Im Juni stehen die beiden wichtigsten 24h-Rennen der Saison an, in Le Mans und am Nürburgring. Der Verbrauch spielt bei Langstreckenrennen traditionell eine große Rolle, zumindest war das früher so.
In den letzten Jahren etablierte sich ein Trend, das Thema Verbrauch als Wettbewerbsgröße eher zu entfernen – um allen Teilnehmern eine faire Chance zu geben, an der Spitze mitzufahren. Beispiel Nürburgring: Die Tankvolumen der GT3-Fahrzeuge wurden so justiert, dass alle Hersteller die gleiche Anzahl an Runden mit einer Tankfüllung zurücklegen können. Und als sich der Veranstalter einmal nicht sicher war, mussten sich alle Teilnehmer schriftlich dazu verpflichten, nicht mehr als neun Runden am Ring zu fahren.
Verbrauch immer ein Faktor für Wettbewerbsfähigkeit
Auch in Le Mans war der Verbrauch immer ein Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit. Das Thema hing meist an den allseits beliebten Einstufungen (Balance of Performance). Wir alle dachten, dass beim neuen LMP1-Effizienzreglement, wo jedes Nanojoule Energie und jeder Milliliter Kraftstoff minutiös verteilt wird, das Thema Verbrauch und Reichweite keine Rolle mehr spielen würde.
Falsch gedacht: Beim WM-Lauf in Spa konnte Porsche das Rennen mit sechs Stopps bestreiten. Toyota fehlten fünf Runden, um einen Splash & Dash zu vermeiden, Audi mit den WEC-R18 deren zwölf, und der R18 in Le-Mans-Spec musste zwei Runden herausschinden, um letztlich mit sechs Stopps über die Renndistanz zu kommen.
Was für ein Unfug! Wenn man schon unterschiedliche Technikkonzepte mit abstrakten physikalischen Formeln auf ein vergleichbares Level bringt, dann hätte man dafür Sorge tragen müssen, dass alle mit einer Tankfüllung die gleiche Reichweite erzielen.