Mercedes AMG gegen BMW M GmbH
Das sind die Modelle der Werksveredler

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AMG und M: Diese Buchstaben stehen bei Mercedes und BMW für leistungsstarke und individualisierte Fahrzeuge. Wir geben einen Überblick über die Modelle der High-Performance-Töchter.

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Mercedes oder BMW, Stern oder Niere? Für viele Autoliebhaber ist das keine gewöhnliche Frage, sondern eine des Glaubens. Mercedes gegen BMW: Das ist ein Duell zweier ewiger Rivalen. Premiumqualität und Wohlfühlambiente allein reichen da nicht. Auch durch Sportlichkeit wollen die beiden deutschen Hersteller Kunden für sich gewinnen.

Wer auf mächtig Dampf und eine individuelle Note abfährt, der muss das Portfolio der zwei hauseigenen High-Performance-Marken durchforsten. Die AMG GmbH auf der einen Seite, die M GmbH auf der anderen. Seit 1967 päppelt die Firma AMG mit Sitz in Affalterbach die Sternenflotte auf. Die M GmbH widmet sich seit 1972 dem Unterfangen, verschiedenen BMW M-Modellen mehr Kraft einzuhauchen. Wir haben uns die Champions-League näher angeschaut und vergleichen AMG und M nach Fahrzeugklassen.

Unsere Highlights

Die Mercedes AMG- und BMW M-Modelle im Überblick

Kompaktklasse:

Den Einstieg in die AMG-Welt lässt sich der hauseigene Veredler mit fast 50.000 Euro teuer bezahlen. Für den satten Preis gibt es aber auch satte Leistungen. In 4,6 Sekunden feuert der Reihenvierzylinder-Turbo den Mercedes A 45 auf Landstraßentempo. Das 360 PS starke Triebwerk ist laut Mercedes das weltweit stärkste in Serie gefertigte Zweiliter-Aggregat.

Der Gegner des Allradlers heißt BMW M135i xDrive. Der Kompakte belastet das Konto um rund 5.000 Euro weniger, kann dafür mit den Leistungswerten des A 45 AMG nicht ganz mithalten. Aus dem Dreiliter-Reihensechszylinder mit Abgasturbolader quetscht der M135i 320 PS. Die 40 PS weniger machen sich natürlich in den Beschleunigungswerten bemerkbar.

Ein weiteres Modell aus dem M-Sortiment für die Kompaktklasse ist der M235i. Dank 326 PS erreicht die Tachonadel nach fünf Sekunden die 100-km/h-Marke. Optional kann der M235i mit einem mechanischen Sperrdifferential geordert werden. Einer der Gegner, wenn auch eine Klasse höher angesiedelt, ist der Mercedes CLA 45 AMG.

Mittelklasse:

BMW M3: Dieser Name ist für Fans sportlicher Autos wie Musik in den Ohren. In seiner fünften Generation gibt es den bayerischen Sportler mit dem Kürzel M3 allerdings nur noch als viertürige Limousine. Die Coupé-Variante nennt sich von nun an M4. Die neue Generation trägt keinen V8-Sauger mehr unter der Haube. Für Vortrieb sorgt ab sofort ein Biturbo-Reihensechser mit 431 PS. Der bietet zwar keine signifikante Mehrleistung gegenüber dem Vorgänger (420 PS), doch das Drehmoment wuchs dafür um rund 40 Prozent von 400 auf 550 Nm an. Die Limousine steht in der Preisliste mit 71.500 Euro, das Coupé gibt es ab 72.200 Euro. Zu ordern ist der BMW M4 auch als Cabrio.

Mercedes fährt in der Mittelklasse mit dem C 63 AMG vor. Allerdings ist weder die Limousine noch das T-Modell bislang in der neusten C-Klasse-Generation zu haben. Erlkönige wurden bereits fleißig getestet. Unter dem Blechkleid ist künftig im Gegensatz zum aktuellen Modell kein freisaugender 6,2-Liter-V8 mit 457 PS mehr am Werk. Stattdessen wechselt AMG zu einem doppelt aufgeladenem-V8 mit vier Litern Hubraum.

Obere Mittelklasse:

Das Duell lautet: Mercedes E 63 AMG gegen BMW M5. Der E 63 ist in vier Performance-Versionen erhältlich: als Limousine, T-Modell oder der jeweiligen S-Version. Diese leistet im Gegensatz zur normalen Variante (557 PS) 28 PS mehr, und knabbert daher in der Beschleunigungsphase ein paar Zehntelchen von der Stoppuhr ab.

Der BMW M5 feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Dazu legten die Münchner von der Power-Limousine ein 600 PS starkes Sondermodell auf, das auf 300 Exemplare limitiert ist. Den Spurt von Null auf 100 km/h soll der besondere BMW M5 in 3,9 Sekunden absolvieren, der Normverbrauch soll bei 9,9 Liter liegen.

In der zivilisierteren Ausführung schafft es der M5 auf 560 PS, mit dem Competition Paket auf 575 Pferdchen. Mit einem Gewicht von knapp unter zwei Tonnen läuft der M5 in 4,3 Sekunden auf 100 km/h. Mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe starten die Preise ab 103.700 Euro. Für Dieselliebhaber hat BMW noch den M550d xDrive - auch als Touring - im Angebot.

Ein weiterer Vertreter dieser Klasse: der Mercedes CLS 63 AMG, den es als Coupé, in der Shooting-Brake-Ausführung und als S-Modell zu kaufen gibt.

Oberklasse:

AMG fährt in der Luxus-Klasse groß auf. Zum Aufgebot gehören S 63, S 63 AMG Coupé und S 65 (Limousine oder Coupé). Die S 63-Modelle holen aus dem 5,5-Liter-V8-Biturbo-Triebwerk 585 PS und können als Hecktriebler oder Allradler geordert werden. Wer auf V12-Power steht, kommt am S 65 AMG nicht vorbei. Doch dann sind im Falle des S 65 Coupé auch fast eine Viertelmillion Euro fällig.

Ein High-Performance-Modell des BMW 7ers hat es noch nicht ins Aufgebot der M GmbH geschafft. Stattdessen buhlt man mit dem M6 (Coupé, Gran Coupé oder Cabrio) um die Gunst der betuchten Kundschaft. Alle drei leisten 560 PS. Kostenpunkt: 124.000 Euro (M6 Coupé), 128.800 Euro (M6 Gran Coupé) und 131.400 Euro (M6 Cabrio).

SUV/Geländewagen:

Crossover-Modelle sind aktuell äußerst angesagt. Im Mercedes GLA 45 AMG kommt der bekannte Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner zum Einsatz. In 4,8 Sekunden soll der Kompakt-SUV auf 100 km/h spurten. Über dem GLA 45 angesiedelt, sind die beiden Modelle GL 63 AMG und ML 63 AMG.

BMW kontert mit dem X5 M (auch X5 M50d erhältlich) und dem X6 in der M-Variante. In letzterem verrichtet ein mit zwei TwinScroll Turboladern bestückter Achtzylinder sein Werk, der dem Crossover 555 PS spendiert.

Bei den klassischen Geländewagen steht die G-Klasse für sich alleine. Der doppelt aufgeladene Achtender des Mercedes G 63 AMG kommt auf 544 PS und sprintet so in 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Mit einem 6,0-Liter-V12 unter der Verkleidung und 612 PS ist der G 65 gerade einmal eine Zehntelsekunde flotter an der 100-km/h-Marke angelangt. Um sich den G 63 AMG leisten zu können, sollte der Käufer mindestens 139.765,50 Euro auf dem Konto besitzen. Der G 65 AMG kostet ab 268.345 Euro.

Sportwagen:

Nachdem der Mercedes SLS AMG sich in die Rente verabschiedet, kommt der Premiumhersteller 2014/2015 mit dem AMG GT. Der Sportler aus Affalterbach will sich auf Augenhöhe mit dem Porsche 911 positionieren. Angetrieben wird der Mercedes-AMG GT von einem Twin-Turbo-V8, der aus vier Litern Hubraum 510 PS schöpft. Seine Weltpremiere feiert der Sportler, der ab 130.000 Euro angeboten werden soll, im Oktober auf dem Pariser Autosalon. Ein vergleichbares M-Pendant sucht der Sportwagen-Fan vergebens.

Roadster:

Im AMG-Repertoire finden sich SLK 55 AMG, SL 63 und 65 AMG wieder. Im SL 65 zeigt sich ein V12-Biturbo für die Leistung zuständig. Das Triebwerk bringt es auf 630 PS. Ein M-Roadster? Fehlanzeige.

Fazit: Vorteil AMG: Die High-Performance-Marke aus dem Hause Mercedes hat schlicht mehr Renner in seinem Repertoire. Außerdem lassen sich mehrere Fahrzeuge optional auch mit Allrad ausrüsten. Im M-Angebot fehlt ein echter Sportwagen. Ebenso ein Roadster. Anzumerken sei an dieser Stelle, dass es sich ausschließlich um eine Produktübersicht handelt.

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Sport Auto 03 / 2022
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Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten