NLS 7 Nürburgring 2022 - Ergebnis Rennen
Phoenix-Doppelsieg vor Porsche

Bei NLS 7 sicherte sich das Team Phoenix Racing die ersten beiden Plätze. In einem spannenden Duell mit Wetterkapriolen setzten sich Engstler/Giermaziak/Schramm durch. Porsche fuhr beim Renndebüt mit dem 911 GT3 R direkt auf das Podium.

NLS 7 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Oktober 2022
Foto: Stefan Baldauf

Wieder einmal stand in der Nürburgring Langstrecken-Serie beim sechsten Lauf alles im Zeichen von Phoenix Racing. Die Lokalmatadore stellten gleich zwei Top-Autos und brachten die beiden Audi R8 LMS auch auf den ersten beiden Plätzen ins Ziel. Die Startnummer 16 (Kuba Giermaziak/Luca Engstler/Kim-Luis Schramm) überquerte die Ziellinie mit 21,649 Sekunden Vorsprung als Erster vor den Teamkollegen mit der Startnummer 5 (Vincent Kolb/Frank Stippler).

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Verwirrung beim Boxenstopp

Dabei boten Engstler, der seine Nordschleifen-Premiere feierte, und Kolb einen wahren Krimi für die Fans an der Strecke. Am Ende wechselte die Führung mehrmals zwischen den beiden, im Tiergarten kam das Duell zu seinem Höhepunkt, wo sich Engstler schließlich durchsetzte und nur wenige Meter später die Box vor den Teamkollegen ansteuerte. Nach dem Service, der für beide exakt gleich lang hätte dauern müssen, bog aber Kolb wieder in Führung liegend auf die Strecke. Die Verwirrung war perfekt.

"Es gab ein Missverständnis", sagte Giermaziak. "Luca ist sein erstes Rennen hier gefahren und hat das Auto in Neutral abgestellt, was wir sonst nie machen. Ich habe beim Countdown von fünf Sekunden nicht realisiert, dass das Auto in Neutral steht. Als ich dann losfahren wollte, musste ich erst den Gang einlegen. Wir haben eine Position verloren, aber konnten das auf der Strecke dann wieder wett machen. Es gab keine Teamorder oder so."

NLS 7 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Oktober 2022
Stefan Baldauf
Der grüne Audi R8 von phoenix hatte am Ende die Nase vorn.

Stippler auf Pole-Position

Auch das Duo Stippler/Kolb freute sich einmal mehr über den zweiten Platz. "Es war ein gutes Rennen", sagte Stippler. "Bei Vincent hat unglücklich einmal eine Code 60-Phase 30 Sekunden gekostet. Am Ende waren es 20 Sekunden Rückstand. Von daher war ein Sieg heute möglich, aber so ist das manchmal mit Code 60 – es kann rennentscheidend sein."

Stippler hatte bereits mit der Pole-Position vorgelegt. Am Start setzten die meisten Teams auf Regenreifen, weil es pünktlich zu Beginn regnete. Dabei behielt der Audi-Werksfahrer nach einem kurzen Schlagabtausch mit Nico Menzel im Huber-Porsche die Oberhand und übergab in Führung liegend nach zwei Stints an Kolb. Der erwischte direkt eine weitere Regenschauer-Phase und lieferte sich anschließend das Duell mit Engstler.

Podium für Porsche 911 GT3 R beim Renndebüt

Auf dem dritten Rang komplettierte der neue Porsche 911 GT3 R das Podium. Ein kleiner Erfolg, schließlich waren es die ersten Rennkilometer auf der Nürburgring-Nordschleife für den neuen GT3-Renner der Generation 992. Dabei hatte Porsche das ganze nur als Testeinsatz geplant. Weil es noch keine GT3-Homologation für das Auto gibt, musste man in der SP-X-Klasse hinter der kompletten GT3-Meute starten und bei jedem Boxenstopp 30 Sekunden zusätzlich absitzen. Im Ziel betrug der Rückstand 2.07,450 Minuten.

"Das Auto hat funktioniert wie erwartet, aber wir sind nicht geflogen", sagte Frédéric Makowiecki, der sich die Startnummer 911 mit Julien Andlauer teilte. "Wir wissen nun, wo wir uns noch verbessern müssen. Es geht generell um die Balance und sich an die Bedingungen anzupassen. Daher waren die gemischten Bedingungen heute gut für uns." Andlauer ergänzte: "Wir hatten das ganze Rennen über auch keine Probleme mit der Zuverlässigkeit oder der Technik."

NLS 7 - Nürburgring-Nordschleife - 8. Oktober 2022
Stefan Baldauf
Der neue Porsche 911 GT3 R im Grello-Design.

Ausfälle bei Haupt und Walkenhorst

Der beste Mercedes-AMG landete eigentlich auf dem vierten Platz. Julien Apothéloz, Luca-Sandro Trefz und Stevenson Casper beendeten das Rennen für Landgraf Motorsport mit 3.35,903 Minuten Rückstand auf die Spitze. Sie wurden allerdings nachträglich disqualifiziert, was alle anderen eine Position aufrücken lässt. Die Markenkollegen vom Team Haupt Racing mussten nach einem Dreher und Einschlag in die Leitplanken schon nach einer Runde verabschieden. Ein ähnliches Schicksal ereilte den Walkenhorst-BMW #34 bereits im Zeittraining, weshalb es gar nicht erst zur Teilnahme am Rennen kam.

Hinter dem Landgraf-Mercedes folgt mit dem Schnitzelalm-Mercedes von Carrie Schreiner und Peter Terting ein weiterer Vertreter der Sternenkrieger. Bestes Pro-Am-Auto war der Aston Martin Vantage GT3 von Prosport Racing mit Nico Verdonck und Christoph Breuer am Lenkrad auf Position fünf. Der Huber-Porsche, der ebenfalls mit Pro-Am-Nennung angetreten ist, beendete das Rennen auf Platz sechs vor den drei Cup-Porsche von KKrämer, W&S Motorsport und Black Falcon. Platz zehn ging an den KTM X-Bow GT2 von True Racing.