Audi e-tron auf der Detroit Motor Show 2010
Die Baby-Version des Audi e-tron

Inhalt von

Auf der North American International Auto Show in Detroit zeigt Audi eine weitere Elektro-Studie, die auf den selben Namen hört wie das IAA-Conceptcar. Die beiden E-Motoren des e-tron leisten zusammen 150 kW und sollen den Keil in 5,9 Sekunden auf 100 km/h treiben.

Audi e-tron
Foto: Dirk Wehenmeyer

Audi bezeichnet den e-tron als "puristischen Kompakt-Sportwagen". Während der auf der IAA im September präsentierte Elektro-Sportler gleicher Nomenklatur unter seinem 4,26 Meter langen Blechkleid vier Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 313 PS verbarg, arbeiten bei der Detroit-Ausgabe des e-tron lediglich zwei E-Motoren, die zusammen 204 PS mobilisieren.

Der Audi e-tron wird auf der Detroit Motor Show präsentiert

Die Karosserie fällt mit einer Länge von 3,93 Metern zudem deutlich kompakter aus als bei der IAA-Studie. Auch in der Breite (1,78 Meter gegenüber 1,90 Meter) tritt der neue Audi e-tron nicht ganz so bullig auf wie die Erstausgabe des Jahrgangs 2009. Der Radstand ist mit 2,43 Metern um 22 Zentimeter kürzer aus als beim Audi R8.
 
Der lediglich 1,22 Meter flache Zweisitzer bringt es dank Space Frame-Technologie auf ein Gesamtgewicht von 1.350 Kilogramm. Davon entfallen allein 399 Kilogramm auf die Batterieeinheit, 60 Prozent des Gewichtes lasten auf der Hinterachse. Gegenüber der IAA-Studie präsentiert sich der neue Audi e-tron, dessen Karosseriestruktur auf der Space Frame-Technologie basiert, um 250 Kilogramm leichter. Türen, Seitenwände und das Dach bestehen aus faserverstärktem Kunststoff.

Unsere Highlights

Die Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 45 Kilowattstunden sind zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse platziert. Ein Ladevorgang an einer Haushaltssteckdose soll bei vollständig entladener Batterie elf Stunden in Anspruch nehmen. Fließt Starkstrom (400 Volt, 32 Ampere), verkürzt sich die Ladezeit auf rund zwei Stunden. Audi bescheinigt dem e-tron eine Reichweite von 250 Kilometern. Dank eines Generators gewinnt der Audi e-tron auch während der Fahrt aus jedem Bremsvorgang neue Energie, die wiederum in die Akkus eingespeist wird. Somit soll die Reichweite bei rund 250 Kilometern liegen.

In 5,9 Sekunden spurtet der Audi e-tron auf Tempo 100

Die beiden Elektromotoren des Audi e-tron, der auf 19-Zöllern rollt, sitzen an der Hinterachse und treiben die Hinterräder an. Sie bringen es auf 150 kW und stolze 2.650 Newtonmeter. Für den Standardsprint auf Tempo 100 sollen so nur 5,9 Sekunden vergehen, für den Spurt von 60 auf 120 km/h veranschlagt Audi 5,1 Sekunden. Die Kraft kann dabei mittels "torque vectoring" je nach Bedarf zwischen den beiden Antriebsrädern verteilt werden, was ein besonders agiles und sicheres Fahrverhalten garantieren soll. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h begrenzt.

LED-Leuchten des Audi e-tron verändern ihr Erscheinungsbild

Der Audi e-tron gibt sich dank der Audi-typischen Designmerkmale wie dem Singleframe-Grill, großen Lufteinlässen sowie einer LED-Leichteinheit auch optisch als Mitglied der Audi-Familie zu erkennen. Dabei verfügt die Studie über ein vollautomatisches Lichtassistenzsystem, das sich an jede Fahr- und Wettersituation anpasst. Das Kurvenlicht bedient sich der Informationen aus der Navigation und leuchtet bereits in eine Kurve, bevor der Fahrer eingelenkt hat. Die LED-Elemente verändern je nach Fahrsituation ihr Erscheinungsbild, wodurch auch der optische Auftritt des Audi e-tron variiert. Die Lufteinlässe im Singleframe-Grill sowie hinter den Seitenfenstern öffnen sich bei erhöhtem Kühlluftbedarf automatisch.

Kommunikation zwischen Mensch und Maschine

Der Innenraum präsentiert sich mit einem auf den Fahrer zugeschnittenen Cockpit. Es besteht aus einem großen, fest installierten Zentraldisplay mit integrierten MMI-Funktionen, das von zwei Rundinstrumenten flankiert wird. Während die gefahrene Geschwindigkeit auf dem analogen Tacho angezeigt wird, informiert das linke Rundinstrument über die abgerufene Leistung. Über ein in der Mittelkonsole integrierters Smartphone kann der Fahrer auch außerhalb des Fahrzeugs mit dem e-tron kommunizieren und sich beispielsweise über den Ladezustand der Batterien informieren oder die gewünschte Innenraumtemperatur einstellen.

Die Innenraumdesigner verzichteten fast vollständig auf die üblichen Schalter. Stattdessen kommen berührungsempfindliche Schieberegler zum Einsatz. Die beiden Insassen nehmen Platz in den zwei Schalensitzen, die sich durch ihr geringes Gewicht auszeichnen sollen.

Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten