Pikes Peak International Hill Climb 2013
Loeb atomisiert Gipfel-Rekord

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Sebastien Loeb hat das legendäre Bergrennen am Pikes Peak in diesem Jahr nicht einfach nur gewonnen. Mit seinem Peugeot 208 T16 hat der Rallye-Rekordchampion den ehemaligen Rekord im ersten Anlauf pulverisiert.

Pikes Peak Hillclimb 2013
Foto: Peugeot

Am Pikes Peak wird seit 1916 Motorsport-Geschichte geschrieben. Für ein neues Kapitel sorgte am Sonntag (30.6.2013) Sebastien Loeb. Der WRC-Rekordmeister trug sich bei seiner Premiere erstmals in die prominent besetzte Siegerliste der Traditionsveranstaltung ein, in der sich legendäre Namen wie Michele Mouton, Ari Vatanen oder Walter Röhrl finden. Und der Elsässer tat es mit Stil.

Für seinen ersten Start auf den 4.301 Meter hohen Gipfel hatte ihm Peugeot ein 875 PS starkes Monster namens 208 T16 zur Verfügung gestellt. Die brachiale Kombination aus französischer Le Mans-Technik in einer monströsen Kompaktwagen-Verpackung erwies sich als unschlagbar. Während die Einheimischen noch rätselten, wie man Peugeot ausspricht, hatte Loeb die knapp 20 Kilometer lange Strecke schon in neuer Rekordzeit hinter sich gebracht.

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Neuer Loeb-Rekord am Pikes Peak

Mit 8:13.878 Minuten pulverisierte der Franzose sämtliche Bestzeiten, die jemals zuvor an dem berühmten Rocky Mountains-Gipfel aufgestellt wurden. Zum Vergleich: Die vorherige Rekordmarke, gesetzt 2012 vom Neuseeländer Rhys Millen, lag bei 9:46 Minuten. In diesem Jahr bewältigte der Hyundai-Pilot die 156 Kurven bis zur Spitze immerhin in 9:02.192 Minuten. 49 Sekunden langsamer als Loeb - aber immer noch gut genug für Rang 2.

"Man kann wohl sagen, dass wir heute alle nur um Rang zwei gekämpft haben", erklärte Millen anschließend. "Mein Duell im Training mit Romain Dumas war sehr eng. Doch dann musste er leider mit einen Motorschaden direkt nach dem Start aufgeben. Da ich Sebastiens Zeit sowieso nicht schlagen konnte, bin ich keine Risiken eingegangen. Man muss sich vor Loeb und Peugeot verneigen. Die Zeit ist einfach nur unglaublich. Wann wird sie geschlagen? Vielleicht niemals."

Loeb schneller als Peugeot-Simulation

Loeb selbst war mit sich und der Leistung seines Sportgeräts verständlicherweise zufrieden. "Das war am Ende wirklich ein guter Run", grinste der ehemalige Kunstturner. "Ich hatte wirklich nicht mit einer Zeit unter 8:15 Min. gerechnet. Deshalb ist 8:13 Min. fantastisch. Vor dem Start wusste ich nicht, ob ich voll attackieren oder einfach nur den Sieg sichern soll. Am Ende habe ich mich dafür entschieden, voll ans Limit zu gehen."
 
Mit Erfolg. Die neue Rekordmarke unterbot sogar die Peugeot-Simulationen, die eine Zeit unter 8:15 Min. nicht für möglich hielten. Etwas Glück war aber auch dabei: Am Sonntag zeigte sich das Wetter als Loeb-Fan. Kurz nachdem die Autos der Unlimited-Klasse den Gipfel erreicht hatten, begann es über Colorado zu regnen. Ein lokales Sprichwort sagt: "Man fährt am Pikes Peak nur so schnell, wie es der Berg zulässt."

Sonst lief allerdings alles nach Plan: "Bis auf das Wetter gab es aber keine beunruhigenden Momente", so Loeb später. Die Technik seines Peugeot 208 T16 hielt von den Testläufen am französischen Mont Ventoux bis zum großen Finale am Pikes Peak ohne Probleme durch.

Loeb auf den Spuren Vatanens

Mit dem Sieg und dem neuen Rekord stieg Loeb in die Fußstapfen von Ari Vatanen. Der Finne hatte vor 25 Jahren am Pikes Peak in einem umgebauten 405 gewonnen. Die Rekordzeit damals: 10:47.220 Minuten. Zur Verteidigung Vatanens muss man allerdings anmerken, dass der Weg zum Gipfel 1988 aber noch nicht asphaltiert war.

In unserer Bildergalerie haben wir noch einmal die besten Bilder des Loeb-Triumphs und zeigen Ihnen die kuriosen Gefährte seiner Konkurrenten.

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