Gebrauchter Sportwagen Ferrari F430
Zweiter Frühling des Mittelmotor-Sportlers

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Ferrari bietet mit seinem Genuine-Programm reichlich Zubehör für den F430. Das Angebot reicht von speziellen Alurädern über Carbon-Parts bis zu einem Infotainment-System mit Navigation und Telefon.

Ferrari F430, Händler, Gebrauchtwagen
Foto: Rossen Gargolov

Wer wird schon gerne im Regen stehen gelassen? Vermutlich niemand, und Ferrari-Fahrer wohl erst recht nicht. Also dürften sich ab sofort speziell die Besitzer eines Ferrari F430 freuen, dass Ferrari sie mit einem großen Sortiment an Werkszubehör lockt. Ferrari Genuine nennt sich das Angebot an verschiedenen Ausstattungen und Zubehörteilen. Das Ziel: einen gebrauchten F430 leichter, schöner und komfortabler zu machen.

Komfort plus Schönheit im Ferrari F430

Komfortabler? Keine Angst, weiche Federn und Ballonreifen stehen nicht zur Wahl, dafür ein Infotainment-System inklusive Navi, Bluetooth, Rückfahrkamera und viele weitere Goodies. Es verdrängt aus dem edlen Sportwagen-Interieur endgültig alle unwürdig an der Frontscheibe baumelnden Saugnapf-Navis - Komfort plus Schönheit also.

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Leichtbau plus Schönheit gilt hingegen für die polierten Alufelgen im Challenge-Design, die Titanradschrauben und die Carbon-Motorhaube. Letztere wiegt nur 7,7 Kilogramm und ist somit um satte 7,4 Kilo leichter als das Serien-Pendant. Außerdem soll die speziell geformte Zubehörhaube bei Vmax, sprich bei 316 km/h, den Abtrieb an der Hinterachse um 20 Kilo erhöhen. Mit knapp 6.800 Euro liegt sie preislich an der Spitze des gesamten Genuine-Sortiments und rangiert in etwa auf dem Niveau eines Luxusurlaubs auf Bora Bora.

Auf Platz zwei und nur unwesentlich günstiger: die schicken Aluräder im Design des Challenge-Rennwagens. Der Preis für einen Satz in der Größe 7,5 x 19 vorn und 10 x19 hinten: 5.057 Euro. Selbstredend müssen neue Reifen - falls nötig - extra gekauft werden. Die Challenge-Räder sparen vier Kilogramm ein und empfehlen sich für all jene, denen die eventuell leicht verschrammten Originalfelgen nicht mehr gefallen.

Nabendeckel mit dem springenden Pferdchen

Einen Zentralverschluss wie die Felgen des Renn-430ers haben sie zwar nicht, dafür kann man ein weiteres Kilo einsparen, wenn man für zusätzliche 1.682 Euro Titanradschrauben ordert. Eine Schraube wiegt gerade mal 80 Gramm, Stückpreis 84 Euro. Wer gerne weiter rechnet: Das sind über 1.000 Euro pro Kilo. Was fehlt? Ein Diebstahlschutz.

Keinesfalls fehlen dürfen passende Nabendeckel mit dem springenden Pferdchen sowie Ventilkappen, ebenfalls mit dem weltberühmten Ferrari-Logo verziert. Beides erleichtert zwar nicht das Gewicht der ungefederten Massen, dafür den Geldbeutel des Besitzers: 167 Euro sind für vier Deckel fällig und noch mal 82 für vier Kappen. Tja, wer schön sein will, muss leiden.

Dieser Spruch hat natürlich auch für die letzten Posten Gültigkeit: Die Rennstreifen, beispielsweise in Silber, kosten satte 342 Euro, wiegen dafür aber nur ein paar Gramm. Die Carbon-Fußmatten sparen kaum Gewicht ein und kommen auf 522 Euro.

Ferrari punktet mit Infotainment-System

Für eine deutlich größere Steigerung des Wohlbefindens im Ferrari F430 sorgt jedoch das von Clarion beigesteuerte Infotainment-System: Es passt in den DIN-Schacht und ersetzt das Serienradio. Zum Verkaufspreis von 1.785 Euro kommen noch mal 68 Euro für die Montage hinzu. Auf Knopfdruck fährt der 7,0 Zoll große Farbbildschirm aus. Natürlich erscheint das "Cavallino rampante" auf dem Start-up-Bildschirm. Leider verdeckt das Display aber die Lüftungsdüsen – was bei hohen Temperaturen für hitzige Köpfe der Insassen sorgen dürfte. Wer sich daran stört, kann den Bildschirm bei laufender Navigation einfahren und sich so weiter ans Ziel leiten lassen.

Das Clarion-System umfasst ein modernes Navigerät mit Tom-Tom-Software für 46 Länder. Eine 3-D-Anzeige ist ebenso an Bord wie eine umfangreiche POIDatenbank. Die Stauumfahrung funktioniert leider nur mit TMC. Der Fahrer bedient das Gerät wie üblich per Touchscreen. Beim Ferrari F430 gehört auch eine Rückfahrkamera zum Paket. Sie wird aktiviert, sobald der R-Gang eingelegt ist. Ein USB-Anschluss für iPod und Co. ist genauso mit da bei wie eine Bluetooth-Kopplung. Der Verstärker liefert 4 x 50 Watt und ist für den Anschluss eines Subwoofers vorbereitet. CDs und DVDs kann das System auch abspielen.

Wenn es denn alle Genuine- Zubehörartikel sein sollen, ist man unterm Strich rund 15.000 Euro ärmer. Für einen gebrauchten Ferrari F430 werden aktuell mindestens 61.000 Euro fällig. Wer auf die Werksgarantie Ferrari Approved (siehe Kasten links) Wert legt, muss 80.000 Euro ausgeben. Bei der Inspektion hat Ferrari verschiedene Varianten im Angebot, die Kosten werden individuell kalkuliert.
Die wichtigsten Themen bei einem älteren 430er sind die Auspuffkrümmer, die speziell bei Boulevard-Cruisern reißen können. Der Grund: Viele Autos werden nur durch die City gejagt und gleich danach in die Waschanlage gefahren. Ausgeschlagene Querlenker kommen meist von zu breiten Zubehörrädern.

Die Kosten für den Unterhalt und die Ersatzteile bewegen sich auf hohem Niveau. Für manche Posten hat Ferrari jedoch spezielle Genuine Kits mit deutlichem Preisvorteil im Angebot, etwa einen Sportauspuff, Xenon-Scheinwerfer mit Carboneinfassung und einen Satz Standard-Aluräder. Der monetäre Spitzenreiter an der Teiletheke: Ein neues F1-Getriebe kommt auf gut 18.000 Euro brutto. Beruhigend, wenn man im Reklamationsfall jetzt nicht im Regen stehen gelassen wird – weder am Tresen beim Ferrari-Händler noch auf Bora Bora.

Vertrauensfrage: Was habe ich von der Ferrari-Approved-Garantie?

Die Ferrari-Approved-Garantie für Gebrauchtwagen ist neuerdings für Fahrzeuge bis zu einem Alter von zwölf Jahren möglich. Grundsätzlich wird die Identität inklusive Kilometerstand, Wartung und Historie penibel untersucht, um etwaige Betrugsfälle aufzudecken. Eine Inspektion gehört dazu, die 190 einzelne Posten bei Mechanik, Elektronik, Karosserie und Innenausstattung umfasst. Vor der Auslieferung an den Kunden ist eine professionelle Aufbereitung innen wie außen selbstverständlich. Die Garantie hat eine Gültigkeit von 24 Monaten innerhalb Europas und von 12 Monaten im Rest der Welt. Sie umfasst die Kosten für Ersatzteile und für die Arbeitszeit – ausgenommen sind die üblichen Verschleißteile. Eine umfangreiche Pannenhilfe ist ebenso fester Bestandteil der Ferrari-Approved-Garantie.

Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten