Formel E-Test in Donington
Buemi führt enges Feld an

In Donington durften die Formel E-Teams am Dienstag (19.08.2014) ein letztes Mal vor dem Saisonauftakt ihre Elektrorenner erproben. Der ehemalige Formel 1-Pilot Sébastien Buemi schnappte sich die Bestzeit. Nick Heidfeld und Daniel Abt landeten im Mittelfeld.

Formel E - Testfahrten - Donington - 19.08.2014
Foto: Andreas Haupt

Fünf offizielle Testtage hatten die zehn Formel E-Teams Zeit, sich auf die neue Elektrorennserie einzustellen. Dazu kamen zwei Tage, an denen die Rennsamstage simuliert wurden. Nun müssen alle Abläufe bei den Rennställen und Verantwortlichen sitzen. Streckenzeit gibt es vor dem Saisonauftakt in Peking am 13. September keine mehr. In der kommenden Woche werden die elektrifizierten Renner, die in knapp unter drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen, transportfähig gemacht und schließlich in die chinesische Hauptstadt verfrachtet.

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Rund sechs Sekunden zwischen Quali- und Renntrimm

Am Dienstag (19.08.2014) nutzten die Teams ihre letzte Chance auf Erprobungsfahrten und rückten geschlossen auf die Formel E-Hausstrecke in Donington aus. Der Testtag war dabei in verschiedene Sitzungen unterteilt. Je einmal am Vormittag und Nachmittag wurden die 20 Piloten in zwei Gruppen getrennt, um jeweils einen Dauerlauf a 13 Runden zu bestreiten. Die verbleibende Zeit durften sich die Rennställe frei einteilen.

Deutlich wurde während des Testtages der große Zeitunterschied zwischen dem Renn- und Qualifikationstrimm. Im Dauerlauf sind die Fahrzeuge rund sechs Sekunden langsamer als auf einen schnellen Umlauf. Der Grund: In der Qualifikation steht den Piloten die volle Systemleistung von 272 PS zur Verfügung, im Rennen sind es dagegen nur 200 PS. Dazu heißt es, die zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Stichwort: Energiemanagement.

Top10 innerhalb einer Sekunde

Den Platz an der Spitze sicherte sich am fünften Testtag Sébastien Buemi. Der ehemalige Toro Rosso-Pilot und aktuelle Toyota-Werksfahrer in der WEC umrundete die etwas über vier Kilometer lange Bahn in 1:31.792 Minuten. Die Bestzeit stellte der 25-Jährige in Diensten von e.dams Renault am Nachmittag auf. Hinter dem Schweizer landete Teamkollege Nicolas Prost. Dem Sohn des viermaligen Formel 1-Weltmeisters Alain Prost fehlten etwas mehr als drei Zehntel auf Buemi. Die Doppelspitze der französischen Mannschaft bestätigt den Eindruck von Nick Heidfeld, der sich mit einem Rückstand von 0.983 Sekunden auf dem zehnten Rang platzierte: "e.dams und Abt sehen sehr gut aufgestellt aus."

Das einzige deutsche Team im Feld hielt sich aber mit Bestzeiten-Jagd am Dienstag etwas zurück. Lucas di Grassi sortierte sich mit einem Rückstand von 0.501 Sekunden auf dem sechsten Rang ein. Sein Stallgefährte Daniel Abt schaffte es mit etwas mehr als einer Sekunde Abstand auf die Spitze nicht unter die besten zehn Fahrer.

Auf den dritten Platz schob sich Franck Montagny von Andretti Autosport, vor Bruno Senna (Mahindra Racing). Den fünften Rang sicherte sich Sam Bird vom ehemaligen F1-Team Virgin. Auf ein womöglich spannendes Auftaktrennen dürfen sich die Fans freuen. Die Top10 trennten nicht einmal eine Sekunde.

In unserer Bildergalerie haben wir für Sie die besten Impressionen vom letzten Testtag in Donington zusammengefasst.