Mercedes CLA Shooting Brake X118 (2019)
Das kosten die Plugin-Hybride

Mercedes bringt das Kompakt-Coupé CLA im September 2019 auch als Shooting Brake. Das Bediensystem MBUX bekommt ein Update. Premiere hatte das Kombi-Coupé auf dem Genfer Autosalon. Ab sofort kann bestellt werden.

Mercedes CLA Shooting Brake (2019) Fahraufnahme
Foto: Daimler

Nach dem CLA Coupé bringt Mercedes wieder einen Shooting Brake. Die Kombi-Variante des kompakten Viertürer-Coupés ist ab sofort bestellbar und kommt im September zu den Kunden. Als Grundpreis nennt Mercedes 32.213 Euro für den CLA 180. Der CLA 200 kostet ab 36.420 Euro, der CLA 220 ab 37.878 Euro, der CLA 250 ab 40.246 Euro, der CLA 250 4Matic ab 42.447 Euro und der CLA 35 4Matic ab 52.301 Euro. Bei den Dieseln startet die Preisliste bei 34.623 Euro für den CLA 180 d, bei 38.502 Euro für den CLA 200 d und bei 41.168 Euro für den CLA 220 d. Ab Frühjahr ist außerdem das neue Plug-in-Hybridmodell CLA 250 e Shooting Brake bestellbar. Hier kombiniert Mercedes einen 1,33 Liter großen Vierzylinder­benziner mit einer 75 kW starken E-Machine. Die Systemleistung beträgt somit 160 kW beziehungsweise 218 PS. Im reinen E-Modus soll das Modell eine Reichweite von 58-68 km (WLTP) bieten und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen. Als Coupé startet der Teilzeit-Stromer bei 42.453 Euro, für den Shootingbrake sind mindestens 46.945 Euro fällig.

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cW-Wert von 0,26

Bis zur B-Säule sind die Fensterlinien von Coupé und Shooting Brake identisch. Ab der B-Säule verläuft die Dachlinie beim Shooting Brake weniger flach, streckt sich bis ins Heck und endet erst oberhalb der Heckleuchten. Wegen der höheren Dachlinie soll der Einstieg zu den Rücksitzen leichter sein – das werden wir so bald wie möglich überprüfen. Der cW-Wert liegt bei 0,26 und damit um drei Zehntel höher als beim Coupé. Die Rückleuchten sind zweiteilig, das hintere Kennzeichen sitzt im Stoßfänger. Die Karosserie ist jeweils etwa fünf Zentimeter länger und breiter sowie zwei Millimeter flacher. Mit Spiegel ist der CLA zwei Meter breit – das sind drei Zentimeter weniger als bisher.

Der neue Shooting Brake ist 4,69 Meter lang und 1,83 Meter breit. Die Ellenbogenbreite nimmt von um 35 und hinten um 44 Millimeter zu. Im Vergleich zum Vorgänger bietet der Neue vorn 9 und hinten 8 Millimeter mehr Kopffreiheit. Der Kofferraum hat eine breitere Klappe, die Öffnung ist 23 Zentimeter breiter und wächst auf 87 Zentimeter. Das Volumen wächst um 10 auf 505 Liter. Nicht nur die Ladeöffnung wurde breiter, auch die Spur wächst: vorn um sechs, hinten um fünf Zentimeter. Die Rädergrößen reichen von 16 bis 19 Zoll. Gegen Aufpreis ist eine adaptive Verstelldämpfung erhältlich. Die Hinterräder sind an einer Mehrlenkerachse geführt.

Mercedes CLA Shooting Brake im Schnellcheck

Wer sich beim neuen CLA hinters Lenkrad setzt, sieht zuerst den MBUX-Doppelbildschirm hinter der gemeinsamen Verblendung. Der ist zwar schon aus Modellen wie der A- und B-Klasse bekannt, sieht aber auch im CLK stylisch aus. Dahinter das Multifunktionslenkrad mit Touchflächen auf den galvanisierten silberfarbenen Speichen. Die drei auffälligen Lüftungsdüsen schauen beinahe schon dramatisch aus der Mittelkonsole.

Die Sitze im Ausstellungs-Modell haben integrierte Kopfstützen – rundum. Vorn geben sie guten Seitenhalt für den Rücken, die Sitzflächen sind eher nicht seitenhaltsüchtig. Der Blick nach hinten wandert weit, bevor er die Heckscheibe erreicht. Die extrem breiten C-Säulen sorgen für eine eingeschränkte Rundumschrift.

Richtig interessant wird es im Fond, schließlich fällt das Dach beim Shooting Brake ab der B-Säule weniger stark nach hinten ab als beim "normalen" Modell. Und tatsächlich: Der Einstieg in den Fond funktioniert leicht und Kopffreiheit gibt es für 1,88 Meter große Personen auch noch. Die Sitze im Fond sind bequem, Seitenhalt ist hier hinten allerdings kein Thema. Im Ende der Mittelkonsole sitzen zwei kleine Lüftungsdüsen – verkleinerte Versionen der heftigen Triebwerks-Ausströmer von vorn. Und wer von hier aus nach hinten schaut, sieht nicht nur den Kofferraum: Die C-Säulen sehen jetzt unwirklich breit aus.

Außen und innen ordentlich durchgestylt, bietet die Shooting-Brake-Version des CLA also hinten einen einfacheren Einstieg und Kopffreiheit für Große – gut, dass Mecedes das Konzept "Shooting Brake" wenigstens beim CLA nicht aufgibt, nachdem schon der CLS Shooting Brake aus dem Programm genommen wurde.

Schlaueres MBUX und Wellness-Programme

Das sprachbasierte Bediensystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) kann unter anderem unterscheiden, ob gerade der Fahrer oder der Beifahrer mit der Spracherkennung gesprochen hat. Befehle und Fragen nimmt das System nun immer von demjenigen entgegen, der es zuletzt mit "Hey Mercedes" aktiviert hat. Gegen Aufpreis hat der Shooting Brake wie auch das Coupé eine Energizing-Komfortsteuerung, die Klimaanlage, Sitzklimatisierung, Ambientelicht und Musik vernetzt und für sogenannte Wellness-Setups genutzt. Ein Algorithmus kann bestimmte Programme empfehlen und über eine gekoppelte Smartwatch das Befinden des Fahrers einbeziehen. Die Mercedes Vivoactive oder das Garmin Wearable nutzen dafür Informationen über Stresslevel, Pulsfrequenz und Schlafqualität.

Assistenzsysteme schauen 500 Meter voraus

Je nach Ausstattung kann der CLA mit Radar- und Kamerasystemen bis zu 500 Meter nach vorn schauen und in bestimmten Situationen teilautomatisiert fahren. Ein Beispiel: Der aktive Abstands-Assistent Distronic regelt die Geschwindigkeit passend zu Kurven, Kreisverkehren und Kreuzungen. Dafür nutzt der Abstandstempomat unter anderem Kartendaten des Navigationssystems. Der aktive Lenkassistent hilft beim Spurwechsel, der Parkassistent kurbelt das Auto in Parklücken hinein und im Stau auf der Autobahn fährt der CLA selbstständig wieder an.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024

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