Rodin Cars FZED
Formel 1 für Kunden

Die neuseeländische Firma Rodin Cars baut einen Monoposto für Kunden und verspricht Gefühle wie in einem Formel 1-Auto. Der Cosworth-Saugmotor leistet über 680 PS. Teile wie das Lenkrad kommen aus dem 3D-Druck.

Rodin Cars - Rodin FZED - Rennwagen
Foto: Rodin Cars

Der Rennwagen ist bekannt. Vor gut zehn Jahren entwickelte Lotus ein der Formel 1 ähnliches Auto für betuchte Kunden. Der Preis für den Lotus T125 betrug 650.000 britische Pfund. Rodin Cars, ein nach eigenen Angaben High-Tech-Hersteller aus Neuseeland, nimmt den T125 als Basis, und entwickelt daraus sein Rennmodell.

684 PS treffen auf 609 Kilo

Dieser hört auf das Kürzel FZED, baut auf einem Chassis aus Kohlefaser-Verbundstoff auf, und soll 650.000 US-Dollar kosten. Das sind umgerechnet über 580.000 Euro. Das Aerodynamikpaket aus Flügeln lassen die Neuseeländer unangetastet. Es wurde seinerzeit von der italienischen Firma HP Composites entwickelt. Der Frontflügel misst in der Breite 1,80 Meter, der Heckflügel ist 75 Zentimeter schmal – wie in der Formel 1 zwischen 2009 und 2013 (aktuell: Frontflügel 2 Meter, Heckflügel 1.050 Millimeter).

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Der Cosworth-Achtzylinder soll bei 7.600 Touren ein maximales Drehmoment von 490 Newtonmetern erreichen. Die Spitzenleistung von 684 PS liegt bei 9.600/min an. Die Kurbelwelle rotiert maximal mit 10.000 Touren in der Minute. Kein Vergleich zu den Zeiten der V8-Saugmotoren in der Formel 1. Trotzdem: Diese Drehzahlen wecken Gefühle und Emotionen.

Rodin Cars - Rodin FZED - Rennwagen
Rodin Cars
Der Saugmotor kommt von Caterham, leistet 684 PS und dreht bis 10.000 Touren.

Das Gewicht erinnert an vergangene Tage in der Formel 1. 609 Kilogramm leicht soll der Rodin Cars FZED sein. Das entspricht einem Leistungsgewicht von 0,89 kg/PS. Der Monoposto soll in fünf Sekunden auf 160 km/h beschleunigen und mit bis zu 300 km/h über Geraden flitzen. Brembo-Festsättel verbeißen sich in Alcon-Carbonscheiben, um den Rennwagen zu verzögern. Der Unterboden ist nicht flach, sondern hat einen Tunnel.

Teile aus dem 3D-Druck

Der FZED bewegt sich auf 13 Zoll großen Felgen, die mit Avon-Rennreifen bezogen werden. Rodin Cars will das Gewicht verringern, indem die nächste Generation Titan-Carbon-Räder aus dem 3D-Drucker erhält. Das Unternehmen erhofft sich eine Gewichtsersparnis von 25 Prozent gegenüber den aktuellen Magnesium-Felgen.

3D-Druck scheint das Steckenpferd der Neuseeländer. Rodin Cars fertigt damit Auspuff und Schalldämpfer (Titan) und das Lenkrad des Rennwagens. Der Rennsitz wird individuell auf den Kunden angepasst. Der kann auch am Setup spielen. Dafür verbaut Rodin Cars vierfach verstellbare Dämpfer von Öhlins.

Der Motor schluckt Super Plus und soll mehr als 5.000 Kilometer laufen, bevor ihn die Techniker inspizieren müssen. Mögliche Einsatzgebiete: Die neuseeländische Formula Libre oder die europäische Boss-GP-Rennserie (Boss = Big Open Single Seaters) mit ehemaligen Formelautos. Derzeit werden die ersten fünf Rennwagen aufgebaut – alle in den Farben schwarz und gold. Womit wir wieder bei der Basis wären. Auch der Lotus T125 trägt eine ähnliche Lackierung.