Formel E vor Premierensaison
Formel 1 bekommt Elektro-Konkurrenz

2014 startet die Formel E in die Premierensaison. Können die Elektro-Renner mit den bekannten Formel-Serien mithalten? Wir stellen Ihnen die Teams und die Autos der neuen Generation genauer vor und sagen Ihnen, wann und wo es losgeht.

Formel E 2014 - Mahindra
Foto: Formula E

Rennsport ohne Benzingeruch und ohne Abgase – so ganz kann man sich das noch nicht vorstellen, was noch in diesem Jahr Realität werden soll. Am 13. September 2014 startet die Formel E im chinesischen Peking in ihre Premierensaison. 10 Termine stehen auf dem Rennkalender. Auch in Deutschland macht die Serie Station. Am 30. Mai 2015 wird das erste Rennen in Berlin ausgetragen. Das große Saisonfinale findet 4 Wochen später in London statt.

Premierensaison mit 10 Rennen

So unkonventionell wie die Autos sind auch die Schauplätze für die Rennen. Statt auf normalen Rennstrecken sollen die 10 Läufe auf neu eingerichteten Stadtkursen absolviert werden. Für den Lauf in Berlin haben die Organisatoren zum Beispiel das Gelände des alten Flughafens Tempelhof im Visier. Damit es in den Metropolen nicht zu einem großen Verkehrschaos kommt, werden die kompletten Veranstaltungen an nur einem Tag durchgeführt.

Unsere Highlights

So gibt es in der Früh ein kleines Aufwärmtraining, damit die Piloten die Kurse kennenlernen können. Darauf folgt ein Qualifying und schließlich das Rennen. Zwischen den Sitzungen sind jeweils Pausen eingerichtet, damit die Autos aufgeladen werden können. Das Rennen wird stehend gestartet. Nach der halben Distanz müssen die Piloten ihr Auto wechseln - bevor ihnen der Saft ausgeht. Das heißt: Jeder Pilot hat 2 Rennwagen zur Verfügung.

10 Formel E-Teams mit 20 Fahrern und 40 Autos

Bei 10 Teams à 2 Fahrern bedeutet das ingsesamt 40 Autos, die an einem Renntag im Einsatz sind. Unter den neuen Rennställen sind so bekannte Namen wie Super Aguri aus Japan oder Audi Sport ABT aus Deutschland. Viele prominente Namen sind bei den einzelnen Teams involviert, wie z.B. Hollywood-Schauspieler Leonardo di Caprio (Venturi GP), Alain Prost (E.Dams), Marco Andretti (Andretti Motorsport) oder Jay Penske (Dragon Racing).
 
Bis auf Testfahrer Lucas di Grassi sind noch keine Piloten für die erste Saison bekannt. Mehr Informationen gibt es zur Technik der neuen Rennserie. Im normalen "Energiespar-Modus" mobilisieren die Elektromotoren 133 kw (180 PS). Auf Knopfdruck können die Piloten die Leistung auf 200 kw (270 PS) erhöhen, um sich im Zweikampf gegen Konkurrenten durchzusetzen.

Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3 Sekunden kann sich sehen lassen. Der (limitierte) Top-Speed von 225 km/ sollte für die winkligen Stadtkurse auch ausreichend sein. Auf lauten Motorensound müssen die Fans verzichten. In unserem Video von den ersten Testfahrten gibt es einen ersten Eindruck von der ungewöhnlichen Geräuschkulisse. Nur das Surren des Elektroantriebs und die Abrollgeräusche der Reifen sind zu hören.

Formel E hat Kosten im Blick

Apropos Reifen: Reifenwechsel während der Rennen gibt es nicht. Es gibt nur eine Gummi-Spezifikation, die von Michelin bereitgestellt wird. Sie ist sehr hart, damit sie lange halten. Die Pneus sind zudem profiliert, damit auch bei Nässe genügend Grip zur Verfügung steht. Die Entscheidung für nur eine Reifensorte für alle Lebenslagen soll Kosten sparen.

Auch bei der Entwicklung und dem Bau der Autos selbst hatten die Organisatoren stets die Kosten im Blick. Die Formel E-Rennwagen sind eine Koproduktion bekannter Firmen und Rennställe. So liefert McLaren zum Beispiel die Elektronik und den Antrieb. Von Williams kommen die Batterien. Die Experten von Dallara steuern das Chassis bei. Renault-Ingenieure haben die Gesamtverantwortung und sorgen dafür, dass am Ende alles zusammenpasst.

Einige der Rennställe haben bereits einen ersten Ausblick auf das Design ihrer neuen Autos gegeben. Wie die Zukunft des Formel-Rennsports aussehen könnte, zeigen wir Ihnen in unserer Bildergalerie. Dort haben wir auch die Fotos der ersten Testfahrten mit dem neuen Auto.