Unfälle mit Erlkönigen bei Testfahrten
Pleiten, Pech und Pannen mit Prototypen

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Der Job des Testfahrers ist voller Gefahren. Hitze, Schnee, Highspeed und immer auf der Hut, mit dem Prototypen nicht von einem Erlkönig-Jäger erwischt zu werden. Peinlich wird es aber erst dann, wenn sich die berufsmäßigen Piloten oder deren Prototypen nicht ganz so professionell betragen.

Erlkönig Mercedes SLS AMG Black Series Unfall abgebrannt
Foto: SB-Medien

Pleiten, Pech und Pannen passieren auch bei der Erprobung von von neuen Modellen – egal ob vom Mensch oder der Maschine verursacht. Es gibt so Tage, da wünscht man sich, man wäre ganz alleine auf der Welt. Ohne Schnee, ohne Kollegen und vor allem ohne Fotografen.

Auch professionelle Testfahrer sind auf der härtesten Rennstrecke der Welt – dem Nürburgring – nicht vor Abflügen oder Systemfehlern gefeit. Im aktuellen Fall hat es den neuen Porsche 911 GT3 erwischt. Der wollte in der Anfahrt zum Streckenabschnitt Hatzenbach nicht mehr und versagte den Dienst. Sehr zur Freude von unserem Fotografen, der den Prototypen aus nächster Nähe abschießen konnte. Und dafür hatte er auch ausnahmsweise mal Zeit, denn die Bergung des Havaristen dauerte eine Weile. Näheres zum technischen Defekt ist nicht bekannt, aber vielleicht ist das Selbstbewusstsein des Testfahrers ein wenig angekratzt.

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Schon vor einigen Wochen hatte sich

mit einer Panne liegen geblieben. Es war ein technischer Defekt am Auto, weshalb der Prototyp abgeschleppt wurde. Aus eigener Kraft konnte das Auto nicht mehr fahren.

wurde unser Erlkönig-Fotograf Zeuge eines spektakulären Abflugs eines Mercedes SLS AMG Black Series-Prototypen. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand verletzt. Fahrer und Beifahrer (beides Testfahrer) konnten sich frühzeitig aus dem Prototyp retten. Der Supersportler hingegen brannte nahezu bis auf das Grundgerüst ab, obwohl die Rettungskräfte mit schwerem Gerät zum Einsatz anrückten.

Porsche 911: „Einschlag“ in die Schneewehe

Das sind gleich drei Wünsche auf einmal, die dem Testfahrer des neuen Porsche 911 im schwedischen Aerjeplog nicht erfüllt werden. Mit Schnee und Glatteis ist den Gefilden Anfang Januar durchaus zu rechnen, blöd nur, wenn die Einfahrt zum eigenen Porsche-Icetrack in erster Linie weiß ist – genauso weiß, wie die Umgebung. Die Folge: Einfahrt verpasst und „Einschlag“ in die Schneewehe.

„Mann, ist das peinlich!“

„Scheiße!“, so der Fahrer zu unserem Erlkönig-Fotografen. „Ich bin gestern erst angekommen und heute zum ersten Mal hier mit dem Auto unterwegs. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus und wusste nicht so genau, wo ich zu unserer Teststrecke abbiegen muss. Wenn das die Kollegen sehen, dann lachen die mich aus. Mann, was ist das peinlich.“
 
Und genau das taten dann seine Kollegen auch, die wenige Minuten später in zwei Porsche GT3 RS auftauchten. Immerhin, zwischen zwei Lachanfällen haben sie noch einen Cayenne als Bergemobil organisiert, geholfen wurde dem gestrandeten Kollegen aber nicht.

Erlkönige an Leitplanken und auf Baggern

Doch nicht nur dieser Erlkönig wurde bei einem Missgeschick erwischt. Bevor Mercedes-Design-Chef Gorden Wagener stolz den neuen Mercedes CLS präsentieren konnte, geschah das Unglück. Einen Tag zuvor hatten Testkollegen von Mercedes seinen Designentwurf auf der Nordschleife des Nürburgring kräftig mit einer Leitplanke „überarbeitet“. Unser Erlkönig-Jäger konnte die Rettungsaktion dokumentieren und hat für uns in seinem Archiv nach weiteren Havaristen gefahndet. Zum Vorschein kamen Autos in Gräben, auf Baggern, an Leitplanken und in Schneewehen – und alles verlief glimpflich, so wie es bei Profis sein sollte.

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Sport Auto 03 / 2022
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Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten