sport auto in der VLN-Langstreckenmeisterschaft
Unser Astra OPC auf dem Podium

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Beim achten VLN-Lauf sammelte der von sport auto unterstützte Astra OPC seine ersten Führungskilometer im Opel OPC Cup. Im Ziel durfte, nach einigen Diskussionen, der dritte Platz bejubelt werden.

Opel OPC Cup, Rennszene
Foto: BR-Foto

Für den von sport auto gemeinsam mit auto motor und sport eingesetzten Opel Astra OPC Cup neigt sich eine spannende Rennsaison dem Ende entgegen. Beim vorletzten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft fuhr sport auto-Testredakteur Christian Gebhardt zusammen mit seinen Teamkollegen Maxi Hackländer und Daniela Schmid zum zweiten Mal auf das Podium der Cup1-Klasse mit 18 identischen Astra-Markenpokalrennwagen.

Nachdem der Astra mit der Startnummer 355 in den vorherigen Läufen mehrmals knapp am Podium vorbeigeschrammt war, konnte beim Rowe DMV 250-Meilen-Rennen ein dritter Platz gefeiert werden. Nach einer guten Qualifying-Leistung am Samstagvormittag startete das sport auto-Team von Rang drei in der Cup1-Klasse ins vorletzte Vier-Stunden-Rennen. Startfahrer Maxi Hackländer kämpfte sich nach einer furiosen Anfangsphase bis an die Spitze vor.

Unsere Highlights

Doch in einem Markenpokal wird mit harten Bandagen gekämpft. In einer der auf 60 km/h limitierten Doppelt-Gelb-Phasen (Code 60) überholte der bis dahin Zweitplatzierte Mario Merten regelwidrig den sport auto-Astra OPC mit überhöhtem Tempo.

„Ab zur Rennleitung“, entschied Teamchef Michael Düchting, der mit seinem Team Düchting Motorsport den Renneinsatz des sport auto-Astra OPC betreut. Der stellvertretende Rennleiter Horst Golombeck nahm den Gelbverstoß auf und befragte daraufhin sämtliche Streckenposten.

P3 für sport auto-Astra
Unglücklicherweise hatte keiner der Streckenposten den Vorfall am Ausgang der NGK-Schikane gesehen. Ein Vorwurf lässt sich den engagierten Sportwarten nicht machen. Bei einer turbulenten Startphase von 165 Fahrzeugen kann so ein Zwischenfall schon einmal übersehen werden.

Mit Bedauern winkte der stellvertretende Rennleiter Golombeck zunächst ab. Auch Videoaufnahmen eines Teammitglieds des sport auto-Astra wurden nicht akzeptiert. „Externe Aufnahmen oder Onboardaufnahmen sind nicht zur Ergebnisfindung zugelassen, weil diese ja manipuliert sein könnten“, erklärte Golombeck.

Nach anschließender Auswertung der GPS-Daten, die seit dieser Saison über ein auf jedem Rennfahrzeug montiertes GPS-Auge in die Rennleitung übertragen werden, erhielt Merten im Fahrzeug mit der Nummer 350 zunächst eine Runde Abzug wegen überhöhter Geschwindigkeit und Missachtung von Flaggensignalen.

Arbeit für Rennleitung

Plötzlich wurde die Strafe von „einer Runde Abzug“ in eine „Stopp & Go-Strafe“ gewandelt. Kurz: Das Strafmaß und die daraus resultierende Zeitstrafe wurden deutlich gesenkt. Verschwörungstheoretiker witterten daraufhin einen „Einheimischen-Bonus“ für den dreimaligen VLN-Meister Merten, der in der Cup1-Klasse derzeit um den Titel mitkämpft.

„Ich wäre nicht mehr hier oben, wenn ich irgendjemanden bevorzugen würde. Zum Beispiel wenn einer meiner Streckenposten mit dem Frikadelli-Team einen trinken geht und danach für Frikadelli die gelbe Flagge runterhält, ist er die längste Zeit Streckenposten gewesen“, reagierte Rennleiter Golombeck auf diese Vorwürfe.

Warum wurde die Strafe gegen Merten und sein Team nun wirklich reduziert? „Wir haben uns mit dem Vorfall mehrere Stunden beschäftigt und auch Mario Merten dazu angehört. Zur Unfallvermeidung ist er an den Fahrzeugen vorbeigezogen und dabei mit zwei Rädern über die Wiese gefahren, wie Videoaufnahmen eines Zuschauers beweisen. Zudem war die Signalgebung durch die Streckenposten zweifelhaft. Vor der doppelt gelb geschwenkten Flagge wurde nicht wie sonst üblich eine einzelne, gelbe Flagge gezeigt, die eine Gefahrenstelle signalisiert. Durch diese zweideutigen Flaggensignale und weil der Teilnehmer Merten zur Unfallvermeidung gehandelt hat, haben wir uns entschieden, das Strafmaß zu reduzieren. Wenn Zweifel bestehen, handeln wir immer pro Motorsport“, erklärte der Entscheidungsträger aus der Rennleitung.

Man könnte jetzt weiter diskutieren, warum in einem Fall die Videoaufnahmen als Beweis hinzugezogen werden und in einem anderen Fall nicht. „Wenn die Videoanalyse von externen Aufnahmen der Wahrheitsfindung dient, machen wir eine Ausnahme. Aber das ist wirklich eine Ausnahme“, sagte der stellvertretende Rennleiter Horst Golombeck abschließend.
Egal, wie entschieden wird, fest steht auf jeden Fall: Wer sich mal eine Viertelstunde in der Race-Control bei der Rennleitung aufgehalten hat, muss den Verantwortlichen hier absoluten Respekt zollen. Insgesamt 16 Verstöße, die sich teilweise wie im Fall gegen den sport auto-Opel Astra über mehrere Stunden hinziehen, musste die Rennleitung beim vergangenen VLN-Lauf untersuchen.

Drücken Sie uns die Daumen beim Finale

Nicht nur vor diesem Hintergrund kann man glücklich sein, einen Platz in einem Renncockpit ergattert zu haben. Am 26. Oktober wartet auf den sport auto-Astra und seine Mannschaft ein spannendes Saisonfinale. Mit fünf Punkten Vorsprung liegt die Startnummer 355 auf Platz drei in der Meisterschafts-Tabelle des Astra OPC Cup. „Wir müssen natürlich noch einmal alles geben, um den dritten Rang zu verteidigen“, erklärt Teamchef Michael Düchting. Drücken Sie uns die Daumen!

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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