Mit 21 Jahren entspricht Daniel Abt genau der Zielgruppe der Formel E. Die neue Serie mit rein elektrischem Antrieb will jünger und frischer sein als die Formel 1, will neue Fans begeistern und eine neue Technologie für die Zukunft etablieren. Was für die Zuschauer noch gewöhnungsbedürftig ist, stellt auch die Fahrer vor neue Herausforderungen. Abt, der eigentlich in der GP2-Serie startet, musste sich erst einmal an sein 200 kW (272 PS) starkes Arbeitsgerät gewöhnen.
"Am Anfang war es schon komisch mit Elektroantrieb zu fahren", sagt Abt. "Du weißt nicht, ob der Motor an oder aus ist. Nur wenn du Gas gibst. Du hörst plötzlich den Wind, die Zuschauer klatschen und jubeln und die Reifen quietschen. Es fühlt sich schon an wie ein Rennauto, aber es ist natürlich schwerer und hat nicht ganz so viel Leistung. Nach ein paar Runden bekommt man ein Gefühl dafür."
Formel E mit vielen prominenten Piloten
Abt ist in guter Gesellschaft. Auch die Ex-Formel-1-Piloten Nick Heidfeld, Jarno Trulli und Sebastian Buemi starten in der Formel E. Mit bekannten Namen wie Hollywood-Star Leonardo di Caprio, der am Venturi-Team beteiligt ist und Unternehmer-Legende Richard Branson von Virgin bekommt die Serie zusätzlich Aufmerksamkeit.
"Für mich ist es spannend, von Anfang an dabei zu sein. Man muss dieser neuen Technologie eine Chance geben", meint Abt. "Die Strecken, Teams und Fahrer klingen vielversprechend. Ob die Serie groß wird, steht und fällt auch mit den Fans."
Abt stellt sich auf Energiesparen ein
Prominente Piloten wie Buemi oder Le Mans-Fahrer Lucas di Grassi, der Abts Teamkollege ist, könnten in der ersten Saison einen Vorteil haben. Sie sind durch ihr Engagement in Le Mans schon daran gewöhnt, mit der Energie zu haushalten.
"Bei allem was ich bisher gefahren bin, galt es so schnell du kannst zu fahren", erklärt Abt. "Das bringt in der Formel E aber nichts. Du musst so schnell wie möglich sein, dabei aber möglichst wenig verbrauchen. Derjenige, der das am besten versteht, wird das Rennen gewinnen."