70 Jahre Abarth
Rennsiege und Auspuffanlagen

Inhalt von

Carlo Abarth fuhr Rennen, verkaufte Auspuffanlagen und baute Rennwagen. In allem, was er tat, war er ziemlich erfolgreich. 7 Fakten zum Rennfahrer und Unternehmer.

Carlo Abarth
Foto: Abarth

1. Wer war Carlo Abarth?

Karl Abarth kommt am 15. November 1908 in Wien zur Welt, benennt sich später in Carlo um. Der Sohn eines Offiziers und einer tschechischen Textilfabrikanten-Tochter fährt erst Radrennen und später sehr erfolgreich Motorradrennen.

2. Woher kommt der Skorpion im Firmenlogo?

Abarth arbeitet für Cisitalia als technischer Leiter, gründet nach der Pleite dieser Firma am 15. April 1949 mit Guido Scagliarini ein eigenes Unternehmen: Abarth. Im Logo: sein Sternzeichen, der Skorpion. 1971 verkauft Abarth die Firma an Fiat.

Unsere Highlights

3. Was war Abarths größter Erfolg?
Wirtschaftlich gesehen sind die bekannten, formschönen Auspuffanlagen Abarths größter Erfolg: „in den 60er-Jahren bauten über 400 Mitarbeiter mehr als 300.000 Exemplare pro Jahr“, schreibt das Schweizer Magazin radical-mag.com in einem Portrait über Carlo Abarth. Im Motorsport gewinnt der Rennstall am laufenden Band: sechs WM-Titel, acht Europameister-Titel, fünf Weltrekorde, 113 internationale Rekorde und mehr als 7.000 Rennsiege stehen in der Bilanz. Abarth selbst wird mehrmals österreichischer Motorrad-Meister.

4. Gab es auch Niederlagen?

Die vielleicht größte ist der zwei Mal verpasste Einsatz in Le Mans: Abarth lässt 1960 einen 750-Kubik-Rennwagen konstruieren, der nicht in Le Mans starne darf. Später konstruiert er einen Rennwagen mit Sechs-Liter-V12, den er wegen einer kurzfristigen Hubraumbeschränkung nicht einsetzen kann.

5. Was ist typisch für Carlo Abarth?

Er ist sehr ehrgeizig, fordert zum Beispiel den Orient Express mit einem Seitenwagengespann heraus: Tatsächlich fährt Abarth auf dem Motorrad die 1370 Kilometer von Wien nach Ostende schneller als der Zug. Sportlichen Erfolg hat er bei Motorradrennen: Als ein Fahrer krank wird, springt Abarth ein und fährt prompt die Trainings-Bestzeit. Mit seinem Fiat Abarth 1000 Monoposto Record holt Abarth zwei Beschleunigungs-Rekorde. Damit er in den Rennwagen passt, hat er mit einer Apfeldiät 30 kg abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt ist Carlo Abarth 57 Jahre alt.

6. Was war Abarths erstes Auto?

Das war der 204 A Roadster auf Basis eines Fiat 1100. Schon mit diesem Auto ist Abarth im Rennsport erfolgreich. Später folgen Kleinserien auf Basis von Fiat und Ferrari.

7. Welches Auto war der letzte eigenständige Abarth?
Der Scorpione. Das Heckmotor-Coupé basiert auf einem Chassis des Fiat 850 und hat einen Vierzylinder vom Fiat 124. Der Hubraum ist von 1190 auf 1280 Kubikzentimeter vergrößert und die Drehrichtung des Motors auf links gedreht. Mit Weber-Doppelvergasern und anderer Nockenwelle kommt der Motor auf 75 PS bei 6000/min. Der Scorpione SS (ab 1969) bekommt außerdem ein Fahrwerk mit Federbeinen statt Blattfeder.

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 04 / 2024
Motor Klassik 04 / 2024

Erscheinungsdatum 07.03.2024

148 Seiten