Formel E in New York City
Siege für Günther und Bird

Beim Formel-E-Gastspiel in New York haben Maximilian Günther und Sam Bird die Siegerpokale abgeräumt. Bird konnte sich damit auch gleich noch an die Spitze der Fahrerwertung setzen.

Maxi Günther - BMW-Andretti - Formel E - New York - 2021
Foto: BMW

Man hat fast das Gefühl, dass in der Formel E dieses Jahr keiner Meister werden will. Edoardo Mortara reiste als Tabellenführer zum New-York-Doppelschlag, musste am Ende aber ohne Punkte wieder den Heimflug antreten. Generell gab es für die Spitzenpiloten aus den ersten neun Rennen auf dem engen Kurs in Brooklyn nicht viel zu holen. Und ein echter Meisterfavorit hat sich auch vor den letzten beiden Rennwochenenden in London und Berlin noch nicht herauskristallisiert.

Unsere Highlights

Für das erste der beiden New-York-Rennen hatte sich Nick Cassidy die Pole Position gesichert. Bis sieben Runden vor dem Ziel verteidigte der Neuseeländer in seinem Virgin-Renner clever die Spitze. Dann setzte Verfolger Jean-Eric Vergne in der Haarnadel-Kurve zum Angriff an. Der Techeetah stieß innen rein, Cassidy versuchte sich zu verteidigen. Dabei kamen beide Autos etwas aus dem Tritt.

Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Das war in diesem Fall Maximilian Günther, der die beiden Streithähne gleich im Doppelpack kassierte und in Führung ging. Die Spitzenposition gab der deutsche BMW-Andretti-Pilot in den Schlussrunden nicht mehr her. Am Ende feierte der Allgäuer souverän seinen dritten Formel-E-Sieg. Nach einem enttäuschenden Saisonstart war es der erste Podiumsbesuch in diesem Jahr.

Vergne rollte nach seiner Attacke auf Cassidy als Zweiter über die Linie. Auch Audi-Pilot Lucas di Grassi konnte sich den Virgin in den Schlussrunden noch schnappen und den dritten Platz auf dem Podest einnehmen. Für Cassidy blieb nur der undankbare vierte Platz. Aus deutscher Sicht konnte auch René Rast überzeugen. Nach Pech im Qualifying raste der dreifache DTM-Meister von Startplatz 22 noch auf Rang 10 in die Punkte.

Sam Bird - Jaguar - Formel E - New York - 2021
FE
Mit Sam Bird hatte am Sonntag wenigstens ein Engländer was zu jubeln.

Zweiter Saisonsieg für Bird

Am Sonntag gab es für die deutschen Fahrer nicht viel zu feiern. Die beiden Porsche-Piloten Pascal Wehrlein und André Lotterer verpassten das Podium auf den Plätzen vier und fünf allerdings nur knapp. Den Sieg sicherte sich am Ende Sam Bird relativ souverän. Der Jaguar-Pilot ließ von der Pole Position nichts anbrennen und rollte nach 37 Rennrunden mit 4,1 Sekunden Vorsprung vor dem erneut starken Cassidy ins Ziel.

Es hätte allerdings auch ein Jaguar-Doppelsieg werden können. Doch Birds Teamkollege Mitch Evans fiel nach einem Mauerkontakt mit einem Aufhängungsschaden wenige Runden vor Schluss zurück. Das Pech des Neuseeländers brachte auch Techeetah-Pilot Antonio Felix da Costa noch auf das Podest. Auch Maxi Günther profitierte vom Evans-Defekt. Nach einem enttäuschenden Qualifying raste der Vortagssieger vom vorletzten Startplatz noch zu einem WM-Punkt auf Rang zehn.

In der Gesamtwertung kann sich wie eingangs schon erwähnt kein Fahrer absetzen. Sam Bird hat nach seinem zweiten Saisonsieg jetzt mit fünf Punkten Vorsprung vor Antonio Felix da Costa und Robin Frijns die Spitze übernommen. Der beste deutsche Pilot ist René Rast auf Rang sieben mit 20 Zählern Rückstand. Es stehen noch vier Rennen in London (24./25.7.) und Berlin (14./15.8.) auf dem Programm.