Ferrari ist zurück auf der Nordschleife. Okay, sie waren nie wirklich weg. Aber mit so einem großen Aufgebot hat man die Roten schon länger nicht mehr in der Grünen Hölle gesehen. Zum Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken-Serie stand vor allem das Team Rinaldi Racing im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Zwei Ferrari 296 GT3 bei Rinaldi Racing
Teamchef Michele Rinaldi, der schon jahrelang Ferrari die Treue hält, setzte beim Start in das neue Eifel-Rennjahr gleich zwei 296 GT3 ein. Ein Auto für seinen Kunden Georg Weiss vom Team Wochenspiegel, ein zweites für Klaus Abbelen von Frikadelli Racing. Zum zweiten Lauf am kommenden Wochenende (1.4.) hat auch das Team Racing One die Nennung des neuesten GT3-Renners aus Maranello angekündigt. Und auch Octane126 aus der Schweiz soll noch folgen.
Beim Auftakt der Nordschleifen-Saison groovte man sich erstmal in Ruhe ein. Denn zuvor hatten beide Autos noch keinen einzigen Kilometer auf der Eifel-Achterbahn abgespult. "Wir haben die Basic-Setup-Werte des Vorgängers 488 GT3 übernommen und übertragen. Vom ersten Eindruck her hatten die Fahrer ein gutes Gefühl, die Balance war gleich da", sagte Teamchef Rinaldi.
Von Beginn an schnell auf der Nordschleife
Und auch die Piloten waren direkt happy. "Ich fahre ja auch LMP3 und es geht ein bisschen in diese Richtung", sagte Leonard Weiss. "Es ist ein bisschen mehr Rennauto als der 488. Man merkt, dass das neue Auto mehr Abtrieb hat und es ist deutlich direkter in allen Bereichen."
Klaus Abbelen stößt ins gleiche Horn: "Es ist seriennah, fährt sich aber wie ein Prototyp. Wir mussten wenig Veränderungen vornehmen und waren schon zügig unterwegs. Das hat uns erstaunt. Ich fühle mich jetzt schon sehr wohl mit dem Basis-Setup. Du setzt dich rein und bist sofort schnell." Die beiden Mannschaften belegten am ersten Rennwochenende in der roten Göttin mit 3-Liter-V6-Biturbo die Plätze zehn (Krumbach/Weiss/Keilwitz) und 21 (Abbelen/Laser).
Konzeptwechsel zu Prototypen-Style
Bei der Entwicklung war für Ferrari, die das Auto konzipierten, und Partner Oreca, die das Auto gebaut haben, klar: Die Schwachpunkte des 488 will man verbessern und optimiert in den 296 GT3 einfließen lassen. Darüber freuten sich vor allem diejenigen, die mit dem Auto tagtäglich arbeiten.
"Beim 488 hat es einen Tag gedauert, den Motor auszubauen. Jetzt dauert es mit zwei guten Mechanikern gerade mal 30 Minuten", lobt Rinaldi. "Das Handling ist als Team viel einfacher." Das unterstreicht auch die Gruppierung des Bodyworks. Wie bei einem Prototypen lassen sich Front und Heck in Windeseile vom Monocoque ablösen. Das ist der Kern des Konzeptwechsels.
Auch die aggressive Aerodynamik sticht sofort ins Auge. "Ich denke, dass das Auto etwas mehr Topspeed gewinnen kann bei gleichen Abtriebswerten", sagt Rinaldi. "Das ist aber noch schwierig zu sagen. Der 488 war auch schon ein sehr gutes Auto für die Nordschleife." Mit zwei Mannschaften, die er nun an der Hand hat, lassen sich schnell Daten sammeln und Synergien nutzen, um optimal vorbereitet ins 24h-Rennen zu gehen. Hier zählen viele die Frikadelli-Besetzung zu den Top-Favoriten. Mit Earl Bamber, Felipe Fernandez-Laser, David Pittard und Nick Catsburg hat man ein starkes Profi-Quartett angekündigt.
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Details zum neuen Ferrari 296 GT3.
