Volkswagen-Manager
Einigung über Bonuszahlungen

Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben sich auf eine Lösung in Sachen Vorstands-Boni geeinigt. Das Ergebnis wird im Geschäftsbericht am 28.4.2016 veröffentlicht.

Porsche-Chef, Matthias Müller, Porträt
Foto: Robert Kah

In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es: "Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass angesichts der aktuellen Lage des Unternehmens ein Zeichen auch beim Thema Vorstandsvergütung gesetzt werden muss. Derzeit werden verschiedene Modelle diskutiert und abgestimmt, die für alle Beteiligten eine angemessene und faire Lösung darstellen. In der Konsequenz würde dies zu einer deutlichen Absenkung der variablen Vergütung führen. Dies würde auf eigenen Wunsch nachträglich auch für Hr. Pötsch gelten. Die einzelnen Vergütungskomponenten werden in der kommenden Aufsichtsratssitzung verabschiedet und im Geschäftsbericht am 28. April veröffentlicht."

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Das sechsköpfige Aufsichtsrats-Präsidium von Volkswagen konnte sich am Montag (11.8.2016) in seiner Sitzung nicht über die Höhe der umstrittenen Vorstandsboni einigen.

Nach Angaben des Nachrichtenagentur dpa soll der Betriebsrat, das Land Niedersachsen sowie die IG Metall in der Abgassaffäre auf einer deutlichen Reduzierung der Sonderzahlungen plädiert haben. Aus Konzernkreisen heißt es, diese wäre angesichts der aktuellen Krise ein "politisches Zeichen" nach innen und nach außen.

In der Diskussion sollten mehrere Vorschläge auf dem Tisch liegen. VW-Vorstandschef Müller soll eine Senkung von rund 30 % vorgeschlagen haben. Andere Vorschläge sehen einen Komplettverzicht, aber auch die Überführung der Gelder in eine Stiftung vor. Ein Aufsichtsrat sagte der dpa: "Das Management muss jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es sich an den Kosten der Krise beteiligt". Innerhalb der Manager-Riege soll es jedoch auch Vertreter geben, die auf die volle Auszahlung der Boni bestehen. Auch hat der damalige VW-Vorstand Winterkorn noch ein Anrecht auf Sonderzahlungen.

Die variablen Sonderzahlungen sind Bestandteil der Manager-Verträge. Ohne deren Zustimmung sind Änderungen oder gar Streichungen nicht möglich. Unter Umständen drohen langwierige juristische Auseinandersetzungen.

2014 hatte Volkswagen 70 Millionen Euro an seine neun Vorstande ausgezahlt. Davon 54 Millionen Euro variable Bezüge. Im einzelnen waren die für Martin Winterkorn (Vorstandsvorsitzender) 15,9 Millionen Euro, Leif Östling (Nutzfahrzeuge) 7,7, Mio. Euro, Francisco Javier Garcia Sanz (Einkauf) erhielt 7,4 Mio. Euro, Christian Klingler (Vertrieb) 7,3 Mio. Euro, Jochem Heizmann (China) 7,2 Mio. Euro sowie Hans Dieter Pötsch (Finanzen) 6,8 Mio. Euro. Horst Neumann, verantwortlich für Personal, strich 6,5 Millionen Euro ein und Michael Macht als Produktionsvorstand 4,3 Millionen Euro.

Vorstand und Betriebsrat einigen sich auf Standortsicherungsmaßnahmen

Während es bei den Boni zu keiner Einigung kam, konnte VW immerhin eine gemeinsame Rahmenvereinbarung für die künftige Ausrichtung des Unternehmens auf den Weg bringen. Konzernvorstand und Betriebsrat haben sich in der "Initiative 2025" auf Standortsicherungsmaßnahmen geeinigt. So sollen langfristige Perspektivziele für Standorte definiert und für die deutschen VW-Werke Sicherungspakete abgeschlossen werden.

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