Porsche 918 Spyder Prototyp Nordschleifen-Rekord
Sportwagen von Morgen mit Ring-Bestzeit

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In 7:14 Minuten soll ein Martini-Porsche 918 Spyder-Prototyp die Nürburgring-Nordschleife umrundet haben. Seine Kraft schöpft der über 795 PS starke Hybrid-Supersportwagen von Morgen aus einem 4,6-Liter-V8-Benzin- und zwei Elektromotoren.

Porsche 918 Spyder-Prototyp auf der Nürburgring-Nordschleife, Martini Design
Foto: Porsche

Die Anforderungen an den Porsche 918 Spyder als neuen Über-Porsche sind klar definiert: die neue Sportwagengeneration soll die Fahrleistungen des Porsche Carrera GT übertreffen. Der Hersteller spricht von unter drei Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h (Carrera GT: 3,9 Sekunden) und einer Rundenzeit auf der Nordschleife des Nürburgrings unter 7:22 Minuten (Carrera GT: 7:32 Minuten). Zudem wird für den Porsche 918 Spyder ein Verbrauch von rund drei Liter auf 100 Kilometer angestrebt. Bei den Abstimmungsfahrten auf der 20,8 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings ist sogar der mehrfache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl den Prototypen des Porsche 918 Spyder gefahren, wie unsere Bilder beweisen.

Unsere Highlights

Nordschleifen-Bestzeit von 7:14 Minuten

Die erste Rundenzeit auf der Nürburgring-Nordschleife für den Porsche 918 Spyder-Prototyp hat der Hersteller jetzt ein Jahr vor dem Produktionsstart der Serienfahrzeuge gemessen. "Mit der Fabelzeit von 07:14 Minuten hat der 918 Spyder Prototyp bereits nach wenigen Monaten auf der Straße sein zukunftsfähiges Konzept voll bestätigt", erklärt Frank Walliser, der Gesamtprojektleiter vom Porsche 918 Spyder. Dabei soll der über 795 PS starke Plug-in-Hybrid-Supersportwagen die Rekordrunde auf Serien-Michelinreifen aus dem Stand heraus gefahren sein. Allerdings war das Rekordfahrzeug mit dem optionalen „Weissach“-Paket ausgerüstet, welches die Fahrdynamik verbessert und das Gewicht senkt. Statt den serienmäßigen 1.700 Kilogramm sorgen Magnesium-Räder und die leichten Aerodynamikextras für 35 Kilo weniger auf der Waage.

Porsche 918 Spyder nimmt Gestalt an

Bereits auf dem Genfer Autosalon 2010 wurde die Konzeptstudie des Porsche 918 Spyder gezeigt. Nach mehr als der Hälfte seiner Entwicklungszeit zur Serienreife 2013 wurden die ersten Erlkönige gesichtet (siehe Fotoshow). Beim Design entspricht die Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) der Studie und zeigt ebenfalls vollvariable Aerodynamikelemente, die automatisch zwischen optimaler Effizienz und maximalem Abtrieb operiert.


Technik des Porsche 918 Spyder

Der Porsche 918 Spyder ist mit einem Plug-in-Hybrid-System ausgerüstet, das eine Gesamtleistung von über 795 PS bietet. Seine Hauptantriebsquelle ist der 4,6-Liter-Achtzylindermotor mit mehr als 580 PS Leistung, der aus dem RS Spyder-Rennwagen stammt und deshalb Drehzahlen bis zu 9.000/min ermöglicht. Sein maximales Drehmoment soll bei 500 Newtonmeter liegen. Beim Porsche 918 münden die Abgasendrohre im oberen Heck unmittelbar über dem Motor, damit die heißen Abgase auf kürzestem, direktem Weg abgeführt werden. Dadurch wird die flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energiegehalt von rund sieben Kilowattstunden nicht zusätzlich aufgeheizt.

Das Hybridmodul mit einem rund 95 kW starken Elektromotor ist im Porsche 918 Spyder als Parallel-Hybrid angeordnet, sodass die Hinterachse entweder vom V8- oder E-Motor sowie beiden Kraftquellen angetrieben werden kann. Zusätzlich befindet sich an der Vorderachse eine weiterer, autarker Elektromotor mit rund 85 kW Leistung. Die Energie wird mittels Rekuperation gewonnen, kann jedoch auch über eine Plug-In-Ladeschnittstelle vom häuslichen Stromnetz geladen werden.

Rennwagentechnik besitzt der Porsche 918 Spyder auch beim Fahrwerk, das neben dem variablen Dämpfersystem PASM auch eine Hinterachslenkung besitzt. Zusammen mit seinem tiefen Schwerpunkt und der gewichtsoptimierten Karosserie soll der Sportwagen die fahrdynamischen Anforderungen erfüllen.

Der Produktionsbeginn des Porsche 918 Spyder ist für den 18. September 2013 in einer Manufaktur am Standort Zuffenhausen geplant. Im gleichen Jahr sollen die ersten Kunden ihren Supersportwagen erhalten, nach der Bezahlung des Grundpreises von 768.026 Euro, darin ist allerdings schon die Mehrwertsteuer eingerechnet.

Porsche 918 Spyder in Martini-Lackierung

Zudem wird der Sportwagen in einer exklusiven Martin-Variante erhältlich sein, die allerdings nur als Straßenfahrzeug angeboten wird. Ein Motorsport-Engagement ist nicht geplant. Bereits 1969 kooperierten Porsche und Martini, als ein Porsche 908/2 zum ersten Mal mit dem Sponsoraufkleber des italienischen Wermut-Herstellers auftrat. Zwischen 1973 und 1978 war Martini offizieller Partner des Porsche Werksteams, das zahlreiche klassische Rennen wie die Targa Florio gewann. Dank der Neuauflage der Partnerschaft sind selbst die Prototypen des Porsche 918 Spyder in verschiedenen Martini-Lackierungen unterwegs.

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Sport Auto 03 / 2022
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Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten