EU-Zulassungen September 2018
WLTP verursacht tiefen Einbruch

Die Pkw-Neuzulassungen wurden nicht nur national massiv von der Umstellung auf WLTP beeinflusst, auch europaweit hinterlässt WLTP seine Spuren. Im September wurden in Europa 23,5 Prozent weniger Autos neu zugelassen als noch vor einem Jahr. Und: Opel verdrängt VW als Marktführer.

WLTP verursacht tiefen Einbruch
Foto: GIW

Im September 2018 wurden in der EU nur 1.091.220 Pkw erstmals in den Verkehr gebracht, meldet der europäische Automobilherstellerverband ACEA am Mittwoch (17.10.2018). Vor einem Jahr waren es noch 1.427.013 und damit 23,5 Prozent mehr Autos. Verantwortlich für den massiven Einbruch ist die Umstellung auf WLTP, die gerade die Volumenmärkte in Europa hart getroffen hat.

In Frankreich gingen die Neuzulassungen im September 2018 um 12,8 Prozent auf 148.750 Einheiten zurück. Deutschland meldet einen Rückgang um 30,5 Prozent auf nur noch 200.134 neu zugelassene Pkw. Italien kommt mit 124.976 Neuzulassungen auf ein Minus von 25,4 Prozent. In Spanien brachen die Neuzulassungen um 17,0 Prozent auf 69.129 Fahrzeuge ein. Großbritannien war zwar im September der zulassungsstärkste europäische Markt, büßte dennoch um 20,5 Prozent auf 338.834 Pkw ein.

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Trotz des schwarzen Septembers zeigt sich die Jahresbilanz 2018 noch positiv. Nach neun Monaten wurden europaweit 11.951.957 Pkw erstmals in den Verkehr gebracht und damit 2,5 Prozent mehr als nach drei Quartalen 2017.

VW verliert Marktführerschaft

Da nahezu alle Marken weniger Autos in Europa verkaufen konnten, gab es auch bei den Marktanteilen im September 2018 größere Verschiebungen. Der VW-Konzern musste einen Einbruch um 48 Prozent verbuchen und kommt nur noch auf einen Marktanteil von 15,8 Prozent. Stärkste Einzelmarke ist so auch nicht mehr VW, sondern Opel mit einem Marktanteil von 7,4 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei liegen gleichauf BMW und Mercedes mit jeweils 7,2 Prozent. Ford steht bei 7,1 Prozent und erst dann kommt VW mit 6,7 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Peugeot (6,6 %), Renault (5,9 %), Toyota (5,6 %), Kia (4,4 %), Hyundai und Skoda (jeweils 4,2 %), Fiat und Citroën (jeweils 4,0 %), Nissan (3,2 %), Audi (2,8 %), Dacia (2,7 %) und Seat mit 2,0 Prozent.

Mit der zunehmenden Verfügbarkeit weiterer nach WLTP-zertifizierter Modelle über alle Marken hinweg dürfte sich das Bild in den kommenden Monaten aber wieder deutlich wandeln.

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