Ergebnis VLN 6
Frikadelli siegt, Rundenrekord für BMW

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Der neue Strafen-Katalog und ein Machtwort scheinen Wirkung gezeigt zu haben. Der sechste VLN-Lauf lief im Vergleich zu den bisherigen Rennen ruhiger ab. Frikadelli Racing holte mit dem Porsche den zweiten Gesamtsieg in Folge.

Ferrari 458 GT3 - VLN Nürburgring - 6. Lauf - 2. August 2014
Foto: Stefan Baldauf

Endlich konnten die Zuschauer die VLN wieder genießen. Der sechste Lauf brachte weder Verzögerungen noch Unterbrechungen mit sich. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen lief das Rennen über 4 Stunden relativ ruhig ab. Ob die neuen Regelungen Wirkung gezeigt haben?

Neuer Strafenkatalog bei Gelb-Verstößen

Am Freitagmorgen veröffentlichte die VLN das Bulletin 16, das eine Verzögerung des Starts wie beim fünften Lauf vermeiden soll. Wer im Training gegen das Tempolimit verstößt, wird im Rennen bestraft. Nach dem Ende des Qualifyings sind die Verstöße auf einer gesonderten Seite in der Bildschirmanzeige für alle Teams ersichtlich, danach haben sie eine halbe Stunde Zeit, Einspruch gegen die Entscheidung der Sportkommissare einzulegen und ihre Sicht der Dinge zu schildern. Bleibt die Strafe danach bestehen, wird dem Fahrer im Idealfall zu Beginn des Rennens die Strafe angezeigt, die innerhalb von 3 Runden abzusitzen ist. Bei Verstößen gegen den Code 60 zwischen 60 - 80 km/h hagelt es eine Durchfahrtsstrafe, bei 80 – 100 km/h eine Stop-and-Go-Strafe und über 100 km/h entscheidet der Rennleiter über die Zeitstrafe. Für Verstöße im Rennen gibt es ebenfalls einen klaren Strafenkatalog. Weitere Verbesserungen rund um die Sicherheit sollen bei den nächsten Rennen folgen.

Unsere Highlights

Dass es nur zwei Gelb-Vergehen im Qualifying gab, spricht dafür, dass sich einige Piloten Gedanken darum gemacht haben. Ganz vorne machte der BMW Z4 von Schubert Motorsport auf sich aufmerksam. Mit 8.00,973 Minuten kratzte man ganz knapp an der 8-Minuten-Marke und schnappte sich die Pole-Position. Im Rennen sollte es dann nicht lange dauern, bis sie unterboten wurde. Mit 7.59,045 Minuten stellte Jens Klingmann einen neuen VLN-Rundenrekord auf.

Für den Sieg reichte es am Ende allerdings nicht ganz. Nach einem zusätzlichen Stopp, weil sich die Motorhaube gelöst hatte, mussten sich Klingmann mit seinen Teamkollegen Dominik Baumann, Max Sandritter und Thomas Jäger hinter dem Frikadelli-Porsche anstellen. Daneben wurde man mit einer 3-Minuten-Strafe für ein Überholmanöver bei Gelb belegt. Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Patrick Huisman sicherten sich den zweiten Sieg in Folge und den dritten Sieg der Saison. Den dritten Platz holte Rowe Racing mit Michael Zehe und Jan Seyffarth.

Verwirrung durch zu frühes Abwinken

Für etwas Verwirrung sorgte allerdings das zu frühe Abwinken. Rund zweieinhalb Minuten vor dem Ablauf der vier Stunden Rennzeit wurde irrtümlicherweise die schwarz-weiß-karierte Flagge geschwenkt. In diesem Fall gilt Artikel 22 des Rundstreckenreglements, der besagt: "Wird die Zielflagge vorzeitig gezeigt, so ist dieser Zeitpunkt für die Wertung maßgebend."

"Das war etwas verwirrend", sagte Sabine Schmitz."Wir hatten zwei Zehntel Vorsprung vor dem BMW, da war aber noch nicht abgewinkt. Im Internet hieß es dann, wir haben gewonnen. Zwischendurch hatte ich auch einen schleichenden Plattfuß. Die vielen Reifenschäden erkläre ich mir heute durch die Hitze und es gab auch ein paar Unfälle."

Bei Rowe war die Freude über das Podium groß. "Was wollen wir mehr? Wir hatten keine hohen Erwartungen vor dem Rennen und sind Dritter geworden. Das war wichtig für das Team, wieder mal auf dem Podium zu stehen", sagte Jan Seyffarth.

Zunächst setzte sich der BMW am Start in Führung, wurde später allerdings vom Dörr McLaren mit Kevin Estré, Arno Klasen und Nicky Catsburg abgelöst. Frikadelli arbeitete sich allerdings kontinuierlich nach vorne, nahm dem McLaren-Trio schließlich den ersten Platz ab und dominierte nach einem packenden Duell in der Boxengasse, das zunächst der BMW für sich entschied, das restliche Rennen. Der McLaren verabschiedete sich mit einem Unfall. Auch der BMW Z4 von Uwe Alzen, der mit einem Renault Clio kollidierte, und der Falken-Porsche mussten die Segel nach Unfällen streichen. Insgesamt war die Gangart auf der Strecke aber deutlich moderater als in den vergangenen Läufen. Bei Phoenix machten technische Probleme eine bessere Platzierung des Audi R8 LMS zunichte.

Pech hatte auch der sport auto-Astra OPC Cup, der von einem Kontrahenten unsanft aus dem Rennen genommen wurde. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Highlights vom 6. VLN-Lauf.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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