Im Jahr 2021 feierte der Prototyp SCG 007 LMH sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans. Im ersten Anlauf landete das Team von Jim Glickenhaus mit beiden Autos auf den Rängen vier und fünf. Der zweite Start beim Klassiker lief noch besser: Hinter den überlegenen Toyota fuhr der Wagen mit der Startnummer 709 aufs Podest. Das Schwesterauto landete auf Rang vier. Zum 100. Geburtstag des Klassikers im Jahr 2023 lackiert Glickenhaus die Rennwagen hellblau.
Mit dem Projekt tritt Glickenhaus gegen die großen Hersteller an. Aktuell mussten die US-Amerikaner nur Toyota das Leben schwer machen. Mit Peugeot und Ferrari bekommt Glickenhaus demnächst weitere Konkurrenz bei den Hypercars. Porsche, BMW, Cadillac, Acura, Lamborghini und Alpine bauen einen Prototyp nach dem LMDh-Reglement auf. Das Auto ist kostengünstiger als ein Hypercar. Ab 2023 treten LMDh-Rennautos und Hypercars dann gemeinsam in der neuen Spitzenklasse an.
V8-Biturbo im SCG 007 LMH
Das nach dem Hypercar-Reglement aufgebaute Auto von Glickenhaus verwendet einen V8-Biturbo, der mehr als 800 PS leistet und einen Hubraum von 3,5 Litern hat. Im Gegensatz zum Toyota verzichtet der Glickenhaus auf einen Hybrid-Antrieb. Der Motor stammt von Pipo Moteurs, die vor allem im Rallye-Sport aktiv sind.
Der Prototyp wiegt knapp über eine Tonne. Die Firma Podium Advanced Engineering konzipierte das Chassis des Rennwagens. Das Unternehmen sitzt in Turin. Ebenfalls aus der italienischen Stadt stammt Fahrzeugelektronik samt Lenkrad. Glickenhaus mietete den Windkanal des Formel-1-Teams Sauber, um den SCG 007 LMH aerodynamisch zu optimieren.
Glickenhaus will Hersteller ärgern
Mit dem ab sofort blauen Fahrzeug will Jim Glickenhaus die großen Hersteller herausfordern. Geld spielt bei dem ehrgeizigen Projekt keine Rolle. Der milliardenschwere Firmengründer Jim Glickenhaus finanziert das Engagement. Selbst ist der US-Amerikaner im Filmbusiness als Regisseur und Drehbuchautor berühmt geworden.
Bisher war es für die Scuderia Glickenhaus leichter, positiv in Erscheinung zu treten. Bei nur fünf Hypercars, die aktuell in der Langstrecken-WM (WEC) starten, sind Top-Platzierungen einfacher zu erreichen. Ab dem 10. Juli 2022 ändert sich das: Dann tritt Peugeot mit seinem Hypercar 9X8 zu den 6 Stunden von Monza an. Das revolutionäre Fahrzeug der Franzosen verzichtet auf einen Heckflügel. Es wird spannend zu sehen, wie sich die Truppe von Jim Glickenhaus in Italien gegen zwei große Hersteller in der WEC behaupten wird. In Le Mans nächstes Jahr dürfte die Luft dann deutlich dünner werden.