Porsche SVRSR „Hoonipigasus“
Lia Block (16) fährt 1.400-PS-Elfer am Pikes Peak

Lia Block will beim Pikes Peak-Rennen 2023 mit dem rosafarbenen 1.400 PS starken Allrad-911er starten – zu Ehren ihres verstorbenen Vaters Ken Block.

Lia Block (16) fährt 1.400-PS-Elfer am Pikes Peak
Foto: Hoonigan Industries

Der auf den Namen "Hoonipigasus" getaufte Porsche SVRSR sollte eigentlich schon 2022 mit Driftkönig Ken Block am Steuer das legendäre Bergrennen am Pikes Peak gewinnen. Doch ein Motorschaden legte den 1.400 PS starken Allrad-Elfer der Hoonigan-Truppe schon in der Quali lahm. Bei der 2023er Pikes-Peak-Ausgabe tritt das Team nun erneut an – tragischerweise ohne den im Winter verstorbenen Ken.

Zu seinen Ehren wird sich in diesem Jahr seine 16-jährige Tochter Lia Block ans Steuer des rosa-farbenen Monsters setzen. Bei der 101sten Ausgabe des Pikes-Peak-Rennens kann sie es aber ruhig angehen – denn sie startet außer der Wertung und ohne Zeitmessung. Die Pikes-Peak-Strecke ist 19,99 Kilometer lang und schraubt sich von 2.862 auf 4.301 Meter Höhe. Ken Block wollte mit dem "Hoonipigasus" den Streckenrekord von 7:57,148 Minuten brechen, den Romain Dumas im vollelektrischen Volkswagen ID.R. im Jahr 2018 aufgestellt hatte.

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Viel Leistung und noch mehr Spoiler

Mit konkreten Infos zum zusammen mit BBi Autosport entwickelten Bergrenner hält sich die Hoonigan Racing Division noch stark zurück. Bereits klar ist ein Allradkonzept, ein quasi im Mittelmotorposition vorgerückter Antrieb sowie eine Leistung von 1.400 PS, die auf ein Gewicht von nur 1.000 Kilogramm treffen. Das Karosseriedesign lehnt sich an den 911 vom Typ 964 an. Für den Einsatz am Berg verpassen die Techniker dem Elfer aber extrem fette Radläufe, eine Frontspoiler im XXL-Format sowie auf dem Heck einen Flügel auf hohen Stelzen, der anderswo ganzen Familien als Speisetafel dienen könnte. Im Untergeschoss verlängert ein mächtiger Diffusor die Elfer-Karosserie. Riesige Flaps an den Flanken runden das Downforce-Konzept des "Hoonipigasus" ab.

Porsche SVRSR “Hoonipigasus” Ken Block Pikes Peak
Hoonigan Racing Division
Einen größeren Spoiler hat ein Elfer wohl noch nie getragen.

Auffällig ist auch die gewählte Lackierung. Hier lehnt sich der Block-Renner an den "Rosa Sau" getauften Porsche 917/20 von 1971 an. Für die Gestaltung verantwortlich zeichnet der Künstler Trouble Andrew, a.k.a. Guccighost.

Porsche 917/20 Sau
Porsche
Gerüchten zufolge erhielt der 917 den Namen "Sau" nicht nur dieser Lackierung, sondern auch des Fahrverhaltens wegen.

Der Einsatz des "Hoonipigasus" ist nicht der erste Pikes Peak-Anlauf der Hoonigan-Truppe. Bereits 2005 stürmte Ken Block mit einem Gruppe N-Rallye-Auto auf den Berg. Wobei aus dem Sturm am Ende nur ein laues Lüftchen wurde, denn die Leistung des Turbo-Flitzers brach in der Höhenluft auf magere 200 PS ein. Seit 2017 Seitdem pilotierte Ken seinen 1.400 PS starken Ford Mustang Hoonicorn RTR V2 mit Twin-Turbo und Methanolantrieb bei Pikes Peak. Der Mustang ist allerdings eher ein Driftauto als ein echter Bergrenner – entsprechend hegte Block nie Ambitionen auf einen Sieg. Mit dem Porsche SVRSR sollte das anders werden.

Mit BBi Autosport hatte er dazu einen erfahrenen Partner an seiner Seite. Der renommierte US-Tuner konnte mit seinen Autos bereits acht Podiumsplätze und fünf Klassensiege einfahren. 2022 sollte mit Block der PPO-Klassensieg (Pikes Peak Open) dazukommen.

Der Pikes Peak International Hill Climb, auch bekannt als The Race to the Clouds, ist ein Rennen zum Gipfel des Pikes Peak in Colorado. Die diesjährige Veranstaltung, die für das Wochenende um den 21. Juni 2023 geplant ist, markiert die 101. Ausgabe des PPIHC.

Fazit

Ken Block wollte es wissen und sich beim 2022er Pikes Peak Bergrennen in der offenen Klasse den Gesamtsieg holen. Als fahrbaren Untersatz baute er zusammen mit Hoonigan einen 1.400 PS starken Allrad-Porsche mit XXL-Flügelwerk. Ein Motorschaden beendete bereits in der Qualifikation das 2022er Rennen. Im folgenden Winter verstarb Ken Block. Nun darf seine 16-jährige Tochter Lia Block zu seinen Ehren beim 2023er Pikes-Peak-Rennen antreten – allerdings außer der Wertung und ohne Zeitmessung.