drama in der letzten Runde

Doch dann geigte plötzlich der zunächst auf Rang drei liegende Mitch Evans groß auf. Der Jaguar-Pilot presste sich in Runde 19 vor Kurve 1 erst an Frijns vorbei. Dann kassierte er mit einem Überraschungs-Angriff auf der Bergauf-Passage zum Casino auch noch den Techeetah von Da Costa.

Evans hatte bei seiner Aufholjagd aber mehr Energie verbraucht als seine Rivalen und musste sein Tempo am Ende deutlich verlangsamen. Der Neuseeländer versuchte sich auf den letzten Kilometern ganz breit zu machen. Doch Da Costa zog mit einem beherzten Manöver in der Schikane am Ausgang des Tunnels in der Schlussrunde vorbei.

Auf den letzten Metern zur Ziellinie ging Evans dann ganz die Energie aus, wodurch auch noch Frijns vorbeiziehen konnte. Nur 24 Tausendstel trennte die beiden beim Passieren der karierten Flagge. Dahinter verpasste Jean-Eric Vergne auf Rang vier knapp das Podium. Auch Maximilian Günther auf Position fünf musste auf die Einladung zum Champagner in der Fürstenloge verzichten.

Für die anderen deutschen Piloten lohnte sich die Reise nach Monaco nicht. André Lotterer kassierte nach dem Rennen noch eine 5-Sekunden-Strafe, weil er eine Kollision versucht hatte. Diese warf ihn auf den 17. Platz ans Ende des Feldes zurück. Auch Porsche-Teamkollege Pascal Wehrlein ging leer aus. Der Sigmaringer war in der Startrunde mit Alex Sims kollidiert und hatte sein Auto fünf Runden vor dem Ende abgestellt.

Maximilian Günther - Formel E Monaco 2021
Formel E / FIA
Der einzige deutsche Pilot im Feld, der in Monaco punkten konnte, war Maximilian Günther.

Mercedes mit Nullnummer

René Rast fuhr lange auf Punktekurs, traf nach einem Zweikampf mit Nick Cassidy in der ersten Kurve aber die Leitplanke und musste schließlich aufgeben. Für die beiden Mercedes-Piloten, die als WM-Spitzenreiter nach Monaco reisten, gab es auch nichts Zählbares. Sowohl Nyck de Vries als auch Stoffel Vandoorne schieden außerhalb der Punkteränge liegend vorzeitig aus.

In der Fahrerwertung hat nun Robin Frijns mit 62 Zählern die Spitze übernommen. Nyck de Vries ist fünf Punkte dahinter auf Rang zwei abgerutscht. Direkt dahinter folgen schon Evans und Da Costa. Der bestplatzierte deutsche Pilot ist René Rast auf Rang acht.