24h von Le Mans
Viel Arbeit für Audi

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Die Audi R18 e-tron quattro stehen nur auf den Startplätzen 5, 6 und 7. Und trotzdem haben Toyota und Porsche größten Respekt vor der Firma, die 12 der letzten 15 Einsätze siegreich beendete. Audi ist immer dann besonders stark, wenn alles gegen sie spricht. Wie diesmal.

Audi R18 etron quattro - WEC / Le Mans 2014
Foto: Audi

Benoit Treluyer sagt es kurz und knapp: "Das ist der beste Audi, in dem ich je saß." Trotzdem musste sich die Audi-Armada im Training hinter den beiden Toyota und Porsche einreihen. Doch die Zeitrückstände sind minimal. Dem schnellsten Audi mit Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi und Olivier Jarvis fehlen bei einer Rundenzeit von 3.23,271 Minuten nur 1,5 Sekunden auf die Pole Position.

Die drei Audi R18 e-tron quattro stehen vereint auf den Startplätzen 5, 6 und 7. Toyota-Fahrer Sebastien Buemi traut dem Frieden nicht: "Die zeigen immer erst im Rennen, was sie können. Außerdem haben sie das zuverlässigste Paket. Wenn denen der Hybridantrieb aussteigt, fahren sie weiter. Wir stehen."

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Zwei Sonderschichten für Audi-Mechaniker

Das Training lief nicht nach Maß für die erfolgreichste Marke der letzten 15 Jahre in Le Mans. Der erste Schock schon im freien Training am Mittwoch. Loic Duval zerstörte einen der Audi bei einem Highspeed-Unfall in den Porsche-Kurven bis auf seine Grundmauern. Sein Ersatz Marc Gené geht mit der Erfahrung von drei Testtagen in die 24-Stunden-Schlacht.

Die Audi-Mechaniker bauten in der Nacht aus dem Ersatzchassis ein neues Auto mit der Startnummer 1 auf. Tom Kristensen berichtete, dass es sich zunächst noch ein bisschen fremd anfühlte, nach kleinen Änderungen aber wieder der vertraute Partner war. Doch dann flog Lucas di Grassi in der Indianapolis-Kurve erneut ab.

Der Schaden schien sich zunächst nur auf Verkleidungsteile zu beschränken. Nach einer genaueren Untersuchung stellte sich heraus, dass der vordere Elektromotor und sein Getriebe gelitten hatten. Sie wurden getauscht. So langsam werden die Ersatzteile knapp.

Toyota mit einem Motorschaden

Kleiner Trost. Auch Porsche und Toyota kamen nicht ungeschoren davon. Toyota ging am Montag ein Motor nach massivem Ölverlust hoch. Aus Köln wurde ein Ersatztriebwerk gebracht. Alle anderen bekamen in dem kritischen Bereich neue Dichtungen. Das Problem war vorher bereits einmal auf dem Prüfstand aufgetaucht.

Porsche hielt im Training ein Hydraulikleck länger in der Box fest. Porsche-Projektleiter Fritz Enzinger glaubt, dass Audi auf Probleme besser reagieren kann, als seine Gegner: "Die haben so viel Erfahrung. Das sieht man, wie sie Reparaturen durchführen. Keiner macht das schneller. Wir haben uns von früheren Le Mans-Rennen viele Videos angeschaut, um etwas zu lernen."

Toyota führt Warm-up vor Audi an

Das Warm-up gibt in Le Mans nicht unbedingt Rückschlüsse auf das Renntempo. Trotzdem platzierte sich Audi beim letzten Test vor dem Start weiter vorne als in der Startaufstellung. Hinter dem Toyota-Team Buemi/Lapierre/Davidson kam Audis Nummer 2 mit André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer auf Platz 2. Mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand.

Dann folgen Wurz/Sarrazin/Nakajima auf Toyota vor zwei weiteren Audis mit Albuquerque/Bonanomi/Jarvis und di Grassi/Gené/Kristensen. Die beiden Porsche mit Webber/Hartley/Bernhard und Dumas/Lieb/Jani landeten auf den Rängen 6 und 7. Der Abstand von 4,2 und 6,0 Sekunden auf die Spitze ist ein Indiz dafür, dass die Porsche im Sicherheitsmodus fuhren. Motto: Nur nichts kaputtmachen.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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