NLS 2 Nürburgring 2023 - Ergebnis Rennen
Wieder BMW: Walkenhorst siegt

Nach dem Auftakt-Erfolg von Rowe Racing war beim zweiten Lauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie erneut ein BMW-Team erfolgreich. Walkenhorst holte den Sieg mit Kuba Giermaziak und Jesse Krohn.

NLS 2 - Nürburgring-Nordschleife - 01. April 2023
Foto: Stefan Baldauf

Die Vorbereitung für das 24h-Rennen Nürburgring läuft für BMW derzeit nach Plan. Beim NIMEX 47. DMV 4h-Rennen konnte sich zum zweiten Mal in dieser Saison ein BMW M4 GT3 in die Siegerlisten eintragen. Dieses Mal drehten sich in den Radhäusern allerdings keine Michelin-Reifen, sondern Yokohama-Pneus. Die waren für Kuba Giermaziak, der nach seinen Erfolgen mit Phoenix-Racing und Audi zu Walkenhorst und BMW wechselte, ein Schlüssel zum Erfolg.

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"Ich musste mich zwar erst daran gewöhnen, weil sie anders als die Michelin sind, aber sie sind richtig gut. Vor allem, wenn es kalt ist", sagte Giermaziak, der mit Slicks startete. "Ich mag diese gemischten Bedingungen auch sehr gerne. Mir liegt es, die Strecke zu lesen und zu schauen, wo es nass und wo es trocken ist. Deshalb konnte ich teilweise auch so viel Zeit gutmachen."

Eng dreht sich in Führung liegend

Tatsächlich fuhren Giermaziak und sein Teamkollege Jesse Krohn, der in der zweiten Hälfte des Rennens am Lenkrad drehte, von Beginn an ein relativ ruhiges Rennen. Nach dem ersten Getümmel am Start reihte sich Giermaziak in der Spitzengruppe ein und wurde Zeuge, wie sich der in Führung liegende Rowe-BMW vor ihm im Bereich Flugplatz von der Strecke drehte, weil Philipp Eng aufs Gras kam. Besonders bitter für die Rowe-Mannschaft, hatte man doch bei NLS 1 noch gewonnen.

NLS 2 - Nürburgring-Nordschleife - 01. April 2023
Stefan Baldauf
Kuba Giermaziak ließ es im Yokohama bereiften Walkenhorst-BMW fliegen.

Ab der zweiten Runde führte Giermaziak und gab die Position nur aufgrund verschiedener Strategien der Teams zwischenzeitlich ab. Am Ende kam man nach 27 Runden mit 21,764 Sekunden Vorsprung vor Matteo Cairoli und Julien Andlauer im Rutronik-Porsche ins Ziel. Cairoli hatte sich ursprünglich die Pole-Position gesichert, am Start konnte Andlauer die Führung aber nicht halten. In Runde 23 kam man auf Platz zwei liegend an die Box, musste allerdings den Falken-Porsche von Klaus Bachler und Alessio Picariello ziehen lassen, weil man zu lange getankt hatte.

Falken: Durchfahrtsstrafe kostet Podium

Das Problem erledigte sich wieder, als Bachler eine Durchfahrtsstrafe antreten musste, die Picariello sich bei einer Berührung mit einem kleineren Fahrzeug einhandelte. Das kostete Falken den sicher geglaubten Podiumsplatz. Die Markenkollegen von Rutronik Racing bedankten sich. Für Falken umso ärgerlicher: Picariello legte zuvor eine sensationelle Aufholjagd von Platz 21 hin, am Ende lief der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 3 schließlich auf Rang vier ein.

Zwischen die beiden Porsche schob sich der BMW M4 GT3 vom Team RMG mit den ehemaligen Junioren Max Hesse, Dan Harper und Neill Verhagen auf Platz drei. Vor allem Harper fiel dabei ebenfalls mit einem eindrucksvollen Stint auf. Das BMW-Trio setzte wie Manthey mit den Porsche-Kutschern Thomas Preining und Kevin Estre auf eine alternative Strategie. "Ich hatte einen schlechten Start und wir fielen bis auf Platz 16 zurück", sagte Verhagen. "Deshalb mussten wir etwas anders machen."

Falsche Reifenwahl bei Manthey

Bei Manthey lief es ebenfalls nicht ganz nach Plan. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die von Anfang an Slick-Reifen im Wetter-Poker wählte, hatte man geschnittene Slicks aufgezogen. Die erwiesen sich als die falsche Wahl. Später verlor Preining in einer Code-60-Phase weitere Zeit, was schließlich Platz fünf bedeutete.

NLS 2 - Nürburgring-Nordschleife - 01. April 2023
Stefan Baldauf
Bei Manthey setzte man zu Beginn auf geschnittene Slicks.

Rowe Racing betrieb Ehrenrettung mit dem Schwesterauto #98 auf dem sechsten Rang (van der Linde/Wittmann/de Phillippi) vor dem Scherer-Audi auf dem siebten Platz (Drudi/Vervisch/Lind). Es war auch der einzige der drei Scherer-Audis, der mehr oder weniger ohne Probleme durchs Rennen kam. Dahinter landete der Land-Audi bei seinem Nordschleifen-Comeback mit Patric Niederhauser, Chris Mies und Christopher Haase am Steuer.

Mercedes eher verhalten unterwegs

Falken-Pilot Joel Eriksson sicherte sich mit seinem Fahrerkollegen Tim Heinemann nicht nur die neunte Position, sondern auch die schnellste Rennrunde in 8.00,286 Minuten. Ähnlich wie das Schwesterauto pflügte man von weit hinten von Startplatz 25 durchs Feld. Die Top-Ten komplettierten Maxi Götz, Fabian Schiller und Adam Christodoulou vom Mercedes-AMG Team Get Speed. Damit blieb Mercedes wie schon bei NLS 1 zumindest mit den werksunterstützten Autos farblos. Das Schwesterauto von Jules Gounon, Maro Engel und Dani Juncadella war zwischenzeitlich flott unterwegs, doch Gounon verlor das Auto bei einem Ausweichmanöver und landete in der Leitplanke. Er kam zu Checks ins Krankenhaus, postete aber auf Social Media, dass es ihm gut gehe.

Ebenfalls eher unscheinbar: Der Abt-Lamborghini (Pepper/Mapelli/Thiim) auf Platz 13, der Frikadelli- und der WTM-Ferrari konnten das Rennen erst gar nicht beenden.