NLS 6 und 7 Nürburgring 2023 - Ergebnis Rennen
BMW-Festspiele am Ring

Die 12h Nürburgring, die mit NLS 6 und 7 aus zwei getrennt gewerteten 6h-Rennen bestanden, waren komplett in der Hand von BMW. Walkenhorst feierte am Samstag einen Sieg, am Sonntag einen Doppelsieg.

NLS 6 & 7 - Nürburgring-Nordschleife - 10. September 2023
Foto: Stefan Baldauf

Das nennt man eine lupenreine Bilanz. Für BMW lief es an diesem XXL-Wochenende der Nürburgring Langstrecken-Serie ganz nach Plan. Die M4 GT3-Triumphfahrt startete am Samstag. Bei NLS 6, wo zum ersten Mal der komplette Grand-Prix-Kurs – inklusive AMG-Arena und Müllenbachschleife – in Kombination mit der Nordschleife gefahren wurde, setzte sich der Walkenhorst-BMW auf Yokohama-Reifen zum dritten Mal in dieser Saison durch.

Dabei feierten Christian Krognes und Kuba Giermaziak bei Temperaturen von knapp 30 Grad Celsius einen besonderen Sieg. Denn das Duo vom Team Walkenhorst musste vom Ende der Startgruppe starten, weil man im Qualifying auf einer Ölspur ausrutschte und das heftig beschädigte Auto repariert werden musste.

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M4 GT3 im Quali noch Kleinholz

"Ich habe die Flagge gesehen, aber ich dachte die Ölspur beginnt erst danach. Ich habe mit 200 km/h die Streckenbegrenzung getroffen. Das Chassis blieb ein Glück okay", sagte Kuba Giermaziak. "In Runde eins konnte ich dann direkt schon bis auf Platz 13 vorfahren. Ich musste bis dahin nur Cup-Autos und GT4-Autos überholen. Sie haben mir die Tür offen gelassen. Nach dem ersten Stint bin ich hinter David Pittard rausgekommen. Erst war er schneller, dann haben seine Reifen aber abgebaut und unsere Reifen waren über die Distanz besser. Unsere Yokohama-Reifen funktionieren bei der starken Hitze wirklich richtig gut."

NLS 6 & 7 - Nürburgring-Nordschleife - 10. September 2023
Stefan Baldauf

Christian Krognes und Kuba Giermaziak feierten gleich zwei Siege.

Mit über 1.26 Minuten Vorsprung war der Sieg dominant. Vor allem im finalen Stint ließ man bei Walkenhorst nichts mehr anbrennen und konnte sich absetzen. Zudem musste der zweitplatzierte Falken-Porsche #3 (David Pittard/Klaus Bachler), der über weite Strecken führte, noch eine Zeitstrafe von 35 Sekunden verschmerzen, die wegen eines Gelbvergehens zu einem früheren Zeitpunkt im Rennen ausgesprochen wurde.

Falken-Dreher im Finale

Bei Falken ging man auch wegen der neuen Streckenvariante und der Hitze auf Nummer sicher und setzte auf 7-Runden-Stints. "BMW war bei diesen Bedingungen einfach stark", sagte Bachler. "Wir wussten, dass es schwierig wird, dieses Auto zu schlagen. Ich bin nach dem Start auch eine Runde lang an zwei Cup-Autos hängen geblieben und habe zwei Plätze verloren."

Auf dem dritten Rang landete der zweite Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports (Dennis Fetzer/Martin Ragginger). Fetzer hatte kurz vor Schluss noch einen Schreckmoment, als er sich von der Strecke drehte, konnte aber weiterfahren und trotzdem noch das Podium sichern. "Vor mir war plötzlich eine Gelbphase und das Auto vor mir hat so stark gebremst, dass ich auf dem Gras bremsen musste, um auszuweichen und mich weggedreht habe", sagte Fetzer.

Der Ferrari 296 GT3 (#19), der zu Beginn das Geschehen an der Spitze diktierte und die Pole inne hatte, wurde mit der Pro-Am-Besetzung Aust/Ludwig/'Schell'/Kohlhaase am Ende Sechster. Dazwischen schoben sich der Dörr-Aston Martin (Dörr/Dörr/Thiim) und der Schnitzelalm-Mercedes (Marchewicz/Caresani/Assenheimer/Ellis) auf die Plätze vier und fünf. Der Scherer-Audi #5 von Stippler/Kolb musste die Segel vorzeitig streichen, weil ein anderes Fahrzeug ins Heck gekracht war und dabei die Antriebswelle beschädigt wurde.

NLS 6 & 7 - Nürburgring-Nordschleife - 10. September 2023
Stefan Baldauf

Falken Motorsports war nur im Rennen am Samstag am Start.

Doppelsieg für Walkenhorst am Sonntag

Am Sonntag standen bei NLS 7 erneut sechs Stunden auf dem Programm, allerdings wieder in der klassischen Variante mit Kurzanbindung des GP-Kurs und Nordschleife und nur noch 91 Startern – davon elf GT3-Fahrzeuge. Bei Falken Motorsport hatte man beide Autos bereits eingepackt, weil eine Teilnahme von vorne herein nicht geplant war. Es zeigte sich ohnehin das gleiche Bild wie am Vortag. Der Walkenhorst-BMW hatte alles im Griff. Dieses Mal feierte man sogar einen Doppelsieg mit Krognes/Giermaziak (#34) vor dem Schwesterauto von Pereira/Krütten (#35).

Der Weg zum Sieg war schon früh geebnet. Denn die Konkurrenz eliminierte sich selbst. Der Scherer-Audi #5 wurde wie so oft in dieser Saison wieder einmal von einem Reifenschaden gestoppt. Dabei hatte Michelin unter anderem auch mit Porsche auf Reifentests gesetzt, nachdem es beim 24h-Rennen schon zu zahlreichen Reifenschäden kam.

Auch der Schnitzelalm-Mercedes (#11) verabschiedete sich vorzeitig mit einem Einschlag im Bereich Wippermann. Der racing one-Ferrari fiel zunächst durch die Pro-Am-Kombi etwas zurück und musste im letzten Renndrittel aufgrund eines Schadens abstellen.

Lediglich nach dem Rennen zitterte man bei Walkenhorst kurz. Denn es wurde eine Untersuchung wegen Überholen bei gelber Flagge eingeleitet. Man kam jedoch zum Schluss, dass das andere Fahrzeug so stark verlangsamte, dass Krognes keine Wahl blieb. So kam es zu keinen Konsequenzen. Zumal eine Strafe beim Vorsprung von 2.52 Minuten ohnehin nichts am Ergebnis geändert hätte. Den dritten Platz hinter dem Walkenhorst-Doppelpack heimste der Aston Martin Vantage von PROsport Racing ein (Breuer/Böckmann/Dumarey).

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